Nudeln brauchen länger bis sie kochen auf einem Berg?

6 Antworten

Weil der Luftdruck niedriger ist und Wasser schon bei weit weniger als 100°C anfängt zu kochen. Wasser wird also nicht so heiß auf 6000m Höhe.

Wenn Wasser anfängt zu verdampfen, bedeutet es, dass aus dem Wassertopf Wärmenergie entweicht. Diese kann vom Kocher nicht schneller nachgeliefert werden, wie es oben als Dampf entweicht.

Auf 6000 Meter Höhe kocht Wasser schon bei ungefähr 80°C. Alle 300 Höhenmeter nimmt die Temperatur bei der Wasser kocht um ca. 1°C ab. Nur auf Meeresspiegelhöhe kocht es bei 100°C.

Wenn man in einen Bergwerksschacht geht nimmt die Temperatur bei der Wasser kocht übrigens pro 300 Meter um 1°C zu. Wäre man 6000 Meter unter dem Meeresspiegel würde Wasser erst bei 120 °C kochen und die Nudeln würden schneller fertig.


Penelope537 
Fragesteller
 05.03.2021, 13:06

Danke, hat echt geholfen

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Dass Nudeln im Kochtopf "al dente" werden, brauchen sie Energie, d.h. es wird Arbeit an ihnen verrichtet. Arbeit ist Leistung multiplizert mit der Zeit, über welche die Arbeit wirkt. Die Leistung kommt von der Herdplatte über das Kochwasser in die Nudeln. Ist das Kochwasser sehr heiß, braucht man weniger Zeit und wenn es eher kalt ist, braucht man mehr Zeit, um die Nudeln zu kochen.

Nimm mal von Wikipedia das Phasendiagramm für Wasser her:

Wenn du einen normalen Außendruck hast (der auf die Wasseroberfläche wirkt), erhitzt du das Wasser, indem du auf Höhe (Y-Koordinate) des Umgebungsdrucks waagerecht nach rechts gehst. Wenn du die Linie zwischen "Wasser" und "Wasserdampf" überschreitest, kannst du Wasser nicht mehr weiter erhitzen, weil es sich dabei zu Dampf verwandelt. In der Höhe, also bspw. wenn man auf einen Berg steigt, nimmt der Umgebungsdruck ab. Du bist also ein bisschen unterhalb der 1 bar Y-Koordinate. Wenn du jetzt nach rechts gehst und das Wasser erwärmen willst, stellst du fest, dass die Trennlinie zwischen flüssig und fest schon unter 100°C erreicht ist, vielleicht bspw. bei 90°C. Dementsprechend braucht es in kochendem Wasser länger, die "al dente"-Arbeit an den Nudeln zu verrichten als bei 100°C.

Bild zum Beitrag

Man kann das Phasendiagramm durch Zugabe von z.B. Salz ein bisschen manipulieren. Salz, das in Wasser gelöst ist, verändert sowohl den Gefrierpunkt (vgl. Salzstreuen im Winter) als auch den Siedepunkt ein wenig. Trotzdem ist die erreichbare Maximaltemperatur in der Erdatmosphäre immer vom Druck abhängig.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung
 - (Gesundheit und Medizin, Sport und Fitness, Berge)

Es ist Folgendermassen:

Du kannst Wasser nicht höher als bis zum Siedepunkt erhitzen. Bringst Du es in einem offenen Topf auf Meereshöhe zum Kochen, dann hat das Wasser während es kocht immer um die 100°C.

Verschliesst Du jetzt den Topf druckdicht (z.B. mit einem Schnellkochtopf), dann wird der Druck darin höher, das Wasser kocht erst bei einer höheren Temperatur. Sagen wir z.B. bei 120°C.

Dadurch gart das Essen im kochenden Wasser schneller, weil es bei höherer Temperatur gekocht wird. Ein höherer Druck sorgt also für eine geringe Kochzeit, weil das Wasser dann heisser ist beim Kochen.

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Kommen wir zu Deinem Beispiel mit dem Berg:

Da kocht das Wasser in einem offenen Topf aufgrund des geringeren Atmosphärendrucks der auf dem Wasser in 6000 Meter Höhe lastet schon früher. Sagen wir (ich habe die Zahl jetzt nicht nachgesehen) bei 80°C. Dann wird das Wasser während es kocht aber auch nicht heisser. Es bleibt bei diesen 80°C bis alles Wasser im Topf verkocht ist.

Wirfst du da Deine Nudeln in das kochende Wasser brauchen es dementsprechend länger bis sie gar ("al dente") gekocht sind, da sie "nur" bei 80°C garen und nicht wie auf Meereshöhe bei 100°C oder, wie in einem Schnellkochtopf, sogar bei 120°C.

Nudeln brauchen länger bis sie kochen auf einem Berg?

Bitte beachte dabei: Es geht nicht um die Zeit bis das Wasser anfängt zu kochen, sondern um die Temperatur die es während es kocht hat. Denn durch eine höhere Siedetemperatur (die nur bei höherem Druck zu erreichen ist) wird die Garzeit des Essens verkürzt.


Weil der Siedepunkt da oben niedriger ist - sprich das Wasser hat dabei keine 100 Grad wie man es gewohnt wäre sondern weit weniger. Bei 3000 Metern waren das soweit ich mit erinnere noch knapp 90 Grad, bei 6000 sinds rein rechnerisch um die 80 Grad

die Höhe macht den Unterschied: der Luftdruck ist dort geringer und Wasser kocht dort schon bei ca 60 -70 Grad C statt bei 100 Grad