Nasen-OP im Islam und Christentum?

6 Antworten

Im Christentum wird so etwas relaxter gesehen, im Islam ist dies strengstens verboten (außer bei notwendigen Eingriffen):

Schönheitsoperationen
Wie bereits erwähnt, sind Schönheitsoperationen verboten, weil sie zu einer Veränderung der Schöpfung Allahs führen. So sind chirurgische Eingriffe an Nase, Kinn, Brust oder anderen Körperteilen nicht erlaubt.
Führt aber eine körperliche Anomalie (86) dazu, dass sich andere Leute über einen lustig machen, oder wird zum Beispiel eine Nasenoperation notwendig, damit man wieder frei atmen kann, so ist es erlaubt, sich operieren zu lassen.
(86) So ist es beispielsweise kein Problem, sich eine Hasenscharte entfernen zu lassen.

Quelle: Halal und Haram - Erlaubtes und Verbotenes im Islam von Hasip Asutay, Seite 49


Als die Bibel und der Koran entstanden, gab es diese OPs so noch nicht, daher steht darüber auch nichts drin.

Darüber hatten sich die Schreiber von Bibel und Koran wohl noch keine Gedanken gemacht.

Gruß, earnest


Mayahuel  22.10.2021, 12:59

ich befürchte, sie wäre dagegen gewesen

9Desgleichen daß die Weiber in zierlichem Kleide mit Scham und Zucht sich schmücken, nicht mit Zöpfen oder Gold oder Perlen oder köstlichem Gewand, 10sondern, wie sich's ziemt den Weibern, die da Gottseligkeit beweisen wollen, durch gute Werke.

https://bibeltext.com/1_timothy/2-10.htm

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earnest  22.10.2021, 13:04
@Mayahuel

Timotheus, Timotheus,

Was ich da von ihm lesen muss...

Klingt ja wie Schillers züchtige Weiber.

;-)

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Mayahuel  22.10.2021, 13:15
@earnest
züchtige

Zucht und Unzucht sind irgendwie recht wichtige Themen im Christentum :)

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earnest  22.10.2021, 13:17
@Mayahuel

Und "Sünde, Sünde, Sünde"...

Nicht nur im Christentum übrigens: "haram, haram, haram".

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Grundsätzlich sind Operationen aus islamischer Sicht zulässig:

Aus den klassischen Quellen geht hervor, dass der Prophet bei einer Reihe von Gelegenheiten eine Art Organtransplantation vornahm und ein abgetrenntes Glied oder eine gebrochene Nase wiederherstellte. Auch Knochen- und Zahntransplantationen waren üblich, und die Rechtsgelehrten betrachteten solche Transplantationen als in der Schari'a zulässig. [...] Bei den meisten dieser Beispiele in den frühen Quellen war das Ziel ganz klar: Der Eingriff war hauptsächlich zu Korrekturzwecken zulässig. Da die koranische Aufforderung darin bestand, die eigene Person zu bewahren, lieferte sie auch die Begründung für die Erlaubnis und sogar die Verpflichtung, eine Heilung für jede Verletzung zu suchen, die zu dysfunktionalen oder deformierten Organen führte.

Nachfolgend geht es um Schönheitsoperationen:

Diese traditionelle islamische Betonung des gesunden Aussehens und der Verschönerung unterstützt die kosmetische Chirurgie, solange der Eingriff keinen Schaden verursacht. Eine zusätzliche Bedingung, die in einigen Quellen genannt wird, besagt, dass kosmetische Operationen nicht zu einer Täuschung über die wahre Identität führen dürfen.

Im schiitischen Islam stellen solche Eingriffe also kein wirkliches Problem dar. Bedenke, dass manche Menschen ggf. auch unter ihrem Aussehen leiden. Hier kann eine Operation ein Ausweg sein.

Im sunnitischen Islam, speziell der hanbalitischen Rechtsschule, sieht die Situation etwas anders aus:

Die hanbalitischen Rechtsgelehrten haben Frauen jede kosmetische Verschönerung (z. B. das Hervorheben der Augenbrauen) verboten, die sie einer Prostituierten ähneln lässt. Ein noch strengerer Fall wird in der Zusammenstellung von Bukhari geschildert, wo eine Frau, die während einer Krankheit ihr Haar verloren hatte, den Propheten um die Erlaubnis bat, falsches Haar zu verwenden. Der Prophet verweigerte ihr die Erlaubnis mit der Begründung, dass Gott denjenigen verflucht, der sich auf einen solchen Akt der kosmetischen Verschönerung einlässt. Mit anderen Worten: Nach einer Reihe von Überlieferungen in maßgeblichen sunnitischen Quellen sind korrigierende kosmetische Eingriffe zur Verbesserung der Schönheit unzulässig, wenn sie zu einer Täuschung über die wahre Identität führen und ein korruptes Sozialverhalten verursachen.