Pferd läuft erst eierig und lahmt dann plötzlich

4 Antworten

Lass den sattler deines Vertrauens drauf schlauen passt noch alles? Falls das ausgeschlossen Hufschmied... Ortheopaden( schreibt man das so:)) der sieht wenn er gut gleich alle Fehler und sagt dir ob du ihm überstrapaziert hast.

elsulo  08.08.2013, 23:10

Drauf schauen mist t9

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julioooo1996 
Fragesteller
 09.08.2013, 07:44
@elsulo

Also Sattel wurde erst vor gut 4 Wochen überprüft denke nicht dass der schon wieder Probleme macht...Beschlag ist jetzt schon 3 Wochen her und alles wie immer also gleicher Hufschmied etc also kann ich mir das auch nicht vorstellen. Zum letzten Punkt ; meinst du Orthopäde oder Osteopat ?? Lg

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elsulo  09.08.2013, 20:21
@julioooo1996

Hab bekannte dazu befragt darunter auch ein TA meinte leichte dehnungs Übungen können nie schaden und Boden Arbeit um zu sehen ob dein Pferd irgendwo Probleme hat wie Blockaden oä.

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Ohje, das klingt nach einer Großbaustelle...

Dass das Pferd auf dem diagonalen Beinpaar lahm geht, glaub ich kaum. Das hieße, dass er auf den beiden Beinen, die sich eigentlich gegenseitig stützen, lahmt. Ich tippe eher darauf, dass dein RL sich verschaut hat und er eigentlich eh schon immer HL lahmt - dann lagert er das Gewicht auf die anderen Beine um, um HL zu schonen. Also tritt er HR kürzer, damit er nicht so lange HL drauf stehen muss, und VL tritt dann auch kürzer, weil ja das diagonale Bein nicht nachkommt und das wirkt dann so, als würde er diese beiden Beine schonen.

Dass er auf Asphalt, in Kurven und nach der Beugeprobe (welches Gelenk wurde denn gebeugt? Gibt ja TA, die ziehen den Huf bis ans Knie hoch und kippen die Fessel, da kanns dann jedes der drei beteiligten Gelenke sein - Fessel, Sprunggelenk oder Knie) schlechter geht, ist meiner Erfahrung nach ein Hinweis auf Arthrose (am häufigsten der so genannte Spat im Sprunggelenk).

Dann schreibst du da unten Rehe schließt du aus weil er nur 3h am Tag auf kurzer Wiese steht. Leider eine sehr verbreitete, aber grundlegend falsche Annahme... Das wär erst recht ein Grund für Rehe. Kurzes Gras steht unter Stress und produziert dadurch noch mehr Fructan als sowieso schon. Dann kommt dein Pferd nur 3h raus, das heißt, statt mal ein bisschen zu ruhen und Sozialkontakt mit anderen zu betreiben, ist der voll aufs Fressen fixiert, weil er ja weiß er hat wenig Zeit. Dann wird ohne zu schauen was er da eigentlich frisst alles reingehamstert, was vors Maul kommt. Wenn das Gras so kurz ist, nehmen sie beim Ausrupfen auch übermäßig viel Sand auf, der dann die Verdauung stört (und tote Darmbakterien geben Endotoxine ab, die Rehe verursachen können). In der Box stehen hilft den Beinen auch nicht, denn um ordentlich durchblutete Hufe zu haben, muss sich ein Pferd bewegen können, und das ohne Hufeisen, die die Hufmechanik einschränken. Statt dass dann die "Problemstoffe" abtransportiert werden und frisches Blut nachkommt, japst da alles halb ohnmächtig vor sich hin in der Lederhaut...

Isildur hat ja auch schon einen möglichen Faktor angesprochen: Zügellahmheit. Ich würd das eher als sowas wie ein Burnout beim Pferd bezeichnen - es muss nicht unbedingt sein, dass das Pferd schlecht geritten wurde. Ich kenn einen ehemaligen Dressurcrack, der zum Schlachter sollte wegen Arthrose - seine Pflegerin hat ihn gekauft um ihm (mit 12 eigentlich verdammt jung) ein letztes schönes Jahr auf der Koppel zu ermöglichen, und ein Jahr später lahmte der plötzlich kein bisschen mehr. Der war einfach fertig! Als Turnierer wurde er natürlich in Watte gepackt, toben auf der Koppel kam nicht in Frage, er könnte sich ja verletzen. Eisen waren ein Muss, ohne könnte er ja ausrutschen. Jeden Tag Training war Pflicht, sonst baut er Muskeln ab. Ausreiten war ein No-No, er könnte ja durchgehen und vor ein Auto laufen... Nach einem Jahr nichtstun auf der Koppel, 24/7 draußen im Offenstall, ohne Hufeisen und ständig in Kontakt mit anderen Pferden, ging es ihm seelisch wieder gut und er ist wieder voll reitbar.

Ich will dir damit jetzt nicht sagen, dass du dein Pferd schlecht behandelst, bei Gott nicht. Aber es ist nunmal Fakt, dass Pferde als Dauerfresser, Dauerläufer, Herdentiere und Frischluftfans mit einem Leben in der Box und 3h Koppel täglich nicht so artgerecht gehalten werden, wie es möglich wäre. Auch ein Turniercrack kann im Offenstall oder Aktivstall wohnen. Auch ein Turniercrack kann wunderbar ohne Eisen laufen, denn Hufe haben einen Tragrand, der ist dafür da, in den Boden gerammt zu werden und halt zu bieten (wenn man denn einen Hufbearbeiter hat, der den gut hinraspelt - zB von der DHG e.V. oder dem DIfHo). Ob du jetzt vielleicht "Glück im Unglück" hast und dein Pferd hat tatsächlich noch keine körperlichen Schäden, sondern braucht einfach mal eine Pause, oder ob er leider tatsächlich auch körperlich schon gelitten hat - das kann dir ein TA sagen. Ich würd da einen empfehlen, der zusätzlich eine Ausbildung in Sachen Chiropraktik oder Osteopathie hat.

julioooo1996 
Fragesteller
 11.08.2013, 22:39

Also der TA war da wir haben geröngt und was weis ich was alles. Da an dem Fuß auch das Eisen ziemlich locker ist meinte er, man sollte jetzt erst mal eine Woche abwarten ob es nicht von selber besser wird und er sich nur vertreten hat. Sein Röntgenbild ist übrigens tiptop, finde es ganz schön krass wie du hier gleich von Athrose oder Rehe usw ausgehst. Immerhin ist er erst 8!! Und dann gleich zu sagen er wäre psychisch am Ende nur weil er in Boxenhaltung gehalten wird? Sorry aber das ist wirklich maßlos übertrieben, die meisten Pferde (und so ziemlich alle Turnierpferde) leben in Boxen und sind deshalb auch nicht gleich psychische Wracks. Das mit Den Hufeisen halte ich auch für totalen Quatsch, immerhin reite ich Vielseitigkeit und muss vor allem bei nassem Boden auch mal Stollen eindrehen. Da kann er soviel Hufrand haben wie er will, rutschen würde er trotzdem. Ich denke ihm geht es im Grunde genommen wirklich nicht schlecht, er bewohnt eine grosse helle Box mit Fenster nach aussen und innen, geht 3 Stunden auf die Koppel mit seinem Koppelpartner und wird jeden Tag bewegt. Ist ja schön wenn du deine Pferde im Offenstall hältst aber das ist nunmal nicht das richtige für jedes Pferd und ich finde es nicht in Ordnung dann Boxenhaltung hier schon fast als Tierquälerei auszulegen. Und übrigens: nicht jedes Pferd begnügt sich damit 3 mal in der Woche ausreiten zu gehen, es gibt auch Pferde die wollen ein bisschen gefordert werden und nur weil man Turniere reitet heisst das nicht gleich dass man jeden Tag total hart trainiert...ich gehe auch oft genug nur eine Runde ausreiten. Also bitte denk beim nächsten mal ein bisschen drüber nach bevor du so etwas schreibst!

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Aristella  12.08.2013, 13:24
@julioooo1996

Genau die Reaktion hab ich befürchtet...

Dass ein TA meint, mit einem lockeren Eisen einfach mal zu warten was wird, find ich bedenklich. Ein lockeres Eisen ist eine potentielle Verletzungsquelle und verwäscht noch dazu den Gang. Das gehört, wenn schon nicht runter, dann wenigstens ordentlich wieder rauf.

Dass er erst 8 ist, ist leider keine Garantie dafür dass er keine Arthrose hat. Ich wünsch es weder dir noch ihm, aber das, was du beschrieben hast, klingt sehr danach. Rehe ebenso - das ist absolut nicht auf alte Pferde beschränkt, junge kriegen genauso Rehe.

Dass Pferde nur mit Eisen nicht rutschen, ist leider immernoch so im Hirn vieler Leute (und scheinbar auch bei dir) festgetackert, dass die Möglichkeit gar nicht in Betracht gezogen wird, es mal ohne zu versuchen. Und leider ist das dadurch gestützt, dass Schmiede Barhufer genauso zubereiten wie Eisenträger, und da bleibt kein tragfähiger Tragrand übrig. Leider! Wenns den gäbe, bräucht auch kein Pferd Stollen, denn da wär rundherum und nicht nur hinten der Tragrand da, der sich in den Boden gräbt.

Ich hab mit keinem Wort behauptet, dass Turniere Tierquälerei sind, genausowenig wie Boxenhaltung. Allerdings bin ich felsenfest der Meinung, dass es weitaus artgerechtere Haltungsformen gibt, auch für Turnierpferde. Nur leider sind Reiter allesamt so verdammt stur... 99,9% aller Pferde verändern sich im Offenstall zum Positiven, egal ob sie 1x im Monat die Oma um den Hof schaukeln oder jeden Tag gefordert werden.

Naja. Du hast mit deiner Frage um unsere Meinung gefragt, ich hab sie dir gesagt und sie hat dir nicht gefallen - kann ich nix machen. Aber ändern tu ich meine Meinung deswegen um keinen Zentimeter...

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Wenn dein Pferd ein Weidepferd ist überleg mal ob es eventuell einen Eiweißüberschuss hat und zu Rehen neigt.. versuche es mit kühlen und nur als Futter Heu. Hat meiner Distanzstute (Haflinger) und meiner Cuttingstute (Quater Horse) auch geholfen. Falls du Springst oder Dressur machst kann ich dir nicht helfen, ich reite Western.

julioooo1996 
Fragesteller
 09.08.2013, 07:41

Also mein Pferd steht in der Box und geht nur ca 3 Stunde täglich auf die Koppel auf der in letzter Zeit auch wirklich ziemlich wenig Gras ist. Also Rehe kann ich glaub ich ausschließen trotzdem danke für die Antwort! PS: Reite Dressur & Springen ;)

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Hallo,

Lahmheiten via Ferndiagnose zu beurteilen ist immer schwer. Aber: Lahmheiten die wechseln, unterschiedlich itensiv sind und auf Biegungen vermehrt auftreten, deuten auf Zügellahm hin. Wie wird er denn geritten (ausgebunden, Schlaufis, nur Halle,....,?). Wenn bei der Anästhesie nichts rauskommt, würde ich mich in dem Bereich mal schlau machen. Viele der Zügellahmen Pferde haben auich einen ausgesprochenen schlechten Schritt.

julioooo1996 
Fragesteller
 09.08.2013, 14:19

Hmm also er wird ohne ausbinder o.ä. Geritten und immer unterschiedlich Platz, Halle, ausreiten, longieren also er hat Abwechslung. Zügellahmheit kommt ja eig wegen schlechtem Reiten oder ? Möchte nicht sagen dass ich soo gut reite aber ich reite seit 10 Jahren und bin mit ihm auch erfolgreich auf Turnieren( springen, Dressur, Vielseitigkeit). asusserdem wäre es ja dann nur unter dem Reiter oder und nicht auch beim Vortraben vor der TA?! Wäre natürlich Mega froh wenn es eine solche Lahmheit wär da man diese ja dann schnell beheben könnte :) hab total Angst dass es etwas mit den Sehnen oder Gelenken ist :( trotzdem danke für die Antwort! Lg

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Isildur  09.08.2013, 15:14
@julioooo1996

Zügellahmheit tritt nicht nur unter dem reiter auf! es kommt häufig bei Pferden vor, die zu tief geritten werden und/oder als Jungpferd zu schnell ausgebildet wurden und zusammengeknallt worden sind. Ich würde ersteinmal die weiteren untersuchungen abwarten. Viel Glück euch

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