Pferd zur verfügung stellen, erfahrungen?
Also es ist so. Mein Pony ist 18 Jahre alt geworden, und ich möchte ihn nach dieser Saison aus den Turniersport nehmen, er soll dann nur noch mit meinen Bruder Führzügel und wenn er lange fit bleibt dann die ersten Reiter WBs gehen.
Er ist jetzt schon seit längeren einmal die Woche im Schulbetrieb, meinstens für Einzelreitstunden oder Fortgeschrittenengruppenstunde.
Jetzt wurde ich von der Mutter einer Schülerin, die mein Pony oft reitet gefragt, ob ich mir vorstellen könnte, mein Pony eventuell zur Verfügung stellen zu können. Sie würde dann auch am Stall bleiben.
Letzetnstens endes entscheiden dass ja eh meine Elter, weil ich ja erst im November 18 werden, aber ich wollte mal allgemein nach euren Erfahrungen fragen. Ich habe mit meiner Mutter jetzt noch nicht drüber gesprochen bzw ihr das erzählt, ich wollte erstmal so ne allgemeine Meinug haben, ich überlege mir das eh noch 80000 mal.
Meine Mutter war ja sowieso am schauen wie es Pferdetechnisch auch für mich später weiter geht, weil ich dann so ca in 3 Jahren nur noch ein Turnierpferd habe.Also ich will mein Pony auf keinen Fall abschieben, keins unserer Pferde wird abgeschoben.
5 Antworten
bei pferd zur verfügung fällt das pony für deinen bruder flach. und zwar komplett.
ich würde es bei 1 - 2x die woche im schulbetrieb belassen, dem mädchen eine reitbeteiligung anbieten, so 1 - 2 mal die woche, mit der option, solange das pony noch fit ist, auch die ersten dressurprüfungen mit ihm zu starten. die restleiche zeit, nutzt dein bruder es, bzw. du es mit deinem bruder zusammen. da dürfte noch einiges gehen.
bei uns steht beispielsweise ein mittlerweile 29-jähriges, das noch mit begeisterung 2x in der woche die spingstunde absolviert. wegen einer nicht sehr relevanten, aber trotzdem langwierigen verletzung vor 3 jahren, wurde beschlossen, das pony nicht mehr springen zu lassen, was darin endete, dass das pony die lebensfreude verlor und sichtbar depressiv wurde. also wurde es wieder in der springstunde eingesetzt, natürlich nur noch über kleine hüpfer von maximal 45cm. aber dem pony geht es wohl auch um das springen an sich und nicht um die höhe. es ist ein hervorragendes lehrpferd und ein fantastischer tüftler. seine lieblingsaufgaben sind lange cavaletti reihen und die wechselreihen stange - cavaletti - stange - cavaletti usw. im bogen ausgelegte galoppstangen und kombinationen. die reiter lernen so, das taktische anreiten und die dosierung der galoppsprünge.
solange dein pony noch sauber läuft, kann dein bruder jedenfalls enorm viel lernen, weil es ja sehr fein und so hoch ausgebildet ist, wie normalerweise ponys nicht ausgebildet werden.
ein pferd zur verfügung kann übrigens nicht einfach so verkauft werden, weil der besitzer ja nicht der eigentümer ist. die pässe werden ja beim pferd aufbewahrt - bei uns hat sie der stallbetreiber. wenn dem stallbetreiber bekannt ist, dass das pferd dem, der es nutzt nicht gehört, wird er auch den pass nicht aushändigen.
aber wie gesagt - trotzdem ist ein pferd zur verfügung für die nutzungsdauer nicht mehr euer pferd. ich wage zu bezweifeln, dass die mutter für ihr kind in besonderer weise investieren will - es würde also der beritt wegfallen, das regelmässige anpassen der ausrüstung, möglicherweise würde er wieder in eine innenbox ziehen usw.
da hält man doch lieber selber die hand auf solch ein pony und vergibt eben die reitbeteiligung. durchaus mit turnierteilnahme, wenn es passt. aber wenn es nicht passt, hat man sich nicht für längere zeit festgelegt und dann ein flaues gefühl im magen, wenn man sieht, dass es doch anders ist, als man es sich vorgestellt hat.
ein pferd zur verfügung ist quasi ein verpachtetes pferd. man sagt auch "pferd ans futter" dazu.
an deiner stelle würde ich das ganze sehr bald bei den eltern ansprechen, denn dann kannst du deine einwände in ruhe vorbringen, deine argumentation stabil machen, so dass sich deine mutter nicht letzten endes doch bequatschen lässt.
ist ja immerhin auch deine entscheidung, denn das pony war dein geburtstagsgeschenk.
wie gesagt - eine reitbeteiligung kann man ja durchaus überlegen.
Hast du einen Facebook-Account? Falls ja, lies mal in der Gruppe "Pferderecht" darüber. Dort können User Fragen einreichen, unter denen keine Laien-Diskussion stattfindet, sondern genau von den Experten eine Antwort geschrieben wird auf Basis dessen, was in der Frage an Information enthalten ist.
Heute z. B. https://www.facebook.com/groups/544025179051017/permalink/6236218346498310/
"Guten Morgen, ich lese immer, dass, wenn beispielsweise ein zur Verfügung gestelltes Pferd, einfach ohne Wissen des Eigentümers verkauft wird, dass dieser dann "Pech" hat und sein Pferd dann weg ist und man sich rechtlich nicht absichern kann ..."
Das ist ein Thema, das mich von der Verfügung absolut abhalten würde.
Oh, das wausste ich so auch nicht, dass mein Pony einfach verkauft werden kann. nein das möchte ich auf keinen Fall
Haben immer mal einige Pferde, die wir zur Verfügung stellen.
Alles eine Frage des Vertrages und des Hintergrundes.
Es gibt Reiter die haben schlicht nicht das Geld sich ein Pferd in der Leistungsklasse zu leisten, reiten jedoch so gut, das die Tiere durch die Turniervorstellungen an Wert gewinnen, jedoch nicht so wertvoll sind, das dieses durch einen bezahlten Bereiter geschieht.
Da oft die Tiere bei uns im Stall verbleiben, übernehmen diese Reiter des SK Preis für die Einstallung, nutzen die Anlagen und Reitlehrer deutlich vergünstigt bis Kostenfrei. Dafür reiten sie die Pferde für eine vereinbarte Zeit und das Pferd steht nur bedingt zum Verkauf in dieser Zeit.
Dann vermitteln wir auch Pferde, nicht wenige Besitzer wollen sich nicht mit den Anfragen beschäftigen. So selektieren wir den geeigneten Bewerber fürs Pferd oder eben das richtige Pferd für den Bewerber.
Wichtig ist ein vernünftiger Vertrag, der offen und transparent die Rechte und Pflichten der jeweiligen Partner enthält. Ebenso muss er gewisse Szenarien abdecken:
- Wo kann das Pferd innerhalb der Vertragslaufzeit überall untergebracht werden?
- Wer erhält die Wertsteigerung des Pferdes?
- Wer trägt das Wertminderungsrisiko des Tieres?
- Was ist der Wert des Tieres bei Vertragsbeginn?
- Wer entscheidet über den Wert des Tieres bei Vertragsende?
- Wer bei Untergang des Tieres?
- Siegprämien erhält wer?
- Wer die Startgelder?
- Was für Leistungen bezahlt der Eigentümer, welcher der Vertragspartner?
Tierarzt, Hufschmied, Physio, Sonderfutter, Ausrüstung, Klinik, Stall, Sonstiges.
- Wie wird der Reiter entschädigt, bei vorzeitigen Vertragsende?
- Wie ggf. der Eigentümer des Pferdes?
- Besteht Vorkaufsrecht? Wenn ja zu welchen Preis?
- Ist eine AKU erlaubt, gibt es Gewährleistung bei dem Kauf des Tieres?
- Was darf der Reiter mit dem Tier alles machen?
- Was sind Gründe zu einer fristgerechten Kündigung des Vertrages?
- Welche Gründe für eine fristlose Kündigung?
- Welche Vertragsstrafen werden vereinbart, wann sind diese fällig?
- Wer ist schlichter bei Streitigkeiten?
- Wo ist der Gerichtsstand?
- Ist eine Kaution zu entrichten, wie ist diese zu verzinsen, wann ist diese fällig und wann wird sie wieder ausgezahlt, bzw. einbehalten?
Puh, das ist ein schwieriges Thema, finde ich. Ich denke, dass dir hier keiner wirklich sagen kann, was du in dieser Situation tun solltest, aber ich würde mich an deiner Stelle für das entscheiden, was dir eher zusagt. Klar, du hängst an dem Pony, aber du hast ja offensichtlich noch eins, das dann Turniere gehen soll. Behältst du Pony 1, hast du ein Pony, mit dem du nicht mehr viel machen kannst. Gleichzeitig wirst auch du aber irgendwann erwachsen und musst das Finanzielle für dich regeln. Das ist mit einem Pferd einfacher als mit zweien. Und Pony 1 wird ja auch nicht jünger.
Pony 2 hingegen kannst du ja noch für Turniere einige Jahre nutzen und es wird vermutlich leichter ein Pferd mitzunehmen als zwei, wenn du dann irgendwann mal Hotel Mama verlässt.
Von daher denke ich, dass es an sich auch eine gute Entscheidung wäre, Pony 1 zur Verfügung zu stellen, verstehe aber die emotionalen Aspekte, die dahinter stecken.
pony 2 ist so irgendwas um die 1,75m^^
wenn ich mich nicht ganz verrechnet habe, ist pony 2 jetzt 8 und sollte so in 2 jahren S fertig sein^^
meines wissens ist hotel mama dort kein hotel und hotel papa ermöglicht eine teilfinanzierung durch mitarbeit. da ist der kopf nicht in den wolken und die füsse stehen auf dem boden.^^
Er ist 9 geworden um Mai und 1,76 m groß, nach letzter Messung 🤗.
Wenn das Ganze vertraglich wasserdicht und professionell abgesichert ist und das Mädel mit dem Pony gut zurecht kommt, dann wieso nicht?
Mit abschieben hat das finde ich nichts zu tun. Da darf man nicht so empfindlich sein.
Evtl kann man das Mädel ja auch erstmal als Reitbeteiligung übernehmen, damit ihr noch ein paar Monate schauen könnt ob die Chemie wirklich stimmt und dann ggf erst einen Schritt weiter gehen und ihr bzw ihren Eltern das Pony komplett zur Verfügung stellen.
Gut. Ich war mir da ehrlich gesagt gar nicht so bewusst, wie eingeschränkt das Pony dann nur noch von mir und meinen Bruder genutzt werden kann. Ich habe gedacht man kann dass alles Vertraglich festlegen. Nein, dass ist dann wirklich keine Option für mich und für mein Pony auch nicht