Paris? Viertel?Arrondissement?

2 Antworten

Historisch gibt es in Paris ein Wohlstandsgefälle von West nach Ost. Das hängt angeblich damit zusammen, dass der Wind in Paris meist von Westen, vom Meer her weht, und daher die Luft im Westen besser ist. Zu Beginn der Industrialisierung, als die Stadt sich über den historischen Kern hinaus ausgedehnt hat, wurden daher die schmutzigen Fabriken und die Wohnviertel der Arbeiter im Osten und die feinen Viertel der Reichen im Westen angelegt. Dieses Reichtumsgefälle ist noch heute in der Stadt selbst und in den Vororten sichtbar. Die feinen Viertel im Zentrum liegen um die Champs-Elysées und den Triumphbogen herum. die eher ärmlichen im Osten um die Bastille herum. In den Vororten ist z.B. Saint-Cloud im Westen einer der reichsten Vororte.

Heute legen die ärmsten Viertel im Norden und Nordosten der Stadt, das 18. bis 20. Arrondissement und die daran angrenzenden Vororte des Departements Seine-Saint-Denis: Aubervilliers, Courbevoie, Villeneuve-la-Garenne, Aulnay-sous-Bois.

Mittlerweile sind fast alle Viertel nur etwas für Reiche und Besserverdiener oder für Normalverdiener mit sehr geringem Platzbedarf. Ausnahmen gibt es nur im Norden und Osten der Stadt (18., 19. und 20. Arrondissement) oder unmittelbar am Autobahnring oder in einigen subventionierten städtischen Sozialbauten. Die Armengettos sind alle in den Vororten außerhalb der Stadt und gehören nicht zu Paris.

Früher, d. h. vor ein paar Jahrzehnten, war das noch anders. Da lebten noch Arbeiter in zentraler Lage rund um die Markthallen, die Bahnhöfe und im berüchtigten Marrais-Viertel, arme Studenten im Quartier Karin und die Reichen im 16. Arrondissement und im Westen rund um den Triumphbogen. Die Superreichen leben dort noch heute.