Nachtspeicheröfen raus, Wärmepumpe oder Infrarot rein?

8 Antworten

Mit der Infrarotheizung hast Du eine Elektroheizung zum vollen Tarif, genauso wie bei einem Heizlüfter. Die Verbrauchskosten sind absolut die gleichen bei gleicher Raumtemperatur. Das ist für gewöhnliche Leute nicht bezahlbar.

Bei der Nachtspeicherheizung hast Du während der nächtlichen Aufladezeit einen ermäßigten Sondertarif. Den findest Du auf Deiner Stromrechnung. Der Austausch gegen die Infrarotheizung wäre also auch hinsichtlich der Betriebskosten grober Unfug, weil nur die tarifliche Ermäßigung weg fällt, es wird nur teurer!

Bei einer Luftwärmepumpe zahlst Du zwar auch den vollen Stromtarif, der Verbrauch liegt aber bei etwa einem Drittel bis einem Viertel der reinen Elektroheizung. Dafür hast Du die Umstände und Kosten der Installation.

CJ2009 
Fragesteller
 13.12.2011, 13:20

Ja das ist eben das Dilemma, zum Thema Infrarotheizung hat eben jeder eine andere Meinung. Und scheinbar kann man ja diese Art von Wäre nicht mit einem Heizlüfter vergleichen... http://www.redwell.de/energieverbrauch.html

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TomRichter  13.12.2011, 15:38
@CJ2009

zum Thema Infrarotheizung hat eben jeder eine andere Meinung.

Falsch. Es gibt Physiker, die haben die eine Meinung. Und es gibt Hersteller/Verkäufer, die haben die andere Meinung. Oder tun zumindest so, als ob.

Hattest Du keinen Physik-Unterricht in der Schule? Der Wärmestrom durch die Wand und durch das Fenster sind nahezu proportional zur Temperaturdifferenz zwischen innen und außen. Daher kannst Du - bei gegebener Wärmedämmung und Außentemperatur - nur dadurch den Verbrauch senken, dass Du die Raumtemperatur senkst.

Das Problem dabei: es wird sehr schnell sehr ungemütlich. Also Temperatur senken, ohne dass es stört, dazu dienen zwei Möglichkeiten:

a) Mehr Wärmestrahlung. Je mehr Strahlung die Haut trifft, umso geringer darf die Lufttemperatur sein bei gleicher Behaglichkeit. Hat dann das beste Sparpotential, wenn Du in der Wohnung nackt bist. An sonnigen Tagen, auf hohen Bergen, kann man sich bei Schnee (halb-)nackt sonnen, solange kaum Wind weht.

b) Zeitliche Steuerung. Nur dann heizen, wenn der Raum auch genutzt wird. Wenn man abends im Wohnzimmer zu sitzen pflegt, braucht die Heizung im Arbeitszimmer nicht mehr zu laufen. Das Einsparpotential ist größer als bei a), aber nicht so groß, wie man aus der Zahl unbeheizter Röume schliessen könnte, da die Innenwände nicht wärmegedämmt sind und eine Raumtemperatur von 10 °C zu Kondenswasserbildung und Schimmel führen würde.

Die Steuerung nach b) funktioniert mit jeder modernen Heizung, selbst alte Heizkörper lassen sich mit computergesteuerten Thermostatventilen nachrüsten. Sofern die angeblichen Einsparungen beim Ersatz einer alten (und somit, was aber verschwiegen wird, ungeregelten) Heizung durch Strahlungsheizung überhaupt real sind, beruhen sie auf der raumindividuellen Steuerung. Aber die kann man mit jeder neuen Heizung einbauen, ganz unabhängig von Strahlung oder Nicht-Strahlung!

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TomRichter  13.12.2011, 15:48
@TomRichter

Ich will Dir damit die Infrarot-Heizung nicht ausreden. Möglicherweise ist sie mittelfristig billiger als das Verlegen einer Zentralheizung.

Ich will nur vor der Illusion warnen, diese Art der Heizung sei wesentlich sparsamer als andere aktuelle Heizungen. Im Vergleich zu einer schlecht funktionierenden Nachtspeicherheizung ist sie es vielleicht sogar.

Schlecht funktionierend, und damit wärmeverschwendend, wäre es beispielsweise, wenn Ihr Eurer jetzigen Heizung nicht beibringen könnt, den Raum tagsüber nur auf 17°C zu heizen, erst abends auf 22°C zu erhöhen.

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dompfeifer  13.12.2011, 17:30
@TomRichter

Solche Fehler werden aber mit allen möglichen Heizgeräten gemacht. Mit der "schlecht funktionierenden Nachtspeicherheizung" bestärkst Du nur wieder das verbreitete Vorurteil, das eine Heizgerät würde aus einer kWh 860 kcal herausholen und das andere nur die Hälfte.

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dompfeifer  13.12.2011, 17:50
@CJ2009

Das Dilemma stellt sich nur für Leute, die dem Geschwätz gerissener Geräte-Verkäufer vertrauen anstelle dem physikalischen Sachverstand. Hier kannst Du getrost TomRichter vertrauen. Ob Du einen Infrarotstrahler oder einen Heizlüfter nimmst, mag eine Rolle spielen bei der mehr oder weniger schnellen Umwälzung der aufgewärmten Raumluft, das Ergebnis ist aber absolut das gleiche. Du kannst ein elektrisches Heizgerät bauen wie Du willst, Du bezahlst immer genau eine Kilowattstunde für eine Kilowattstunde eingekaufter Wärmeleistung. Da kann es keine Unterschiede geben. Bei einem Nachtspeichergerät kannst Du tarifliche Vergünstigungen haben. Ansonsten kommt es einzig und allein darauf an, Wärmeverluste zu vermeiden (z.B. schlechte Dämmung, ungeschickte Lüftung). Wie Du siehst, widerspricht dem doch hier niemand sachverständig!

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Photovoltaik hatten wir auch schon überlegt, haben zwar ein Flachdach, aber da müsste es ja Möglichkeiten geben. Dämmen wäre natürlich auch was, schlägt aber auch nochmal ziemlich zu buche. Und ob sich das so extrem lohnt ist fraglich, da wir ja ein Reihenmittelhaus haben mit großen Fenstern im EG und OG.

Vielleicht lassen wir echt mal einen Energieberater zu uns kommen. Müsste über die Verbraucherzentralen zu vermitteln sein oder?

wenn du eine heizung planst bekomsmt du immer die unterschiedlichsten dinge genannt. fakt ist, dass es keine patentösungen gibt,. eine luftwärmepumpe jedenfalls käme nur in verbindung mit einer wärmerückgewinnung in frage, alles andere is kappes...

eine luftwärmpumpe mit reinem außenkonvektor saugt wenn es richtig kalt ist dem entsprechend auch die richtig kalte luft von draußen an. der wird mit viel mühe das letzte bischen wärme entzogen und in einem vorratsbehälter gespeichert, der dann die heizkörper speist. das problem dabei ist, je größer der unterscheid zuwschen der vorlauftemperatur der heizung und der lufttemperatur außen, desto ineffizienter wird das...

nicht umsonst vervierfacht sich der energiebedarf eines kühlschrankes bei dem versuch die temperatur zu halbieren...

luftwärmepumpe ist nur dann interssant, wenn ihr das warme wasser mit durchlaufherhitzern erzuegt und überall fussbodenheizungen habt... vorlauftemperatur maximal 35° C

an sonsten wäre eine schwedenheizung für euch interessant, wenn ihr eh schon am umbauen seit. da werden in bädern und toiletten abluftkanäle installiert. die zuluftkanäle in den wohnräumen... im heizgerät werden neben dem ventilator noch ein plattenwärmetauscher und eine wärmepumpe verbaut. die abluft wird also quer duch das gerät geblasen, und dabei an einem satz kreuzlamellen vorbei gedrückt. dabei gibt sie ihre wärme an die von außen angesaugte kalte luft ab. (bis zum temoeraturangleich... der rest wird dann mit einer wärmepumpe, die der fortluft die wärme entzieht und sie der zuluft wieder zufügt geregetl...

das ganze system ist für ein HALBWEGS vernünftig gedämmtes Einfamlienhaus mit etwa 10.000 kw/h p.A zu betreiben, das entspricht einem jahresheizölbedarf von 1000 litern vom energiegehalt her...

eine weitere alternative, besonders für mehrfamlienhäuser sind brennwertgeräte. am besten gas, das ist billiger wie öl und pflegeleichter, oder wenn kein gas vorhanden ist, mit ölbrennwertgerten und ölzählern, so kannst du für jede partei eine absolut unabhänigege energiekostenabrechung erstellen...

wenn du wirklich den aufwand scheust, rohre oder lüftungskanäle überall durch die bude zu verlegen, dann bleiben effektiv nur noch die infrarot dinger... stellt sich nur die frage, ob ihr für eure nachtspeicherheizung einen ein oder 2 tarif zähler besitzt... beim 2tarifzähler würde ich ehrlich gestanden darüber nachdenken, ob ihr die infrarotgerschicte nicht einfach an den vorhandenen niedertarifzähler hängt...

lg, anna

Warum wollt Ihr denn was ändern? Ist die Heizung kaputt, oder wird sie Euch zu teuer?

Wände sind nicht gedämmt,

Hier liegt das größte Sparpotential. Heizung wird wahrscheinlich in Zukunft teurer werden, damit lohnt sich Dämmen noch mehr. Natürlich nur die Außenwände, nicht die zum Nachbarn ;-)

Bei Infrarotheizungen gehen die Meinungen ja extrem auseinander und man findet kaum seriöse Studien dazu, dafür wäre die Anschaffung im Vergleich recht günstig und schön aussehen tun die Dinger ja auch

Man braucht keine Studie, um festzustellen, was man mit Physik-Grundwissen herleiten kann. Die Vorteile hast Du bereits komplett aufgezählt, die Nachteile lassen sich ohne teure Studie (wer sollte die denn bezahlen, etwa die Hersteller?) herleiten:

Du brauchst Strom - nur unwesentlich weniger als die Nachtspeicherheizung. Je nach Bekleidung brauchst Du dank der Strahlung eine um ein bis drei °C geringere Zimmertemperatur, um Dich wohlzufühlen.

Du brauchst Strom - und zwar dann, wenn alle heizen. Du kannst also die günstigeren Tarife für Schwachlast-Strom nicht nutzen.

Generell ist heizen mit Strom deutlich teurer als mit fossilen Brennstoffen. Und eine gasbetriebene Wärmepumpe effektiver als eine strombetriebene. Aber vermutlich hast Du kein Gas im Haus und keinen Platz für einen Öltank?

Wenn also ohnehin nur elektrische Heizung in Betracht kommt, dann die Wärmepumpe. Idealerweise gekoppelt mit Abluft-Wärmerückgewinnung. Bei noch so guter nachträglicher Wärmedämmung seid Ihr meilenweit von einem Passivhaus entfernt, Ihr habt immer noch genügend Heizbedarf, dass sich die Wärmepumpe lohnt.

Wärmepumpen gibt es in so leiser Ausführung, dass der Nachbar nichts hört. Denk' dran, Lärm macht nicht nur die Pumpe, sondern auch schlecht verlegte Luftkanäle, schnelllaufende Lüfter etc., selbe Problematik wie beim Bau eines geräuschlosen PC.

TomRichter  13.12.2011, 12:35

Wenn die Nachtspeicheröfen noch funktionieren, würde ich mich auf die Wärmedämmung beschränken. Vermutlich ist danach der Energieverbrauch niedrig genug, dass sich der Umbau auf absehbare Zeit nicht rentiert.

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CJ2009 
Fragesteller
 13.12.2011, 12:49
@TomRichter

Teilweise funktionieren sie, teilweise nicht mehr so doll. Im Badezimmer haben wir beispielsweise einen, der kein Gebläse hat, der wird zwar warm ohne Ende, das Zimmer bleibt trotzdem nur lau. Uns stören die Dinger eben auch weil sie laut sind und so unflexibel. Sie heizen über nacht auf und bis wir von der Arbeit nach Hause kommen ist die meiste Wärme schon wieder verflogen. Außerdem werden die Nachtspeicher-Stromtarife nächstes Jahr extrem erhöht. Also langfristig müssen die Dinger weg!

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also ich würde in die isolierung investieren, jede kilowattstunde die du durch ein isoliertes haus sparen kannst ist eine gute investition.

wenn das haus dann sehr gut isoliert ist, dann kommt eine wärmepumpe nicht mehr in frage, die muß ausreichend leistung haben, bei ungedämmten häusern schafft eine wärmepumpe das nicht und bei gut gedämmten lohnt sich das nicht. jedenfalls haben mir das leute von passivhausherstellern so gesagt.

isoliere dein haus und du sparst das heizen, und dann reicht eine infrarotheizung oder sogar die speicheröfen völlig aus. wenn gut isoliert ist, ist die elektoheizung günstiger im verbrauch und man kann abwarten was noch an heizmöglichkeiten kommen wird, außerdem kann der schwedenofen dann auch das haus heizen, der reicht dann auch.