Philosophieren - sollte man schweigen oder offen seine Meinung vertreten?


06.11.2022, 18:36

Wie sieht es in Gesprächen aus? Wenn nicht nach etwas spezifischem gefragt wird, sondern einfach nur ein Thema Stoff ist. Z. B. Mutter beschwert sich über das Verhalten des Kindes, dass sie selbst produziert hat. Oder zum xten mal wird sich über den Partner beschwert.

5 Antworten

Ich finde man sollte schon öfters seine Meinung sagen, wenn man nach ihr gefragt wird. Wenn man dann unehrlich antwortet, dann bringt es die Person evtl. auch nicht weiter. Natürlich kann man anderen Menschen damit vor den Kopf stoßen aber das gehört eben auch dazu, wenn man ehrlich sein möchte.

Philosophieren - sollte man schweigen oder offen seine Meinung vertreten?

Beides ist mal angebracht.
Die Kunst des Lebens mag darin liegen zu wissen, wann was angebracht ist.
Und wenn wir die Kunst nicht perfekt beherrschen, dann machen wir halt einen Fehler dabei, aus dem wir Wichtiges, Stärkendes und Weiterführendes lernen können.

Wenn man reflexionsfähig ist, wird man darüber nachdenken.

Ja, wenn.
Darin besteht für mich der eigentliche Wert für jeden.
Selbsterkenntnis machen.
Man könnte zweigleisig fahren: einerseits seine Meinung sagen, auch, um die der anderen zu hören und daran in geistig-seelischer Hinsicht wachsen zu können, seinen Horizont zu erweitern, um sich mitzuteilen und Inspiration zu geben,
und andererseits alles zur Selbsterkenntnis in einer ruhigen Stunde zu verwenden.

Keiner hört gerne, dass man im Unrecht ist

Da sagst du was.
Jeder will jeden ins Unrecht bringen, damit er im Recht ist und sich gut, sicher, stark, fähig fühlen kann, weil sonst das große Ego Probleme machen könnte.

Die Angst davor, im Unrecht sein zu können, ist groß und oft genug wie eine unüberwindbare Mauer.

Aber sollte man deshalb seine eigene Meinung dazu sagen dürfen?

Ja, darf man ja auch.

Oder lieber schweigen?

Auch das kann passend angewendet etwas bewirken.

Denn wenn man sie ausspricht läuft man Gefahr, dass die Person einen in Zukunft meidet.

Ist das ein Risiko oder Glück?

Andererseits zeigt man mit Aussprache, wo bei einem selber die Grenzen liegen?

Die muss man manchmal setzen.
Immer aber sollte man an ihnen wachsen.

Sagen wir zu oft oder zu selten die eigene Meinung?

Eher schon.
Zugehörigkeitsgefühl. Angst vor Ausgrenzung und Alleinsein.

Tolerieren wir die Leben anderer indem wir unsere Gedanken unterdrücken?

In jedem Fall.
Wir tragen auch Verantwortung für das, was wir nicht tun.

Oder verleugnen wir uns selbst dadurch, aus Angst anzuecken?

Auch das trifft zu.

Wie sieht es in Gesprächen aus?

Da hab ich alles erlebt.

Ich richte mich dann nach meinen Bauchgefühl und meinen inneren Impulsen, ob ich etwas sage oder schweige.

Wir sagen m.E. zu oft unsere Meinung, und deshalb diskutieren wir zu wenig.

Es geht nicht darum, seine Meinung zu sagen. Leider versucht jeder das, und es führt nur zu Konfrontation. Besser wäre es, offen über das jeweilige Thema zu reden, ohne immer gleich mit seiner Meinung hervorzupoltern.

Daher müssen wir dringend den Unterschied von "Seine Meinung sagen" und "Miteinander Reden" herausarbeiten und ggf. wieder lernen.

Meine Eltern gehen immer auf 180, wenn ich meine Meinung in Streusituation klar äußer. Ich weiß, dass Meinungsfreiheit wichtig ist und trotzdem schweige ich doch lieber, um des Friedens Willen. Ist das richtig so?

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Man kann Leute diplomatisch darauf hinweisen. Man muss ja nicht direkt mit der Tür ins Haus fallen.