Partner/in abholen wenn sie an einem Großstadtbahnhof Nachts gestrandet ist?
Morgen,
Wie findt ihr denn diese Situation: Eine Frau (20) fährt Abends (20:45) an ihren Studienort von Zuhause. Fahrtzeit 3 Std. Beim Umstieg passiert es ihr, dass sie in den falschen Zug steigt und in einer Großstadt landet. Der nächste Zug an ihren Studienort fährt erst wieder um 05:30. Derzeit ist es 00:30. Sie ruft ihren Freund an und der fährt mit dem Auto (200 km) von ihrem Zuhause zur Großstadt um sie an ihren Studienort zu bringen.
Ich fand das übertrieben und hätte das für meine Freundin nicht gemacht. Sorry. Dann muss sie sich ein Hotel etc. nehmen. Das erzählte ich meiner Freundin und sie meinte auch, dass das übertrieben sei und sie das auch nicht will, dass ich komme. Also würden wir beide das füreinander nicht machen. Sie macht ihr Handy auch Nachts aus, dann hätte sie es bei mir nicht mitbekommen.
Die Story erzählte ich heute Kollegen und die waren über unsere Reaktion entsetzt. Die sagten: "Was!? Das würde ich auch machen. Das ist halt Liebe!" "Ich bin echt entsetzt." "Ihr seid ja auch noch in der Probezeit mit 1,6 Jahren"
Was hätte ihr gemacht?
Das Ergebnis basiert auf 49 Abstimmungen
33 Antworten
Natürlich hätte ich meine Partnerin abgeholt.
Ich hätte mich auf gar keinen Fall ins warme Bett gelegt, während sie Nachts irgendwo auf der Suche nach einem Hotel durch ein Bahnhofsviertel läuft, in dem all mögliche zwielichtigen Gestalten unterwegs sind.
Liebe bedeutet, dass man seinem Partner auch in so einer Situation beisteht. Auch wenn das für einen selbst unbequem ist und man eine weite Strecke fahren muss.
Gerade dass ist es doch auch, was eine Partnerschaft ausmacht. Füreinander da sein, wenn es Probleme gibt. Menschen die mit einem schöne Momente teilen, findet man an jeder Straßenecke.
Ich finde es sehr traurig, dass ihr nicht bereit wärt, eurem Partner zu helfen.
Wenn ihr das so machen wollt, dann macht es so! Ist eure Sache!
Ich finde es einfach nur lächerlich wegen lumpigen 200 Kilometern rum zujammern. Das ist doch keine Entfernung. Die fährt man locker weg, vor allem Nachts, wenn keine LKW fahren und die Straßen weitestgehend frei sind.
Sonst können die Leute doch auch bis 2, 3 oder 4 Uhr morgens in der Disco, auf Partys oder im Club abhängen und wenn es mal hart auf hart kommt, sind sie um 00:30 zu müde um die Freundin irgendwo abzuholen.
Ich wäre gefahren, hätte sie abgeholt und hätte dann bei ihr gepennt. Morgens hätte ich dann auf der Arbeit frei genommen und wäre im Laufe des Tages nach Hause gefahren. Wo liegt das Problem?
Ich finde die Antworten auf die Frage hier zum Teil haarsträubend. Da wird argumentiert, wie unwirtschaftlich und umweltschädigend es sei usw. Das ist so armselig, dass man bevor man etwas für einen Menschen den man liebt etwas tut, erst Mal den Kosten-/Nutzen-Faktor berechnet. Man berechnet einen Preis für die Liebe. Dann sollte man die Beziehung beenden, dass spart ganz viel Geld.
Genau das, was du im letzten Absatz schreibst ist mir auch aufgefallen und ich stimme dir zu, das ist echt armselig. Allerdings vermute ich, dass es eher als Ausrede gebraucht wird, Umwelt und Kosten als Grund vorzuschieben. Das macht das Ganze aber eigentlich noch schlimmer.
...Geht's noch? Den Partner (in dem Fall sogar eine junge Frau) mitten in der Nacht alleine irgendwo stehen lassen und am besten noch das Handy ausschalten, sodass man im Notfall nicht mal erreichbar ist, super...
Und zu deinem tollen und wahnsinnig sensiblen Vorschlag, dass sie sich einfach ein Hotel nehmen soll: Was wenn sie zufällig kein Geld dafür dabei hat?
Es sollte selbstverständlich sein seinem Partner in so einer Situation zu helfen!
Bis man ein Zimmer gefunden hat, nachts in einer fremden Stadt wenn viele hotels keine besetzte Rezeption mehr haben, ist locker ne Stunde ins Land gegangen. Und man müsste auch um 4:30 raus um den Zug zu bekommen (meistens ist dann ja Zeitdruck weil man irgendwo noch rechtzeitig hin muss). Für drei Stunden lohnt kein hotel. Abgesehen davon sind Studenten üblicherweise chronisch pleite und haben nicht das Geld für ein Zimmer. Sprich, sehr wahrscheinlich hätte die fünf Stunden auf dem Bahnhof gewartet. Das ist kalt um diese Jahreszeit und je nach Bahnhof auch nicht ganz ungefährlich.
Ja sicher wäre ich in der Situation gefahren.
Und dann fährst du auch 2 Stunden und die 2 Stunden muss er/sie eh warten in der Kälte...
Ich tippe mehr so auf anderthalb, Großstädte sind ja doch meist per Autobahn erreichbar und die sind nachts leer. Aber selbst bei zwei, das ist immer noch mehr als die Hälfte weniger. Mir geht es allerdings primär um das als Frau nachts alleine auf einem Bahnhof sein. Das würde ich so kurz wie möglich halten.
Ich würde das nicht nur für einen Partner tun! Auch für Freunde sollte es eine Selbstverständlichkeit sein.
Aber vermutlich muss man selber erst mal irgendwo stranden und wundert sich dann vielleicht, dass einem keiner hilft.
Liebe Grüße an Deine Kollegen!
Ich wäre auf jeden Fall gefahren. Nicht nur für den Partner, dafür sind Freunde da.
Und 200 km ist jetzt auch nicht die Welt
Also meine Freundin und ich haben das heute nochmal besprochen und keiner von uns würde wollen, dass einer 200 km in der Nacht fährt. Wir empfinden das als unverantwortlich. Das Risiko, dass etwas auf der Fahrt passiert, weil man völlig übermüdet ist, ist höher als das etwas passiert. Meine Freundin meinte, dass wenn mir etwas wegen dieser Sache etwas zustößt, sie sich dies nicht verzeihen könnte. Genauso auch ich. Das hat nichts damit zu tun, dass ich nicht helfen will, aber Verstand sollte man doch auch benutzen. Und 200 km fahren ist ja nicht gerade um die Ecke.
Es würde ja eh nichts bringen. Der oder Diejenige muss ja eh 2 Std. warten bis ich dort bin. In dieser Zeit könnte ja eh schon etwas passieren. Da kann man die Zeit von 2 Std. auch sinnvoller nutzen als darauf zu warten, dass der Abholservice kommt.
Und man könnte dem anderen auch per Telefon beistehen und immer wieder Updates einholen.