Warum fliegt der RCD/FI wenn man Neutral- und Schutzleiter zusammen hält?

3 Antworten

N und PE stehen nicht unter Spannung, ABER über den N fließt Strom zurück.

Wenn man jetzt N und PE zusammen hält, dann teilt sich der Strom gleichmäßig auf und fließt zur Hälfte über den N und zur anderen Hälfte über den PE zurück.
Das merkt der Summenstromwandler im FI natürlich.

TommT952 
Fragesteller
 20.08.2021, 11:57

Alles klar danke, aber wenn der Strom über den N zurück fließt, warum hat er dann trotzdem kein Potential wenn man am Klemmstein über dem Zähler misst?

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Astropikus  20.08.2021, 12:11
@TommT952

Er hat ja ein Potenzial, unzwar so ziemlich genau 0 V .... das ist auch ein Potenzial.

wenn man den N anfässt, bekommt man keinen Schlag, weil
1.) das Potenzial vom N = 0 V ist und der Boden wo ich mit meinen Füßen stehe auch 0 V ist.
2.) die Anlage fehlerfrei ist

ABER sollte der N abbrechen, die Klemmstelle lose sein, oder auch nur einen schlechten Übergangswiderstand haben, dann steigt das Potenzial.

Bricht der N ab und wir haben keine Verbindung mehr, dann ist der Widerstand unendlich hoch und am größten Widerstand fällt auch die größte Spannung ab.
In diesen Fall bekommst Du voll eine geballert, weil das potenzial nicht mehr 0V ist.

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Weil du den zurückfließenden Strom mehr oder weniger zwischen beiden aufteilst, bei einpoligen Leitungsschutzschaltern hast du außerdem ~1V Unterschied zwischen den beiden weil am N aufgrund des zurückfließenden Stroms eine kleine Spannung abfällt (Leitungswiderstand).

Der Strom der über die Pahse durch den fi fließt wird gemessen, genau so der Strom der wieder durch den neutrallleiter zurück fließt. Entsteht da eine Differenz von mehr als 0,03 Ampere löst der fi aus.