Pferd drückt sich nach unten in den Zügel?

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Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Liebe Jalowdog,

Wenn ein Pferd unter seinem Reiter auf die Vorhand fällt, kann es sich um eine Momentaufnahme handeln. Es kann aber auch ein Dauerzustand sein, der auf Bänder, Sehnen und Gelenke geht, Blockaden in der Wirbelsäule und sogar Arthrosen verursachen kann. (Also passiert nur im schlimmsten Fall, aber mal vorsichtshalber mal checken lassen!) Das Pferd "verschleißt" sozusagen.

!Vermeintlich pferdefreundliches Reiten ist genauso ursächlich wie zu starke Handeinwirkung!

Wenn du dein Pferd von der Vorhand wegbekommen möchtest, musst du woanders ansetzen: am Hinterbein.

Alsoooooo:

Dass Pferde auf die Vorhand fallen, ist zunächst ganz natürlich. Von Natur aus tragen Pferde etwa 60 Prozent ihres Gewichts auf der Vorhand und 40 Prozent auf der Hinterhand

Problematisch wird es erst dann, wenn sich ein Reiter in den Sattel setzt. Von Natur aus sind Pferde Geradeausläufer. Die Hinterhand produziert Schub, die Vorhand fängt ihn auf, was im kurzzeitigen Fluchtmodus durchaus effektiv ist, wird unter dem Reiter dauerhaft dann aber zum Problem. Die feinen Strukturen der Vorhand, wie Bänder, Sehnen und Gelenke, sind nicht dafür gemacht, solche Belastungen dauerhaft auszuhalten. Deshalb ist es der Job des Reiters, also dir in diesem Falle, im Sattel, dein Pferd in eine Körperspannung zu versetzen, die es ihm ermöglicht, das zusätzliche Gewicht gesundheitsschonend zu tragen (auch in Wendungen). Hier kommen nämlich die Scherkräfte hinzu, die sich schädlich auf die feinen Huf- und Krongelenke des Pferdes auswirken.o

Also so sollte es im Idealfall aussehen:(Kein Ding wenn es bei den ersten Malen nicht klappt.)

Das Pferd fußt mit der Hinterhand möglichst weit unter die Körpermitte und senkt somit seine Kruppe ab, wodurch Zug auf die Rückenmuskulatur entsteht. Durch Anspannen der Bauchmuskulatur wölbt das Pferd seinen Rücken auf, hebt ihn gewissermaßen an. Und damit auch die Vorhand. Das entlastet die Rumpfträger, an denen die Vorhand aufgehängt ist.

Also muss ein positiver Spannungsbogen her. Das hat keineswegs etwas damit zu tun, das Pferd zusammenzuziehen. Vielmehr musst du diese Körperspannung im Pferd aufbauen, indem du:

immer wieder von hinten nach vorne an die Hand herantreibt.

WICHTIG: Du musst immer merken, dass das Pferd sich ans Gebiss lehnt und dann auch wirklich genügend nachgeben, damit der Impuls von hinten kommt.

Dauert aber erfahrungsgemäß seine Zeit, bis man den Dreh raus hat.

Selbstnotiz: DU willst immer möglichst unabhägig von der Hand reiten. Dein Pferd, welches auf der Vorhand geht, sucht eine Stütze in deiner Hand.

Ich hoffe, dass dir das was hilft,

VLG

Lousitano

Woher ich das weiß:Hobby – Bin vielseitig unterwegs
Jalowdog 
Fragesteller
 12.11.2023, 03:43

Hey Danke dir für die Erklärung! Deine Antwort hat mir am meisten weitergeholfen um diese Dinge im Kopf wieder zu ordnen. Muss gucken das ich den Motor wieder anmache damit er schön untertreten kann. Von unten seh ich das immer besser, wenn andere drauf sind ob er untertritt. Ich vermute das macht er in diesen Fällen nicht, denk er versuchts einfach mal auf der VH zu latschen.

Bei den anderen ist mir das noch nie aufgefallen, denke ich hab ihm das einfach durchgehen lassen vor lauter "toll wie du dich nach unten streckst".

Denk das er das nur bei mir macht, wenn ich so drüber nachdenke und auch eher beim normalen (vllt doch mal für ihn lanhweiligen Reiten) Reiten, hab ich mir das wohl selbst eingebrockt und muss es selbst ihm wieder ausreden die Streckung des Halses zu overextenden.

Bissl mehr Bodenarbeit wieder ist auf jeden Fall auch zusätzlich kein Fehler. Bissl zu kurz kam dies auch in letzter Zeit, gut das zumindest mein Trainer da immer dran bleibt🙈

Ich glaub dieses Mal hat mir zum Gedanken sortieren schon allein das Nachdenken über das Problem beim Schreiben geholfen. Meine Frage ist aber mega grottik formuliert, entschuldige dafür an alle 😅

LG

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Lousitano  21.11.2023, 09:12
@Jalowdog

Alles gut, keine Ursache ich bin auch manchmal bescheiden in der Formulierung meiner Fragestellungen

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