Pferde nicht aus der Hand füttern?
Seit ich denken kann hab ich mit Pferden zu tun aber nie hätte mir jemand gesagt, dass man Pferde/Ponys nicht aus der Hand füttern soll. Damit ist denke ich mal Leckerchen geben gemeint.
Ich hab das bei einem Tik Tok gesehen von Frank Heister. Warum soll ich Pferde nicht aus der Hand füttern?
8 Antworten
Das kann man so nicht verallgemeinern. Bei manchen stehen da bestimmte Konzepte dahinter, an die sich jeder halten sollte, der mit dem jeweiligen Pferd zu tun hat.
- Manche lehnen Futter aus der Hand prinzipiell komplett ab, was mir persönlich allerdings nicht einleuchtet.
- Manche arbeiten mit Klickertraining oder ähnlichem, denen ist es dann wichtig, dass das Pferd Leckerchen aus der Hand ausschließlich in besonders exakt vorgesehen Momenten zur Belohnung bekommt, was durch anderweitige Handfütterung verwässert werden könnte
- Manche füttern ihre Lieblinge ständig aus der Hand und verursachen dabei keinerlei Schaden.
- Wieder andere (so wie ich...) machen das in der Regel einfach nicht, weil ich es einfach unnötig finde - es sein denn, ich will dem Pferd etwas unangenehmes „versüßen“ (Ein junges Pferd, das das Trensengebiß mit Zucker bekommt, oder das Pferd mit Sattelzwang, das sich mit ner Möhre bestechen läßt...).
- Meiner Meinung nach kommt es aber auch auf das Pferd an. Eines, das mir dann „in die Taschen kriecht“, bekommt von mir nie wieder was aus der Hand. Einem andern stopfe ich die Möhre eben einfach ins Maul, statt sie in den Trog zu werfen.
So kenne ich es auch. Das entscheidet jeder Pferdebesitzer für sich nach seinen Zielen und Wünschen und Vorstellungen und natürlich leuchten jedem seine Argumente auch ein.
Ich mache mit unseren beispielsweise gymnastische Übungen, wo der Leckerbissen ein Lockmittel ist. Ich schiebe ihnen aber auch einfach so mal etwas zu. Viele lehnen es ab, weil sie davon ausgehen, das macht die Pferde zu übergriffigen bettelnden Wesen. Dann aber, outen sie sich als Menschen mit wenig Pferdeverstand und werden auch anderweitig ein Führungsproblem haben. Ich stelle von vornherein klar, dass definitiv nicht gebettelt wird und Übergriffe gibt es eh nicht, weil man auf ein Wesen, von dem man sich führen lässt, nicht übergreift und es sollte zwingend immer der Fall sein, dass der Mensch das Pferd führt. Pferde haben manchmal Ideen bezüglich Tempo, Wegewahl etc., das ginge für den Menschen blöd aus, wenn die führen würden. Ich finde es ja nett zu beobachten, was sie sich einfallen lassen, um dennoch zumindest höflich danach zu fragen :-D Mein Wallach macht notfall all seine Gymnastikübungen von selbst vor und steht dann so da als würde er sagen "jetzt gibt's aber schon einen Keks dafür, oder?"
Diese Einstellung kommt daher, weil in der Natur das ranghöhere Pferd dem rangniedrigen normalerweise kein Futter abgibt. Ich sehe das nicht ganz so eng, füttere aber eher selten aus der Hand, weil mein Welsh A sonst garantiert anfangen würde zu betteln. Ich mag es gar nicht, wenn Pferde bei mir Taschen absuchen oder aggressiv betteln, das zeugt von schlechter Erziehung.
Ich finde kleine Ponys richtig süß. Sie sind so schön frech 🙈. Mein Pony ist auch manchmal frech. Aber er ist ja mit 1,46m schon etwas größer 😂
Ja, Sven ist da ein typischer Vertreter, ein kleiner engel mit einem großen B davor. Felix dagegen ist trotz 1,15m eher ein großer Engel ;-)
Da sehe ich bei den Lehrmeistern, die davon ausgehen, ein Missverständnis. Denn ein ranghohes Pferd darf zwar ZUERST fressen, aber es sorgt auch für das Wohlergehen seiner Herde. Es lässt das rangniedere Tier dann hungern, wenn zu wenig für alle da ist. Das ist genauso wie viele mit "Durchsetzen" meinen, die Bedenken des Pferdes nicht zu beachten. Das passiert in der Herde auch nicht. Da werden die Bedenken registriert, aber die Entscheidung, was am besten ist, trifft das erfahrene führende Pferd. Die Rangfolge ist auch nicht strikt hierarchisch, wie so viele immer meinen. Oft ist es sogar innerhalb einer Pferdegruppe situationsbedingt. Beim Fressen drängeln sich auch mal Pferde vor, die beim Passieren einer Schafherde die Führung gerne denjenigen überlassen, die gerade erst nach ihnen fressen durften.
Das Ranghöre Pferd würde dem Rangniedrigeren niemals Futter geben.und du als Mensch willst doch Rang hoch sein?
Du kannst das Pferd schon aus der Hand Füttern, nur.musst du aufpassen, dass es nicht anfängt zu betteln.
Nun, ob Pferde „klug“ sind, darüber wird viel gestritten. Aber so dumm, dich für ein anderes Pferd zu halten, sind sie jedenfalls nicht. Und dass das Futter von Dir kommt, sehen sie sowieso, egal, ob du es ihnen hinlegst oder gleich ins Maul stopfst... Ob Trog oder Hand: gefressen wird erst, wenn ich es erlaube. Oft beiße ich mir selbst erst was von der Möhre oder dem Apfel ab, den ich einem Pferd geben will. Wenn es da die Ohren anlegt, kriegt es nix!
Grundsätzlich werden schonmal keine fremden Pferde gefüttert. Das einfach nur vorab.
Pferde kann man durchaus mit der Hand füttern. Nur leider haben die wenigsten, insbesondere Kinder, die Konsequenz, damit das Pferd nicht das betteln anfängt.
Damit durch lästiges Betteln nicht noch Kinder gefährdet werden, finde ich es richtig, wenn man grundsätzlich erstmal nichts aus der Hand füttert.
Kurze Frage:
Wie schaut das mit dem füttern aus wenn man einfach nur ein wenig Gras hinhält, welches neben der Weide wächst? Gras wächst doch eigendlich überall, warum sollt ein Pferd dann darum betteln? (Ich bin kein Pferdebesitzer). Ich frage nur weil wir das früher als Kinder ein paar mal gemacht, aber das es schlecht sein soll habe ich persönlich noch nicht gehört, wie ist das jetzt? Ich habe öfters was mit Kindern zu tun und möchte denen nichts falsches beibringen.
Auch das bitte nicht, du weißt nicht ob die Pferde gesund sind. Gibt genug Krankheiten, bei denen die Pferde ganz genau dosiertes Futter bekommen müssen, das gilt auch und besonders für Gras (Hufrehe) . Wenn dann jeder noch das Gras von vor der Koppel reinschmeißt, dann kann der Besitzer nicht mehr wissen wie viel das Pferd schon gefressen hat und wie viel es noch braucht.
Prinzipiell bitte einfach keine fremden Tiere füttern, mit gar nichts, ohne zu fragen. Du gehst ja auch nicht zu fremden Kindern und steckst denen einfach so Essen in den Mund ;)
Das ist zwar lieb gemeint, aber aus mehreren Gründen leider auch nicht prickelnd. Zum einen kann es sein, dass diese Pferde krank sind und du z. B. einen Hufreheschub auslöst. Der kann im schlimmsten Fall tödlich enden.
Zum anderen kann es sein, dass das Gras vom Rand extra gespritzt wurde. Heißt, du weißt nicht, wann da was gemacht wurde.
Kindern würde ich beibringen : keine fremden Pferde füttern oder anfassen. Du weißt ja auch nicht, wie die Pferde reagieren. Manche werden aggressiv, wenn es ums Futter geht! Mein aktueller Beisteller schnappt auch gerne mal. Da achte ich Natürlich peinlich drauf, nix aus der Hand zu geben. Zum Anfassen : du bist nicht in der Pferdewelt. Also weißt du nicht, dass an mehreren Punkten in Deutschland gerade die Krankheit Herpes umgeht bei den Pferden. Du könntest im schlimmsten Fall Krankheiten übertragen. Und es kann eben sein, dass ein Pferd vll doch mal beißt, obwohl es lieb guckt.
Also erst einmal füttert man grundsätzlich keine fremden Tiere, ohne den Besitzer gefragt zu haben. Es gibt auch Pferde, die absichtlich auf einer Magerwiese stehen, weil sie sonst schlichtweg fett werden. Des weiteren wachsen zwischen dem Gras auch immer Kräuter, von denen nun einmal nicht alle für das Pferd verträglich, manche eben auch giftig sind. Pferde, die auf einer abgefressenen Koppel stehen, sind dann manchmal so gierig, daß sie gar nicht wahrnehmen, das dort ungenießbares enthalten ist..........
Ich finde es super, dass Du fragst! Man kann nicht alles wissen, aber wenn man über sowas stolpert, lernt man eben durch solche Fragen. Das beruhigt mich im Hinblick auf meine Pferde. Denn ich mag auch nicht, dass denen was rein geschoben wird. Wenn mich jemand besucht wie neulich meine Eltern und ich habe was, was gefüttert werden kann, dann frage ich den Besuch schon mal, ob er möchte und erkläre dazu, was zu beachten ist und dann darf eben mein Vater mal meinem Pferd das geben, was normalerweise ich gebe, was also eh in seine Ration mit einkalkuliert ist.
Die Erklärungen dafür leuchten natürlich ein, haben aber mit dem täglichen Umgang mit Pferden nicht immer was zu tun. Man muss situativ entscheiden, immer das betreffende Pferd und seinen Charakter im Blick. Einem notorischen Bettler gebe ich grundsätzlich nichts in Situationen, die eben genau dieses Betteln heraufbeschwören würden, sondern dann eher am Ende der Arbeit, nach dem Hufekratzen, wenn ich Platz oder Halle verlasse. Bei misstrauischen Pferden "erkaufe" ich mir aber auch schon mal so ein bisschen Goodwill mit Hilfe eines Apfels oder von Zucker. Zusammen mit ein paar lobenden Worten, Konsequenz, Streicheleinheiten und viel Ruhe, kann das Füttern aus der Hand auch Positives bewirken. Aber das generelle menschliche Fütterbedürfnis, Tiere immer mit irgendwas füttern zu wollen, das tut Tieren generell nicht gut. Nicht bei fremden Pferden auf irgendwelchen Weiden, Paddocks oder in fremden Ställen und auch nicht in den Streichelzoos, in denen überfettete Tiere jeder Art sich für die fütterwütigen Besucher regelrecht prostituieren.
Ist Sven das Welsh A? 🙈