Wie ist das Leben in Nordkorea?

5 Antworten

(1) Nur ganz, ganz wenige. Zum Beispiel Diplomaten, Airline-Crew, Olympia-Sportler und ähnliche. Außerdem gibt es einige Leute, die für die nordkoreanische Regierung arbeiten und z.B. den Whisky (oder was immer er da genau trinkt) für Kim Jong Un einkaufen. Muss auch einer machen, denn amazon liefert nicht nach Nordkorea.

Details dazu: "Im Dienste des Diktators", da erzählt einer dieser Einkäufer, der sich kurz vor dem Rentenalter im Ausland abgesetzt hat, denn als Rentner hätte er natürlich nicht mehr reisen dürfen.

(2) Ja klar, das geht. Du kannst das Land aber nicht verlassen, "wenn du nach Hause willst", sondern wenn die Tour zu Ende ist. Für den Anfang solltest du also erst einmal nicht länger als eine Woche fahren - denn eine frühere Abreise ist nicht vorgesehen, wenn es dir dann doch nicht gefällt.

(3) Im Prinzip schon. Es ist sowohl für dich erlaubt, das zu versuchen, als auch für die Nordkoreaner. Es gibt da nur ein Problem: Die sprechen alle Koreanisch. Ich habe den Eindruck bekommen, dass in NK nur ganz wenige Menschen Englisch lernen dürfen, denn auch an der Rezeption von unserem Hotel konnte man ich auf Englisch fast gar nicht verständigen.

Abgesehen davon wirst du ständig von einer Sehenswürdigkeit zur nächsten "gescheucht", so dass da nicht viel Zeit für irgendwelche Kontaktversuche bleibt.

Aber bitte, befrage niemanden "zu seiner Situation". Damit könntest du wirklich jemanden in Schwierigkeiten bringen. Gespräche sollten sich auf unpolitische Themen beschränken.

(4) China schickt diese Leute eiskalt zurück, und ja, die kommen dann ins Arbeitslager. Wenn sie eine ausländische Botschaft in China erreichen, dann hilft man ihnen, nach Südkorea zu kommen. Dort bekommen sie eine mehrmonatige Schulung in so einer Art Auffanglager, weil sie ja teilweise keine Ahnung haben, wie die westliche Welt funktioniert. Computer? Geldautomat? Supermarkt? Tankstelle? U-Bahn? Wenn jemand auf dem Land aufgewachsen ist, hat er vielleicht nichts davon jemals gesehen.

Übrigens, das mit der Flucht ist nicht so einfach, auch wenn man nicht erwischt wird. Denn in Nordkorea wird die ganze Familie über drei Generationen für das verantwortlich gemacht, was ein Einzelner getan hat. Wenn also einer flieht, dann kommen auch noch seine Eltern und Kinder in ein Arbeitslager. Und das ist meiner Meinung nach der Hauptgrund, dass sich dieses Regime eben immer noch hält.

In "Escape from North Korea" wird beschrieben, wie man sich eine Flucht genau vorstellen muss. Es hat sich da ein richtiges Netzwerk etabliert, vergleichbar mit dem Underground Railroad in den USA im 19. Jahrhundert.

Nochmal zu (2): Ich kann eine solche Reise sehr empfehlen. Es gibt verschiedene Reiseanbieter, ich selbst war mit Koryo Tours dort. Auf tripadvisor werden alle anderen vorgestellt und die Leute berichten von ihren Erfahrungen.

Du bist ständig in Begleitung von mindestens 2 nordkoreanischen Reiseleitern (Parteimitglieder, ist klar, oder?). Bei uns waren es 3, für 15 Touristen. Außerdem hatten wir einen Kameramann. Die DVD konnten wir nachher kaufen - ich gehe aber davon aus, dass nicht nur wir diese Bilder gesehen haben.

Und "ständig", das heißt wirklich "ständig". Nur im Hotel darfst du dich frei bewegen. Aber einer von uns wollte sich z.B. ein Eis kaufen. Der Eisstand war keine 100 m weg. Einer der Reiseleiter ist mitgegangen.

Klingt vielleicht erst einmal erschreckend. Aber die meisten Reiseleiter sind sehr nette Menschen. Und das ist es ja genau, was du wolltest, oder? Mit einem Nordkoreaner sprechen. Das wird gar nicht anders gehen, die sind einfach immer in deiner Nähe.

Also wenn du so eine Reise machen willst, dann trau dich. :-)

NadarrVebb  07.07.2017, 21:01

Normales Reisen innerhalb des Landes ist für den normalen Nordkoreaner meines Wissens nach nicht möglich. Straßensperren verhindern nämlich dass ein Stadtbewohner auf das Land oder ein Landbewohner in die Stadt gelangen kann. Dadurch soll Land- Beziehungsweise Stadtflucht verhindert werden.

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Die amerikanische Propaganda versucht oft Nordkorea als "geheimnisvolles Reich des Bösen" hinzustellen, tatsächlich ist das Alltagsleben in Nordkorea nicht großartig anders als im Westen. Es gibt normale Menschen, die normale Berufe ausüben, Kinder die lieber spielen wollen anstatt Hausaufgaben zu machen, und diese kleinen P1ss3r die den Lehrer daran erinnern die Hausaufgaben zu kontrollieren, wir hatten doch bestimmt alle so ein 4rschl0ch in der Klasse.

Hi, ich versuche die Fragen so gut wie es geht mit meinem Wissensstand zu bearbeiten

  1. In der Regeln nein. Es gibt durchaus Ausnahmen - zum Beispiel dürfen besonders begabte Schüler zum studieren ins Ausland gehen. Aber nicht...naja dauerhaft...man lässt nur Leute raus von denen man sichergehen kann dass sie wieder zurückkommen (ganz laienhaft ausgedrückt

  2. Ja, man kann nach Nordkorea reisen Es ist allerdings sehr teuer (3000 € mindestes..), du wirst rund um die Uhr von zwei Reiseleitern begleitet und darfst nicht frei herumlaufen. Einfliegen tut man hier über China (die Anreise dorthin ist in den 3000 € noch nicht mal dabei ;) ). Solang du dich anständig benimmst darfst du auch wieder raus (Bei Einreise werden Handy und Co in einem Umschlag versiegelt und du solltest zusehen dass du den nicht öffnest sonst bist du in Schwierigkeiten) Interessante Nebeninfo - du darfst nicht einreisen wenn du Journalist bist

  3. Jein. Offiziell nein, as ist aber stark Reiseleiter abhängig. Manchmal kommt man tatsächlich in den Genuss dass man sich Einheimischen nähern darf. Aber das ist eher selten der Fall und die Einwohner werden sich - auch wenn du koreanisch sprichst - eher nicht mit dir unterhalten. Du wirst auf prekäre Fragen auch keine Antwort erhalten, auch von der Reiseleitung nicht. Das Auswärtige Amt rät auch dringend dazu solche Themen zu unterlassen - SONST kann ich dir nicht garantieren dass du wieder rauskommst...

  4. Ja er wird zurückgebracht...in der Regel erstmal ins Arbeitslager. Kommt aber auch vor dass man gleich "getötet" wird.

Wenn dich das Thema mehr interessiert empfehl ich dir zwei Bücher:

"Kim und Struppi" - hier geht es speziell um das Thema Tourismus in Nordkorea "Im Land des Flüsterns" in dem Flüchtlinge von ihrem Erlebnissen erzählen

love97 
Fragesteller
 22.06.2014, 21:34

vielen dank ;)

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Hardware02  23.06.2014, 15:19

Ganz so teuer ist es nicht. Ich habe inklusive Anreise nach China und Stopover in Dubai insgesamt EUR 3.000 gezahlt. Das ist mit allem drum und dran, auch eine Fahrt zur chinesischen Mauer, die gesamte Verpflegung, Taxis in Dubai und China, Visagebühren, etc.

Ich habe 2 Nächte in Dubai übernachtet, 4 in China, 5 in Nordkorea, und die anderen im Flieger oder Zug, und war insgesamt zwei Wochen weg.

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ChristianBlue  17.07.2014, 21:47
@Hardware02

Zu vier. Die meisten Länder bringen Nordkoreaner nicht zurück. Südkorea schon gar nicht. Da gibt es ne bekannte Moderatorin, die aus Nordkorea geflohen ist.

China bringt oft Nordkoreaner wieder zurück, aber längst nicht alle, und ich denke, in Yanbian kann man auch leicht untertauchen.

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Aliha  23.01.2021, 17:31

Ja er wird zurückgebracht.

Höchstens von China, wenn wirklich jemand flieht, dann nach Südkorea.

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Hallo zusammen,

zurzeit habe ich mich auch mit der Geschichte Nord-Koreas befasst und habe diese Seite gefunden:

http://lddt.de/nordkorea/

ich hoffe dieser Artikel beatwortet deinen Artikel!

  1. Nein
  2. Ja, als Tourist unter ständiger staatlicher Aufsicht.
  3. Nein
  4. Nein