Nachtspeicher oder Infrarot?
Guten Tag,
Wir wohnen seit diesem Sommer in einer Mietwohnung mit Nachtspeicheröfen. Nun, da es kalt wird, ergibt sich die Im Titel gestellte Frage. Konkret geht es um einen Raum mit ca. 25 qm. Ein Infrarotgerät mit 1200w würde uns 200 Euro kosten.
Hat jemand selbst Erfahrungen damit gemacht?
Danke für eure Hilfe.
2 Antworten
Der Stromlieferant rechnet für jede kWh Wärme genau 1 kWh ab gemäß Zählerablesung. Dabei ist die Bauart des Elektrogerätes so bedeutsam wie die Steuernummer des Verkäufers.
Heizkosten = gelieferte Wärmemenge mal Stromtarif plus einmalige Kosten der Gerätebeschaffung.
Sparen kann man bei der Elektroheizung also nur beim Stromtarif und bei der Geräte-Anschaffung.
Mit der Nachtspeicherheizung lassen sich per Nachtstromtarif (nach Vereinbarung) bis zu 50% der Betriebskosten einsparen.
Bei der Beschaffung von elektrischen Heizgeräten zählt unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten allein der Preis pro Wärmeleistung, also € pro kW. Wie die Vergleiche in der Internet-Werbung zeigen, bewegen sich hier die Preise zwischen 6 €/kW und 2400 €/kW. Und weil die Dummen nicht aussterben, zahlen viele Leute den 400-fachen Preis für sperrige Möbelstücke im Vergleich zu handlichen Geräten gleicher Leistung.
Hutschachtelgroße Heizlüfter bieten standardmäßig 2 kW mit Temperaturregelung für etwa 12,- €. Das sind 6 €/kW.
"Ein Infrarotgerät mit 1200w würde uns 200 Euro kosten."
Das ist rausgeworfenes Geld!
Das sind nicht 6 €/kW Wärmeleistung, sondern 166,66 €/kW Wärmeleistung, also der rund 28-fache Anschaffungspreis!
Meine Rechnung bezieht sich wohlgemerkt allein auf die Kosten für die Raumlufterwärmung. Außer Acht bleiben dabei ästhetische Gesichtspunkte beim Gerätedesign und v.a. beiläufige Nutzungsmöglichkeiten von Heizstrahlern: Damit lassen sich z.B. auf Terrassen und in Biergärten in kalter Umgebungsluft menschliche Körper im Strahlungskegel in Drehspießmanier aufwärmen. Dort haben die Strahler ihre Berechtigung. Für die Raumlufterwärmung bringt das keinen Vorteil, streng genommen sogar einige Nachteile.
Alles klar soweit, oder noch Fragen dazu?
Nachtspeicheröfen haben halt den Vorteil das die sich nachts aufladen wo der Strom bei dem richtigen Tarif günstiger ist.
Bei einer Infrarotheizung bezahlst du dagegen den teureren Strom tagsüber.
Soviel ich weiß gibt es da noch ein paar alte Verträge. Sonst würden sich ja Hausbesitzer die komplett mit Nachtspeicheröfen heizen dumm und dusselig bezahlen.
Zumindest kann man einen speziellen Tarif für Speicherheizungen finden. Voraussetzung ist die Möglichkeit, über zwei getrennte Zähler abzurechnen.
Ja, die gibt es weiterhin. Die Tarif-Angebote sind regional unterschiedlich.
Das ist so nicht ganz richtig. Manche Stromanbieter haben vergünstigten Heizstrom im Angebot. Die Voraussetzung (zwei Zähler) sollte bei Nachtspeicherheizungen gegeben sein.
Gibt es überhaupt noch Nachtstrom Tarife