Ort nördlich von Tokio mit einem großen Berg?

2 Antworten

Erst eine Gegenfrage: Warum nördlich von Tokyo? Mit dem JR Pass bist du in alle Richtungen mobil, und gerade das Kriterium „eine Herausforderung für einen sehr geübten Wanderer“ schreit so einen kleines bisschen nach westlich von Tokyo… wenigstens Tanzawa-Gebirge und Okutama, wenn schon nicht die Japanischen Alpen…

Anyway, 3 Berge, die mir spontan einfallen, auf die deine genannten Kriterien zutreffen:

  • Nantai-san am Chuuzenji-See; ist zwar nicht mit dem Shinkansen, sehr wohl aber mit JR (und dann Bus) erreichbar, etwa 2,5 Stunden bis Bahnhof, kleine Stadt in der Nähe ist Nikko, zum Übernachten eignen sich allerdings auch sehr gut die Unterkünfte am Chuuzenji-See, der Nantai-san hat nur einen Wanderweg (der übrigens auch erst ab dem 25.4. wieder zugänglich ist), und der geht straight 1200 m hoch auf ca. 4 km, ist also sportlich. Dass einige Japaner da mit Helm hochgehen, finde ich persönlich zwar übertrieben, aber wie gesagt: sportlich ist er.
  • Tanigawadake, der sogenannte „Todesberg“Japans mit mehr verunglückten Wanderern als der Mount Everest - da sollte sich auch der sehr geübte Wanderer nicht langweilen (und auf jeden Fall Equipment mitbringen). Die Wanderung fängt gleich nach dem Aussteigen aus dem Zug bei der JR-Station „Doai“ an (etwa 2,5 Stunden mit JR ab Tokyo). Wer zusätzlich zur Todesangst auch noch Zeitdruck haben will, kann auch die Seilbahn weggelassen und zu Fuß hoch. Kleine Stadt in der Nähe ist Minakami mit vielen vielen Möglichkeiten zum Übernachten in unterschiedlichen Preisklassen.
  • Bandaisan, von Tokyo aus ca. 3,5 Stunden, wobei du nach Shinkansen und lokalem JR-Zug noch Bus bis zum erstgelegenen Trailhead oder gleich bis nach Urabandai fahren musst und von dort dann auch noch irgendwie zum dortigen Trailhead kommen musst. Urabandai ist nicht wirklich eine Stadt, aber es gibt auf jeden Fall Unterkünfte, eine Einkaufsmöglichkeit und was für Sightseeing. Der Berg hat verschiedene Routen, wobei die schwierigste und längste die ab Urabandai Skigelände ist, die dann vor Akanuma links (!) abbiegt (du wirst eh vor Ort fragen müssen oder eine Karte brauchen). Die Route ist wirklich ziemlich szenisch und ist zwar auf jeden Fall machbar und braucht außer Handschuhe kein spezielles Equipment, aber auch hier ist der elevation gain über 1000 m, also ein Spaziergang ist es nicht.

Darüber hinaus gibt es natürlich noch weitere anspruchsvolle Berge, die aber leider sehr viel umständlicher erreichbar sind und noch viel mehr weniger schwierige Berge, die aber trotzdem schön und für April meiner Meinung nach auch einfach geeigneter sind.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Lebe und arbeite seit 2017 in Japan

Ich habe mal für Dich mit den Worten 東北登山 おすすめ (Tôhoku tozan osusume) "Tôhoku-Region Bergsteigen Empfehlungen" für Dich gesucht und die erste Webseite, die mir Google empfahl, war eine mit einem Ranking der beliebtesten Berge.

Hier ist der Link:

https://www.jalan.net/kankou/pro_002/g2_37/

Ich möchte allerdings dazusagen, dass Anfang April noch sehr viel Schnee liegen wird, und es sicher noch sehr gefährlich ist, bergsteigen zu gehen. Auf den Fuji-san darf man erst ab 1. Juli hinauf. Das hat seinen guten Grund.

Die Region Tôhoku besteht übrigens aus den Präfekturen Aomori (青森県)、Akita (秋田県)、Iwate (岩手県)、Miyagi (宮城県)、Yamagata (山形県)、und Fukushima (福島県).