Nebenkostenabrechnung: Wieso wird es bei mehr verbrauchten MWh günstiger?

8 Antworten

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30 % der Heizkosten werden entsprechend der Wohnfläche umgelegt. 70 % gehen nach Verbrauch. Das bedeutet, dass der Vermieter die gesamten Heizkosten zunächst in diese beiden Teile aufteilt.

Die Heizkostenverteiler, die vermutlich an jedem Heizkörper gleich sind, ergeben in der Summe den Gesamtverbrauch aller Wohnungen. Das sind aber keine MWh, sondern einfach nur Recheneinheiten. Es wird dabei ermittelt, wieviele dieser Einheiten jeder Mieter von der Gesamtsumme verursacht hat. Der 70%-Anteil der Kosten wird also durch die Gesamtmenge dieser Einheiten geteilt und dann mit Summe je Wohnung multipliziert.

Nun kann es sein, dass eine Wohnung von einem auf das andere Jahr gleich viele Einheiten "verbraucht" hat. Weil aber ein paar andere Mieter in andere Wohnungen eingezogen sind, die nun heizen, wie die Weltmeister, steigt deren Verbrauch überproportional an. Sodass im Vergleich dazu der eigene Anteil sinkt. Wenn zufällig auch noch die Energiekosten (z. B. Heizöl je Liter) gleich geblieben sind, könnte es tatsächlich sein, dass man insgesamt deutlich weniger zahlt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – In diesen Bereichen selbst seit langer Zeit tätig.
bwhoch2  21.08.2015, 18:19

Danke für die Auszeichnung.

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Falls es um die Einheiten vom Heizksosten Verteiler handelt, das sind keine mwh. Und bei Öl kann es sein, das im letzten Jahr günstig gekauft wurde. Wenn Vermieter große Mengen bestellen, gibts auch Rabatt. In der Grafik im Link siehst du, das Öl in 2012 teurer war als in 2013:http://tecson.de/pheizoel.html

Bei "Großabnehmern" werden die Preise für die KWh günstiger... erkundige dich... - allerdings verändern sich auch die Grundgebühren!

Abrechnung der Heizkosten nach Megawattstunden?

Schon sehr ungewöhnlich.

Oder wird das ganze Haus mit Strom beheizt?

Lollipott 
Fragesteller
 14.04.2014, 16:27

Nein, mit Öl.

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anitari  14.04.2014, 18:44
@Lollipott

Weiter unten schreibst Du das es ein Haus mit 18 Wohnungen ist.

Dann muß der VM nach der Heizkostenverordnung abrechnen.

Einfach den Ölverbrauch in MWh umrechnen ist nicht.

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wenn alle mehr heizen [...] Vorausgesetzt wir würden einen gleichbleibenden Verbrauch haben

Was jetzt - mehr Verbrauch oder gleichbleibender Verbrauch?

Dass die Preise pro Stück sinken, wenn Du mehr einkaufst, ist ganz normal - vergleiche mal im Baumarkt zehn Schrauben und tausend Schrauben.

Trotzdem ist die Preisgestaltung - meist - so, dass bei steigender Menge auch der Gesamtpreis steigt. Einzige relevante Ausnahme sind Großunternehmen, wenn sie die sonstigen Voraussetzungen für die Befreiung von der EG-Umlage erfüllen, jedoch ein wenig zu wenig verbrauchen. Für die kann es sich tatsächlich lohnen, mehr zu verbrauchen, um die Schwelle zur Befreiung zu überschreiten.

Lollipott 
Fragesteller
 14.04.2014, 20:49

Der Vermieter nimmt 70% der gesamten Heizkosten und teilt diese durch die verbrauchten Mwh des gesamten Hauses. Dadurch errechnet sich der Preis pro Mwh. Diesen Preis (in unserem Fall 115,01 Euro/Einheit) und multipliziert ihn mit unserem Verbrauch. Sprich, mehr verbrauchte Mwh des gesamten Hauses würde einen niedrigeren Preis pro Einheit ergeben. Sprich, unsere Kosten sinken wenn der insgesamte Verbrauch steigt, unser Verbrauch aber gleich bleibt. Sehe ich das richtig?

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Padri  15.04.2014, 10:15
@Lollipott

Nein, das stimmt nicht. Je höher der Gesamtverbrauch ist, desto höher sind auch die Kosten der Bewohner.

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TomRichter  17.04.2014, 13:56
@Lollipott

unsere Kosten sinken wenn der insgesamte Verbrauch steigt, unser Verbrauch aber gleich bleibt.

Jetzt habe ich verstanden, worauf Deine Frage abzielt.

Sehe ich das richtig?

Nein. Du hast nämlich übersehen, dass bei Erhöhung des Gesamtverbrauchs auch die "70% der gesamten Heizkosten" proportional mitwachsen, schließlich wird dabei mehr Öl oder Gas benötigt. Der Preis pro MWh bleibt dadurch gleich.

Ausnahme wäre, wenn die anderen so viel mehr verbrauchen, dass sich die günstigeren Mengenrabatte bemerkbar machen - dafür müssten sie aber ihren Verbrauch schon verdoppeln, damit der Preis um zwei oder drei Prozent sinkt.

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