Nach Burnout Trennung?

1 Antwort

Ich war selbst auch schon Pflegedienstleiter und hatte ebenfalls vor etwa 6 Jahren ein sehr übles Burnout, ich kann mich also recht gut in dich einfühlen, auch in deine anderen Probleme, denke ich. Nun...

Eine Pflegedienstleitung ist meistens eine echt harte Herausforderung, ein Burnout eine üble Sache, die viel Erholungszeit braucht, vorallem psychisch, eine Trennung nach 15 Jahren Zusammensein vor 1 1/2 ist heftig, 2 Kinder in diesem Alter echt anstrengend, und wenn die aktuelle Liebesbeziehung so wenig befriedigt, dann dürfte es über kurz oder lang definitiv zuviel sein. Du brauchst jetzt sehr viel Bestätigung, sehr viel Zeit für dich und sehr viel Verständnis für deine Lage, und wenn dein Freund dir dies nicht geben kann, wer gibt es dir dann? Selbstverständlich möchtest du dich reflektiert haben und etwas über deine Arbeit reden, redet dein Freund nie über seine Arbeit und was er so tut und denkt, über seine Probleme? Du sagst absolut nichts über eure Gemeinsamkeiten und was ihr gemeinsam so unternehmt, über eure Ziele und Ansichten darüber, gibt es sowas überhaupt? In einer solchen Situation ist es meistens hilfreich eine nüchterne und möglichst sachliche „Bestandesaufnahme“ zu machen:

Was brauche ich?

Was will ich?

Wie soll meine nahe Zukunft aussehen?

Wie erreiche ich das?

Was brauche ich von meinem Liebespartner damit es mir jetzt und möglichst auch in Zukunft mit ihm zusammen gut geht?

Welche Entscheidungen muss ich jetzt treffen damit es mir gut geht?

Sich vom Liebespartner zu trennen ist in so einem Fall immer eine schwere Entscheidung, sich nicht zu trennen ebenfalls. Tatsache ist, dass dein Freund in absehbarer Zukunft in etwa weiterhin so sein wird wie bis jetzt und dass deine Probleme in etwa so bleiben werden wie bis anhin. Wenn du damit gut leben kannst, so trenne dich nicht, wenn nicht, so trenne dich! Denke darüber nach, rede wenn du willst mit deinem Freund darüber, und setzte dir einen festen Termin in nicht allzuferner Zukunft, bis dann du deine Entscheidung getroffen hast und halte dich konsequent an diese Entscheidung. Alles Gute von Herzen! 🌹🌈😊🌅 Patrickson

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Ich will Menschen verstehen, nicht durchschauen.
Silasilana 
Fragesteller
 20.04.2020, 21:51

Vielen Dank für deine Worte und das du mich da verstehen kannst. Du hast völlig recht, das ich momentan Bestätigung brauche denn ich komme sehr schnell wieder in diesen nicht wollenden Zustand zurück. Schrecklich!

wir haben bis jetzt noch nicht viel gemeinsam gemacht. Waren 1. auf einem Berg wandern und zwei mal spazieren. Also nicht so die Erfüllung. Es ist aber irgendwie schwer Schluss zu machen und die richtigen Worte zu finden. Ich möchte ihn nicht verletzen. Ich möchte keinem Menschen weh tun oder Schuldgefühle bekommen. Denn diese haben mich ja grundsätzlich geplagt. Bei mir steht noch eine Reha aus. Und ich habe auch etwas Angst, das ich zu früh wieder zurück in meinem Beruf gehe. Mache eine Wiedereingliederung. Und will nicht das ich wieder ins Burnout und in die Depression gehe. Hast du noch ein paar Tipps für mich?

du schreibst das du es kennst. Wie war es bei dir? Bist du auch PDL? Wie hast du wieder zurück in den Beruf gefunden?

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Patrickson  20.04.2020, 22:17
@Silasilana

Ich habe etwa 15 Jahre als dipl. Krankenpfleger gearbeitet und danach etwa 20 Jahre als „Quereinsteiger“ als Sozialpädagoge, davon etwa 10 Jahre in Führungspositionen. Vor gut 5 Jahren, mit etwa 55 Jahren, hatte ich dieses üble Burnout und habe mein Leben seither grundsätzlich verändert, ich arbeite nicht mehr in meinem Beruf, ich tue jetzt ganz andere Dinge. Körperlich brauchte ich etwa 2-3 Monate um mich vom Burnout ganz zu erholen, psychisch brauchte ich einiges länger, ich machte eine sehr hilfreiche Therapie dazu. Ich war selbst etwa 20 Jahre verheiratet, habe zwei wundervolle inzwischen erwachsene Kinder, und lebe seit ebenfalls etwa gut 5 Jahren gewollt als glücklicher Singel! 😊🦋

Eine Reha baldmöglichst wäre wohl eine gute Sache! Dass du jetzt diverse Ängste hast und verunsichert bist ist sehr verständlich! Du wirst die richtigen Worte finden deinem Freund gegenüber, was er damit anfängt und wie er reagiert ist jedoch gänzlich seine Sache, nicht deine! Lerne zu unterscheiden was deine Sache ist, und was seine Sache ist. Kümmere dich ausschliesslich nur um deine Sachen, nicht um seine! Es soll einem im Leben grundsätzlich gut gehen und man soll zufrieden sein! Und das gilt selbstverständlich auch für dich! 🌈

Es soll dir gut gehen! 🌅

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Silasilana 
Fragesteller
 21.04.2020, 06:57
@Patrickson

Das ist schön zu hören, dass du in etwa das gleiche erlebt hast. Ja ne Reha steht noch aus. Die werde ich auch wahrnehmen. Dann bin ich ja beruhigt das mein Verhalten im Prinzip „normal“ ist. Die Psyche ist schon ein komisches aber interessantes Konstrukt. Da wird diesbezüglich noch einiges auf mich zukommen 😪

ich bin a scho am überlegen ob es das richtige ist in meinem Betrieb zu bleiben oder die Stelle zu wechseln. Was ganz anderes wäre auch interessant aber ich weiß nicht was. Ich kenne meinen zukünftigen Weg noch gar nicht. Vielleicht muss ich das auch nicht. Bin noch ganz am Anfang meines neuen Weges. Und heute der zweite Tag der Eingliederung. Hoffe der heutige Tag wird besser. Vielen vielen lieben Dank.🍀🌞

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Silasilana 
Fragesteller
 20.04.2020, 21:55

Du warst PDL? Bist du noch generell in der Pflege tätig?

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