Nur kirchliche Trauung - gute Gründe?

Das Ergebnis basiert auf 5 Abstimmungen

Standesamtliche Trauung 100%
Kirchlich oder standesamtliche Trauung? 0%
Kirchliche Trauung 0%

11 Antworten

Mit der kirchlichen Eheschließung geht ihr einen Bund ein, der die gegenseitige Fürsorge einschließt. Die zivilrechtlichen Folgen einer Eheschließung regelt der Staat (z.B. Erbrecht, Rente, Auskunftsrechte im Krankenhaus, Familienrecht, Auskunftsverweigerungsrecht, usw.). Aus diesem Grund fordert die Kirche in Deutschland vor der kirchlichen Trauung die zivilrechtliche Eheschließung. Diese Forderung gab es bis 2009 ohne Ausnahmen und stammte noch aus der Zeit des Kulturkampfes im 19. Jahrhundert. Es war eine der Forderungen des Saates, nicht der Kirche. Wenn verwitwete Partner eine neue Ehe eingehen wollten, mussten sie bis dahin vorher auch standesamtlich heiraten. Das hatte häufig zur Folge, dass Hinterbliebenenrenten ersatzlos wegfielen. Manche Paare konnten sich das wirtschaftlich einfach nicht leisten und lebten deshalb nur so zusammen. Wenn sie nun die kirchliche Ordnung ernst nahmen, waren sie vom Empfang der Sakramente ausgeschlossen, insbesondere dem Empfang der Kommunion. Der "Geheimtipp" für solche Paare war, für mindestens 4 Wochen Urlaub in Österreich zu machen und dort die kirchliche Ehe zu schließen ohne vorherige standesamtliche Trauung. Das geht in Österreich, da dort --- wie in Italien auch --- die kirchliche Trauung die zivilrechtliche einschließt und vom Staat anerkannt wird. Damit waren Paare kirchlich gültig verheiratet ohne zivilrechtliche Trauung in Deutschland. Um diese "ungünstige Situation" abzustellen, wurde die Regelung in Deutschland gelockert. Vielleicht gab es noch weitere Überlegungen für diese Änderung. Da nun eine fehlende zivilrechtliche Eheschließung gravierende Folgen haben kann --- ich habe oben nur einige genannt --- wird einer kirchlichen Trauung ohne zivile Eheschließung nur nach gewichtigen Gründen zugestimmt. Einer dieser Gründe ist z. B. der Verlust einer Hinterbliebenenrente sein. Auch erbrechtliche Gründe könnte ich mir vorstellen, auch wenn sich das relativ gut notariell regeln ließe, ist das aufgrund der Kostensätze u. U. eine recht teure Angelegeneheit. Grundsätzlich macht aber eine zivilrechtliche Trauung durchaus Sinn, um juristisch für Klarheit zu sorgen, auch wenn sie für euch persönlich keine Bedeutung haben mag. Sonst kann es z. B. passieren, dass bei einem Unfall der Partner im Krankenhaus liegt und du bekommst keinerlei (!!!) Auskünfte über seinen Gesundheitszustand. LG

Warum schaut Ihr nicht einfach, dass Ihr entweder am gleichen Tag oder am Tag zuvor standesamtlich heiratet? Dann ergibt sich das Problem nicht. Warum macht Ihr es so kompliziert? Mir bedeutet die standesamtliche Trauung auch nichts, wie haben sie am gleichen Tag der kirchlichen gemacht, ohne Ringe zu tauschen, sondern nur mit Unterschrift, wobei ich sagen muss, dass ich äußerst positiv überrascht von dem Standesbeamten war, der die standesamtliche Trauung wirklich schön gestaltet hat. Aber die eigentliche Trauung war für mich auf jeden Fall die kirchliche. Wenn Ihr auf keinen Fall standesamtlich heiraten wollt, dann überlegt was gegen die standesamtliche Trauung spricht, das sind dann Eure Gründe, die Ihr sucht.

Wozu bedarf es einer Begründung gegenüber einem Bischof? Der hat damit doch rein gar nichts zu tun.

Wir sollen begründen, warum Ihr Euch trauen lassen möchtet? Ist das nicht ein bisschen armseelig? So ganz unter uns Waisenkindern gesprochen jetzt.

Könnte es nicht so sein, dass Du gegenüber Deiner Angebeteten erklären sollst, warum Dir die Heirat so wichtig ist oder ein ähnlicher Sachverhalt? Das könnte ich wenigstens (kopfschüttelnd) nachvollziehen.

MaraMiez  10.01.2018, 18:14

Bis 2009 konnte man nur katholisch heiraten, wenn man sich vorher standesamtlich hat trauen lassen. Seit 2009 geht das auch ohne standesamtliche Trauung, braucht dann aber die Genehmigung des Bischofs. Wieso? Das wissen nur die. Vielleicht befürchten sie, dass sich das Paar leichter trennt, wenn es keinen gesetzlichen Rahmen gibt. Und Scheidung ist in der katholischen Kirche ja nicht so.

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DerBlogga  10.01.2018, 18:15

Man lernt nie aus. Danke für diese Info. War mir auch neu. Trotzdem lasse ich den Rest meiner Antwort so stehen.

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PaulPeter44  10.01.2018, 18:18

Der Bischof muss die Erlaubnis geben. Gibt er auch bei kirchlichen Trauungen mit standesamtlicher Trauung.

Früher waren nur kirchliche Trauung möglich, wenn die Eheleute kirchlich verheiratet waren. Seid einigen Jahren ist es auch in Deutschland möglich, zu kirchlich zu heiraten, ohne vorher standesamtlich geheiratet zu haben.

Macht Sinn bei Witwen und Witwer, wenn sie durch eine neue Heirat die Witwenrente verlieren würden.

Macht keinen Sinn bei jungen Paaren, da es keine rechtliche Auswirkungen hat, d.h. auf Erbrecht, Steuerrecht ect.

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Miniesa 
Fragesteller
 10.01.2018, 18:26

Ok, ich formuliere es anders. NUR in Ausnahmefällen darf der Bischof das Ehepaar ohne vorherige standesamtliche Hochzeit trauen

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Das heisst, ihr wollt auf die standesamtliche Trauung verzichten?

Wenn ihr Christen seid, kann ich das nicht nachvollziehen. Laut der Bibel müssen auch Christen sich dem Staat unterordnen und haben dementsprechend die Gesetze zu befolgen.

Somit gibt es für mich keinen guten Grund, das so zu handhaben.

Ausserdem sind die Antwortmöglichkeiten der Abstimmung für mich unverständlich formuliert.

wolfruprecht  11.01.2018, 11:16

Die "Umfrage" verstehe ich auch nicht so richtig und hat genau genommen mit der Frage nichts zu tun.

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