Nach Berlin ziehen oder nicht?
Hallo,
ich überlege momentan ob es sinnvoll wäre nach Berlin zu ziehen. Ich habe bald meine Ausbildung abgeschlossen und will dort entweder als Berufseinsteiger arbeiten oder Vollzeit zur Schule gehen (mit Bafög). Ich könnte aber auch in meinem Kaff bleiben, abgeschnitten von jeglicher Gesellschaft und mein Abi nebenbei zuhause machen (noch einsamer). Hat jemand Erfahrungen oder einen Tipp ob es sich lohnt die Sicherheit aufzuegben um in eine belebte Stadt zu ziehen. (Ich bin 19 und abenteuerlustig. Meine befürchtung ist die Blüte meines Lebens in einem Kaff alleien zu verbringen)
Danke im Vorraus
4 Antworten
Servus,
ich halte es für sinnvoller eine WG in einer größeren Stadt zu suchen. Da hast du auf jeden Fall dein Abenteuer und bist nicht "einsam".
Dass es gleich Berlin sein muss wage ich anzuzweifeln. Auch in kleineren Städten findet man seine "Abenteuer". Letztlich bildet man sich sein Umfeld und das weitet sich sowieso nie auf die ganze Stadt aus. Dazu kommt, dass du ja auch nur ein "Kaff" gewohnt bist. Dazu bildet sogar jede größere Studentenstadt einen Kontrast, der dir wahrscheinlich reicht.
Du wirst also allein vom privaten Umfeld her kaum merken, ob du in Berlin, Hamburg, Frankfurt, München, Straßburg oder sonst wo bist. Es kommt darauf an auf was für eine "Stadt-Atmosphäre" du stehst. Denke mal, dass Mietpreise in Berlin nicht gerade gering ausfallen.. darum sage ich "nicht Berlin".
Wenn man in Vororte zieht macht's dann sogar gar keinen Unterschied mehr. Ein paar Freunde von mir wohnen verteilt in Berliner Vororten, da sieht's genau so aus wie in Stuttgarter oder Frankfurter Vororten auch^^
Ich persönlich finde, dass Berlin einen weitaus besseren Ruf hat, als es verdient. Ich war schon in jeder größeren deutschen Stadt, oft genau aus solchen Abenteuer-Gründen, und ich meine, dass man in Studentenstädten wie z.B. Konstanz, mit knapp 80.000 Einwohnern, viel geilere Sachen erlebt. Dort kann man erstens auch ordentlich auf den Putz hauen, weil man wenigstens nicht wirklich verloren gehen kann, zweitens ist das Durchschnittsalter in bestimmten Stadtteilen wahrscheinlich 25. Da hat man als junger Mensch gleich die richtige demografische Zielgruppe =D
Warum bloß wollen immer alle nach Berlin? Es gibt soviele Städte, die viel schöner sind... Großstädte sind laut und verdammt teuer. Ich lebe in einer kleinen Studentenstadt mit knapp 40.000 Einwohnern und auch hier ist eigentlich immer was los, man muss nicht gleich nach Berlin ziehen um was zu erleben.
Ich wohne in Berlin und kann nur sagen, dass Du das alles hier nicht überschätzen solltest.
Klar, die ersten Jahre wirst Du richtig viel Spaß haben, weil Du unendlich viel sehen und erleben wirst, was es auf dem Dorf nicht gibt. Aber wenn Du glaubst, dass Du hier allein wegen der vielen Leute auch gute Chancen hast, einen riesigen Freundeskreis aufzubauen und die Liebe Deines Lebens zu finden, dann kann ich nur vor Berlin warnen: Hier leben viele Menschen aneinander vorbei. Und der Anteil an überzeugten Singles ist nirgendwo in Deutschland höher als ausgerechnet in Berlin.
Ansonsten hängt es auch stark davon ab, in welchem Stadtteil Du Dir eine Wohnung suchst. In den Außenbezirken ist teilweise abends genauso tote Hose wie auf dem Lande. Und in den Szenekiezen ist die ganze Nacht zwar was los, aber das zieht an Dir vorbei - bis auf die Tatsache, dass Du nicht schlafen kannst...
Ich lebe in Berlin und finde es weder schön noch Interessant hier zu wohnen... Such dir lieber ne andere Stadt 😁😅