Muss man für die Symmetrieadaptierten Linearkombinationen (SALCs) desI3- Ions die Punktgruppe D3h annehmen.?

2 Antworten

Die Systematik der Punktgruppen muss ich in meinen Vorlesungen wohl verschlafen haben, vielleicht war sie vor 40 Jahren aber auch noch nicht Bestandteil von Beschreibungsweisen der Moleküle. Deshalb ist mein Beitrag hier auch mit Vorsicht zu bewerten und vermutlich nicht sehr hilfreich. Aber ich versuche es mal mit Wiki.

"Das I3⁻-Ion ist linear und symmetrisch. Nach der VSEPR-Theorie hat das zentrale Jodatom drei äquatoriale Einzelpaare, und die terminalen Jodatome sind axial linear gebunden, da die drei Einzelpaare an das zentrale Jodatom gebunden sind. Im molekularen Orbitalmodell wird die hypervalente Bindung am zentralen Jod häufig durch eine dreizentrische Vier-Elektronen-Bindung erklärt. Die I-I-Bindung ist länger als bei zweiatomigem Jod, I2."

https://en.wikipedia.org/wiki/Triiodidewenigstens

Und wenn es nicht geholfen hat, dann hat es hoffentlich auch keinen Schaden angerichtet.


iPhone51997 
Fragesteller
 22.07.2018, 02:58

Vielen Dank, also ich habe das jetzt so hergeleitet mit der Punktgruppe D3h und kam tatsächlich auch darauf, dass man rein symmetrisch über die p-Orbitale des Iods zwar zwei MO´s erhalten würde (A2" und A1`), das Zentralatom Tod jedoch nur ein A2"-Orbital zulässt, weshalb das andere nichtbindend ist. Voilà; 3-Zentren-4-Elektronen-Bindung ;)

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ThomasJNewton  22.07.2018, 03:00

Deine Antwort ist zumindest tröstlich, ich hätte ein gewinkelte Struktur vermutet. Zumindest zu dieser Nachtzeit.

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SLACs werden immer nach demselben Verfahren gebaut: Du mußt die AOs so linear­kombi­nieren, daß die LCs sich nach irgendeiner Irrep transformieren. Dazu braucht man nur die Charaktertafel, und im Prinzip ist die Prozedur für jede Punkt­gruppe dieselbe.

Bei linearen Molekülen kann man grundsätzlich komplexe Linearkombinationen bilden, die dann auch eine definierte Spin-Projektion haben. Ist aber grundsätzlich nicht notwendig, man kann auch bei reellen LCs bleiben, und dann nimmt man ein­fach­heits­halber D₄ₕ oder D₁₂ₕ als Punktgruppe an, um sich die Rechnerei in der ech­ten Charaktertafel von D∞h zu sparen — die hat ja bekanntlich unendlich viele Spalten und Zeilen, also muß man da sowieso irgendwie ausmisten.

In der VSEPR-Regel nennt man I₃⁻ tatsächlich „trigonal bipyramidal“, aber das ist na­türl­ich ein Artefakt dieses simplen Modells. Im echten Molekül ist die Elektro­nen­­­verteilung zylindersymmetisch (genauso wie in CO₂), und es gibt weder drei „Lap­pen“ noch drei da­zwischen­liegende Gruben in der Elektronendichte. Das folgt un­mittel­bar daraus, daß die Wellenfunktion notwendigerweise mindestens die Sym­metrie der Kernanordnung haben muß (weil der Hamilton-Operator invariant auf die Symmetrieoperationen ist und daher mit ihnen kommutiert, was ein ge­mein­sames Eigensystem bedingt).

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Chemiestudium mit Diss über Quanten­chemie und Thermodynamik