Natriumcarbonat + Bariumchlorid?

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Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Moin,

Natriumcarbonat ist wasserlöslich, Bariumchlorid auch. Kippst du aber die beiden wasserklaren Salzlösungen zusammen, so treffen Barium-Kationen und Carbonat-Anionen aufeinander und bilden schwer lösliches Bariumcarbonat. Das fällt dementsprechend als weißer Niederschlag aus. Die Natrium-Kationen und die Chlorid-Anionen bleiben dagegen in Lösung. Wenn sonst keine anderen Ionen im Spiel sind, kannst du also auf diese Weise Barium-Kationen (mit Carbonat-Anionen) oder Carbonat-Anionen (mit Barium-Kationen) nachweisen. Aber Vorsicht! Es gibt etliche Ionen, die diesen Nachweis stören können. Das gilt also nur, wenn die störenden Ionen vorher ausgeschlossen wurden...

Das Reaktionsschema dazu lautet:

Na2CO3 + BaCl2 ---> BaCO3 + 2 NaCl

oder (genauer):

2 Na^+ (aq) + CO3^2– (aq) + Ba^2+ (aq) - 2 Cl^– (aq) ---> BaCO3 (s)↓ + 2 Na^+ (aq) + 2 Cl^– (aq)

LG von der Waterkant

LauraM616 
Fragesteller
 20.06.2020, 17:33

Danke für Ihre hilfreiche Antwort. Und wie würde der Niederschlag aussehen, wenn man Bariumchlorid mit Natriumsulfat mischt?

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DedeM  20.06.2020, 17:52
@LauraM616

Quasi genau so. Bariumsulfat ist nahezu wasserunlöslich und fällt ebenfalls als feiner weißer Niederschlag nahezu vollständig (quantitativ) aus.

Das ist übrigens ein gutes Beispiel für das Problem, dass störende Ionen vorher eliminiert werden müssen, um einen eindeutigen Nachweis zu führen.

Nimm an, du hättest eine wasserklare Lösung eines Salzes. Es könnte Natriumcarbonat oder Natriumsulfat sein. Nun bringt es dir nichts, zu dieser Lösung einfach Bariumchloridlösung zu geben, weil sowohl Bariumsulfat als auch Bariumcarbonat weiße Niederschläge ergeben würden.

Eine Vorgehensweise wäre nun: Du säuerst zunächst einen Teil der Probenlösung mit Salzsäure (HCl) an. Das zerstört nämlich eventuell vorhandene Carbonat-Anionen, weil die Salzsäure die Carbonat-Anionen protoniert, wodurch Kohlensäure entsteht:

CO3^2– + 2 H^+ ---> H2CO3

Kohlensäure ist aber ein instabiles Molekül. Es zerfällt unter Abspaltung von Wasser in Kohlenstoffdioxid:

H2CO3 ---> CO2↑ + H2O

Wenn du also deine unbekannte Salzlösung mit genügend Salzsäure angesäuert hast und anschließend Bariumchloridlösung dazu gibst und immer noch ein weißer Niederschlag ausfällt, dann war deine Salzlösung Natrimsulfat. Gibt es mit der angesäuerten Lösung keinen weißen Niederschlag nach der Zugabe von Bariumchloridlösung, aber mit der nicht angesäuerten Lösung schon, dann war in deiner Probenlösung Natriumcarbonat...

Übrigens ist in diesem konkreten Fall zum Ansäuern Salzsäure das Mittel der Wahl. Ein Ansäuern mit Schwefelsäure wäre sehr ungünstig, weil du damit auf jeden Fall Sulfat-Anionen in die Lösung bringst, weshalb nach der Zugabe von Bariumchlorid selbstverständlich Bariumsulfat ausfällt. Eine Alternative zu Salzsäure wäre allerdings Salpetersäure, weil Nitrat-Anionen auch nicht stören würden. Aber da du am Ende Bariumchlorid zugeben wirst, ist es logisch, wenn du eine Säure nimmst, die ebenfalls Chlorid-Ionen besitzt...

Alles klar?

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