Nur sehr gute Noten fürs Lehramt?
Ich würde in Zukunft gerne Lehramt studieren. Allerdings bin ich nach ein wenig Recherche verunsichert. So hat die Wahl der Fächer einen großen Einfluss auf die Jobchancen. Meine Wunschfächer wären Englisch, Mathe und Erdkunde. Also Studienfächer Anglistik, Mathematik und Geographie. Nun meine Frage:
Ich bin in der Q1 NRW, Mathe bei knapp 10 Notenpunkten, Englisch zurzeit 12 Notenpunkten und Erdkunde 11 Notenpunkte. Alle Fächer sind Abi Fächer und Luft nach oben sollte es schon geben. Doch Ich habe die sorge, dass ich ohne sehr gute Leistungen in den Fächern in der Schule, später im Studium untergehen werde. Sind drei Fächer wirklich schon zu viele? Und haben meine Wunschfächer (die oft vertreten sind) einen negativen Einfluss auf die Jobchancen , sollte ich Lehramt für Gesamtschulen und Gymnasien ( Sek. II )studieren?
Vielleicht kann ja ein Student mir einen Rat geben?
Danke im voraus!
5 Antworten
Ich würde dir davon abraten drei Fächer zu studieren.
Falls du dich für Englisch und für Mathematik entscheidest, wirst du ausreichend zu tun haben. Mit Mathematik hast du sehr gute Einstellungschancen, so kannst du auch Geographie als zweites Fach wählen, man darf auch bei Englisch den meist obligatorischen Auslandsaufenthalt nicht außer Acht lassen.
Ein drittes Fach kann man nach der Einstellung immer noch im Rahmen eines Zertifikatskurses dazu wählen, je nach Bundesland auch später. im Studium Insofern würde ich zumindestens zunächs zu zwei Fächern raten.
Zu den Einstellungschanchen nochmals: Ja Gymnasiallehramt ist überlaufen, jedoch sind deine Wunschfächer je nach Budesland nicht ganz so schlimm. Falss du dir Mathe zutraust, dann hast du, wie gesagt ein Mangelfach mit dem du mindestens auf einer Gesamtschule unterkommst.
Die schlechteste Kombi wäre Englisch udn Erdkunde, aber auch da wird sich mit räumicher Flexibilität und der Option Gesamtschule sicher etwas finden, das ist nicht mit Geschichte und Deutsch zu vergleichen.
P.S. Paulklaus hat Recht: Die Wahl solltest du nicht von deinen Noten abhängig machen, ich würde mir nur für das Mathematikstudium die Inhalte und die Anforderung bewusst machen.- dazu kann ich aber nichts sagen.
Ich kann nur für NRW sprechen. J
Wenn du bereits eingestellt bist (nach dem Ref eine "feste "Stelle hast), dann kannst du einen so genannten Zertifikatskurs absolvieren. Das ist häufig der Fall, wenn Bedarf für das Fach besteht und keine neue Lehrkraft eingestellt werden kann. Du machst dann eine Art Fortbildung.
In Erdkunde gibt es jedoch in der Regel ausreichend Lehrkräfte,sodass es da nicht so häufig Zertifikatskurse gibt, wie in Informatik z.B.
Das sieht dann so aus: https://www.bezreg-koeln.nrw.de/brk_internet/leistungen/abteilung04/46/zertifikatskurse/index.html
Da kannst du im Übrigen auch mal deine eigenen Lehrer fragen, die werden das für dein Bundesland auch wissen.
Alles Gute für deine Entscheidung!
AN DEN FS: Hinzugefügt sei, dass du keinerlei Garantie für das Unterrichten der von dir studierten Fächer hast, geschweige denn für deine Wunsch-Stadt, geschweige denn für deine Wunsch-Schule. All' das ist allein abhängig von den BENÖTIGTEN Fächern, bzw. Fächer-Kombinationen.
Im Klartext: Der Schulleiter entscheidet ("Stundentafel"), welches Fach / welche Fächer du in welchen JGS lehren wirst. - Konkret: Ich habe vier Jahre lang keinen Sport unterrichtet (was mir bei den motorisch degenerierenden kids nur recht war), weil in der SEK II Deutschlehrer fehlten !!
Zudem: Ich rate JEDEM davon ab, Lehrer zu werden. Bald wird es nur noch befristete Verträge geben; das Beamtentum wird nach gefühlten 500 Jahren abgeschafft - berechtigterweise - , und ein Großteil idealistischer Pädagogen wird auf der Straße stehen. Diese Mutmaßung dürfte in spätestens fünf Jahren Realität sein !!!
Danke für die sehr offene Anmerkung, diese ist ehrlich gesagt recht entmutigend. Die erste Antwort von dir/Ihnen wirkte sehr positiv gestimmt wohingegen die neuen Anmerkungen den Anschein geben, in diesen Zeiten den Weg zum Lehramt lieber nicht einzuschlagen.
Die Antwort bezog ich auf deine Frage bezüglich Schulnoten. Anderes hattest du nicht erfragt. - Und das Folgende ist meine ganz persönliche Ansicht, aber auch Erfahrung !!
. - hoffnungslos veraltete Curricula,
- viel zu große Klassen seit Jahrzehnten (Meine Abi-Klasse (Kurse gab's noch nicht !) bestand aus ELF (!!) Jungen),
- viel zu wenige Lehrer (allein in NRW bräuchten wir 2000 (!) mehr Lehrer - nur am Gymnasium !!! ,
- eine schreckliche, pseudo-intellektuelle, auf NICHTS vorbereitende Lehrer-Ausbildung, die lediglich sprachlich auf Pädagogik abhebt, real aber pseudo-didaktisches Geschwafel ist; und wehe dem Referendar, der nicht kniefällig-unterwürfig DAS tut, was ihm Seminar / Fachleiter / Fachlehrer vorgeben (die mit großem Abstand schlimmste, weil diskriminierendste Zeit meines Lebens !! ...an der viele (!) Refis zerbrechen !!);
- stures Einpauken von (teilweise überflüssigem) Faktenwissen ("Nürnberger Trichter") statt der Erläuterung gesellschaftsrelevanter Zusammenhänge.....
Warum ich dennoch STRESSFREI UND MIT FREUDE vier Jahrzehnte unterrichtete ? Ich bewegte mich stets am Rande oder außerhalb der curricularen Vorgaben (Schüler/innen danken mir's noch heute durch engen Kontakt - 40, 30, 20, 10 Jahre nach ihrem Abi...!).
"An dem LOB der Menschen ist mir nicht gelegen. Das Einzige, an dem ich mich erfreuen kann, ist ihr NEID !" (Lichtenberg)
Zwei Hauptfächer (D, M) sind immer gut bei Bewerbungen. Dazu Ge, damit du nicht nur Korrekturen hast und mehr Unterricht in deiner Klasse haben kannst.
Ansonsten sind "Überflieger" in der Schule später als Lehrer eher "suboptimal".
Diese können sich schlechter in Lernschwierigkeiten von Schülern hineinversetzen und akzeptieren nur Spitzenleistungen.
Mathe reicht völlig aus für Jobgarantie und man muss sich hier kein drittes Fach oder zweites Hauptfach ans Bein binden
Muss man nicht. Aber die einstellenden Schulen achten auf bestimmte Fachkombinationen.
Und der Bewerber sollte einerseits keine 3 Korrekturfächer haben, sonst arbeitet er sich Malle, andererseits ist Exotenfächer nicht brauchbar, dann hast du halt alle Korrekturen in deinem einem Hauptfach. Also 6 x Deutsch, danke, kenne ich.
Deine SCHUL-Noten sind für dein Studium (Lehramt) völlig gleichgültig !!!!
Im Gegenteil: Lass dich durch möglicherweise "nur" durchschnittliche Noten nicht irritieren !!! Viele Schüler unterlagen einem FURCHTBAREN Trugschluss: Sie glaub(t)en, mit Super-Noten in einem, zwei Fächern just diese zu Recht studieren zu können, um sie später GUT zu lehren.
Völlig außer Acht ließen sie dabei, dass Abi-Noten KEINERLEI BEDEUTUNG insofern haben, als sie NICHTS mit der Qualität der VERMITTLUNG VON INHALTEN zu tun haben.
Viele Ex-Studenten kapitulierten bereits in der entsetzlich entwürdigenden Referendar-Zeit.
Ich war ein höchstens durchschnittlicher, weil recht fauler Schüler, blieb in der 10. Klasse mit Fünfen in Mathe und Physik sitzen - - - und war mit großer Freude und stressfrei DEUTSCH-Lehrer bis zum Alter von 69 (!!) Jahren - auf Bitten von Schulleiterin und Elternschaft !!
Also: Mach dich nicht verrückt durch unsinnige, weil nicht prognostische, ungerechte, weil subjektive Schul-Noten !!
Etwaige weitere Tipps gern morgen !!!
Ich bitte um Beachtung meines Kommentars weiter oben - wichtig für jeglichen Lehrer-"Traum" !
Studier das was dir liegt. Das ändert sich immer so schnell. Vor ein paar Jahren hieß es noch, man braucht keine Lehrer. Jetzt werden sie händeringend gesucht.
NIE hieß es, dass man keine Lehrer (mehr) brauche - NIE ! Seit den 70ern braucht man sie - immer mehr.
Der Trick: Die Landesregierungen kürzen einfach die Zahl der Planstellen - Soll erfüllt ! : - (((
Also Mathematik wird in der Regel immer gesucht. Mit Geschichte und Deutsch wärst du schlecht dran...
Für Lehramt brauchst du auch normalerweise kein zu gutes NC und die Noten die du hast sollten genug sein (wäre ja jetzt 2,0 nur anhand dieser Fächer).
Mathe ist zudem so gut wie an jeder uni zulassungsfrei, man muss nur in Biwi und dem Zwietfach zugelassen werden...
Was genau kann ich mir unter Biwi vorstellen, die internetrecherche hat nicht ganz geholfen
Erziehungswissenschaften bzw. Pädagogik. Ich nenne es nur Bildungswssenschaften, abgekürzt BiWI;-)
Wie genau sähe es mit diesem Zertifikatskukurs aus? Wäre es so, dass ich z. B. Mathe und Englisch studieren würde, was schon anspruchsvoll ist wie ich es der Nachricht entnehmen kann, und dann noch Erdkunde unterrichten könnte indem ich ein Zertifikatskurs absolviere?