Muss ich als katholischer Lehrer unbedingt auch kirchlich heiraten?

7 Antworten

Dass eine standesamtliche Hochzeit eigentlich wertlos ist, lehrt uns der Blick auf Bundespräsident Gauck, der standesamtlich mit einer Person verheiratet ist, die aber nicht als First Lady gilt, weil er noch eine nicht-standesamtlich-verheiratete Nebenfrau hat. Privatsache, meinetwegen, aber höchst verwirrend. Der erste Mann im Staat führt uns den Unsinn einer standesamtlichen Hochzeit evident vor Augen.

Warum sollte man sich also überhaupt mit einer standesamtlichen Hochzeit zufrieden geben, zumal wenn man katholisch ist und auch noch katholische Religion lehrt. Es ist hier zunächst eine Frage von Stringenz und nicht von beruflichem Weiterkommen.

Sodann: ja, es kann passieren, dass einer, der eine Aufgabe in der kirchlichen Verkündigung hat, aber selber nicht danach lebt, diese Aufgabe abgeben muss. Wie kann ich dem Schüler den bedeutenden Wert des Ehesakramentes verkünden, wenn es für mich - ganz offensichtlich - keinen Wert hat?

JTKirk2000  18.01.2014, 17:34

Wie kann ich dem Schüler den bedeutenden Wert des Ehesakramentes verkünden, wenn es für mich - ganz offensichtlich - keinen Wert hat?

In der Tat, das wäre Heuchelei, oder zumindest ein Ansatz davon.

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In der RKK ist die Ehe ein Sakrament, was sie am Standesamt nicht ist. Wenn ein Katholik nur standesamtlich heiratet lebt er nach kanonischem Recht in einer außerehelichen Beziehung. Allerdings ist er aber nach deutschem Recht verheiratet, was seine Entlassung etwas schwieriger macht. Es kommt aber darauf an, in welcher Diözese er lebt. In Limburg wird es sicher leichter sein als in Oberbayern.

Er wird seine Stelle nicht verlieren, da das eine rein beamtenrechtliche Sache ist. Die Missio canonica wird er allerdings verlieren. Lehrer an einer öffentlichen Schule haben aber nicht nur ein Fach.

Es sei den, er ist nur als Religionslehrer eingestellt. Dann verliert er die Stelle.

Der kath. Religionslehrer müsste es eigentlich wissen: In der kath. Kirche ist die Ehe ein Sakrament und unauflöslich. Die Gültigkeit ist erst mit einer kirchlichen Trauung gegeben.. Wer nur standesamtlich heiratet, ist vor Gott und Kirche ungültig verheiratet und lebt in einer wilden Ehe (so wie unverheiratet Zusammenlebende).

Ein kath. Religionslehrer muss die Befähigung vom Bischof haben, die sog. Missio canonica. Um diese zu erhalten bzw. erneuern zu lassen, wird erwartet, dass der Betreffende auch die Regeln der kath. Kirche einhält. In diesem Fall würde er ja in schwerer Sünde leben und nicht mit der Verkündigung der Kirche übereinstimmen. Von daher riskiert er seine Stelle als Religionslehrer, nicht aber seine Stelle als Lehrer in einem anderen Fach.

Die Frage ist allerdings, warum jemand kath. Religion unterrichten will, ohne kirchlich heiraten zu wollen. Das ist doch ein Widerspruch.

Hallo :)

also ich kenne eine, die hat auch nur Standesamtlich geheiratet. Damals hat dann die Kirche schon etwas rum gesponnen und die Kirche wollte, dass sie eben auch kirchlich noch heiraten. Sie haben sich aber gewährt und sich damit beholfen, dass sie gemeint haben sie heiraten später... Das ging dann auch irgendwie durch, aber als sie dann Kinder hatten und die auch nicht taufen lassen wollten, durfte sie eben keinen Religionsunterricht mehr geben! Obwohl meine sie eigentlich wirklich sehr religiös aufgewachsen ist....... nur ihr Mann eben nicht so begeistert war von der Kirche.! Tja, manchmal ist die Kirche schon echt krass drauf!

Liebe Grüße :)