Nachrüsten FI-Schutzschalter?

7 Antworten

Du wirst ein TN-C-Netz haben, d.h. neben den 3 Außenleitern wird der Sternpunkt als PEN geführt.

Um einen RCD betreiben zu können, muss der PEN vor dem RCD aufgetrennt werden. Der N kommt auf einen N-Block und geht anschließend auf Klemme 7 des RCD. Vom N-Block aus wird eine Brücke zur PE-Schiene gelegt. Die Außenleiter werden auf die RCD-Klemmen 1, 3, und 5 gelegt.

Der N-Ausgang des RCD (Klemme 8) geht auf die N-Schiene bzw. bei mehreren RCD auf getrennte Schienen oder Blöcke.

Die Außenleiter-Abgänge 2,4, und 6 des RCD speisen die Sicherungen.

Ab hier werden bei allen abgehenden Leitungen die Adern nur noch auf die Sicherungs-Ausgänge, die abgesicherte(n) N-Schiene(n) und die PE-Schiene gelegt.

Logisch, dass Du als Laie nicht einfach wahllos irgendetwas irgendwo hinzimmern solltest. Denn es gibt diverse Kriterien für die Leitungsverlegung, anhand derer der Leitungsquerschnitt und die Absicherung festgelegt werden.

Auch müssen die Vorsicherungen Potentialausgleiche und Zuleitungen den Anforderungen gerecht werden.

Am Ende musst Du ohnehin eine Komplettprüfung nach DIN VDE 0100-600 durchführen und abnehmen lassen. Bei gewerblichen Objekten folgt dann noch alle 4 Jahre die Prüfung nach DGUV V3 (DIN VDE 0105-100). Beides geht nicht ohne Elektriker.

Neutralleiter und Schutzleiter müssen dann separat geführt werden.

du hast es hier wie du schon erkannt hast mit einem vierleitersystem zu tun, bei dem PE und N gemeinsam geführt werden. im TN-C Netz, so nennt sich diese Netzform, heißt dieser Leiter dann PEN Leiter.

wichtig ist, dass dieser am Zählerschrank ausreichend geerdet ist. für den Betrieb der RCD müssen Neutral und Schutzleiter NACH dem RCD getrennt geführt werden. VOR dem RCD ist es irrelevant.

ich würde dir ein Hensel MI System als verteilung empfehlen. in einer vertikalen anordnung bestehend aus einem einspeisegehäuse mit 400 Ampere NH2 Sicherungslement (300 x 600 mm) einem Wandlerschienengehäuse rechts daneben und daran angegliedert mehreren Sicherengesgehäusen für die Abgänge entweder zu den einzlenen verteilerfeldern in der hauptverteilung oder den anschlüssen für Unterverteilungen. zur wahl stehen hier NH Lasttrenner oder Neozed Einsätze. ebenfalls fertig gruppenweise auf sammelschinenenträgern.  darüber können dann

  • abgangsklemmen
  • Strompfassicherungen für die messung
  • das messfeld samt wandlerklemmen
  • einzelne verteilerfelder mit RCDs und Sicherungen

angeordnet werden.

wenn du mir einen ungefähren plan machst, was du alles in der halle anschließen möchtest, wie es abzusichern ist, wie viele unterverteiilungen eingeplant sind, etc. erstelle ich gerne einen plan für eine Hauptverteilung mit integrierter Wandlermesung

lg, Anna

Das darf nur ein zertifizierter Elektriker machen 

Schutzleiter wird nicht geführt. In den alten Sicherungsschränken wird dann der Neutralleiter auch als Schutzleiter genommen.

Fail ... Stand der 1950s

Heute berechtiugt verboten

Habe bereits bei den Teilen die ich vor Jahren mal erneuert hatte die
Steckdosen und das Licht mirtSchutzleiter ausgerüstet, jedoch im alten
Sicherungskasten auch auf die Neutralleiterschiene geklemmt (alles aber
ohne FI)

Meh ! schlecht  ! Und immer noch unsicher

Du brauchst ein komplettes Schutzleiter System mit Erdungs-Sammelschiene  / Vertreiler & mehrere Erdungs-Stäbe in den Boden

Hoffentlich hast du bei Dir nicht noch den "Bauern-Tod" montiert -> https://www.mikrocontroller.net/attachment/290456/Bauerntod_006.JPG + https://www.mikrocontroller.net/attachment/255971/20150502_131133.jpg + https://www.mikrocontroller.net/attachment/285680/Witwenmacher_Teil_1_005.JPG + http://forum.electronicwerkstatt.de/phpBB/thumb.php?img=026818_1293977411file1_IMG_3134.JPG

Der "alte Neutralleiter", der bei dir auch als Schutzleiter genommen wird, heißt Nullleiter bzw. PEN. ;-)

Wenn ich es richtig verstanden habe, hast du ein teilsaniertes TNCS-System.

Also eine Mischform von ins Gebäude eingespeistem TNC (Nulleiter) und im späteren Verlauf TNS (Neutral- und Schutzleiter). Darin enthalten sind noch einige unsanierte Anlagenteile mit TNC bis an die Steckdosen.

Mit einem FI kannst du keine Anlagenteile absichern, die in TNC ausgeführt sind. Das geht höchstens mit einem Schukomat als Notlösung - Aber das ist kostspielig und sichert nur die Steckdosen, nicht aber die eigentliche Elektroinstallation.

Du darfst NICHT und NIEMALS einen Nullleiter schalten, da du die darin enthaltende Schutzleiterfunktion ebenso schalten würdest, was unzulässig ist. Also darf der Nullleiter nicht durch den FI geführt werden!

Ausschließlich die neuen, in TNS ausgeführten Anlagenteile dürfen (und müssen seit 2007, wenn Steckdosen enthalten sind^^) über den FI geführt werden.

Das ganze könnte so aussehen:

Der FI kommt in den Verteiler, wo die Aufteilung des Nullleiters für die neuen Anlagenteile stattfindet. Der Nullleiter geht dann direkt auf die PE-Schiene des Verteilers. Hier werden auch alle PE's (neue Anlagenteile) und PEN's (alte Anlagenteile) angeschlossen. Dann isses halt eine PEN-Schiene.

Von der PEN-Schiene wird der Neutralleiter abgezweigt (möglichst so, dass nicht der N-Strom durch die gesamte Länge der Schiene fließen muss, also so nahe wie am ankommenden PEN dran wie möglich), der durch den FI hindurch auf die N-Schiene führt. Auf dieser N-Schiene befinden sich die Neutrallleiter der neuen Anlagenteile. Hier dürfen auf keinen Fall Nullleiter angeschlossen sein!

Der FI hat eine maximale Strombelastbarkeit. Es muss ausgeschlossen sein, dass diese überschritten werden kann. Also es muss geschaut werden, ob die Absicherung dazu passt.

Die Außenleiter werden wie gewohnt am FI angeschlossen.

Und dann heißt es: Stück für Stück den alten Mist modernisieren. :-D

Aber Vorsicht: Wie das genau durchzuführen ist, kann regional von Energieversorger zu Energieversorger verschieden sein - Die machen da Vorgaben.

Und denke daran: Eine Elektrofirma muss deine Arbeit prüfen und abnehmen, bevor sie in Betrieb genommen wird - Basteleien sind gerade in Verteilern sehr gefährlich! Auch nicht "mal kurz" einschalten, wenn noch nicht geprüft! Und nie nie niemals unter Spannung arbeiten. Immer schön die 5 Sicherheitsregeln einhalten. Am besten ist es, du sprichst das ganze vorher mit einer Elektrofirma ab.