Muss ich Vorträge im Mathematikstudium halten?

5 Antworten

Ja, im Mathematikstudium ist es üblich, dass man an mehreren Seminaren teilnimmt und in einem Seminar ist es so, dass jeder Student / jede Studentin eine Stunde über ein Thema vortragen muss und der Vortrag wird benotet.

In manchen Vorlesungen kann es auch vorkommen, dass man ein bis zwei mal seine Übungsaufgaben vorrechnen muss um zur Klausur zugelassen zu werden.

Je nach Hochschule muss man auch nach der Bachelor- bzw. Masterarbeit seine Ergebnisse in einem Kolloquium vortragen.

Wenn bei dir die Angst davor wirklich tief verankert ist und das auch von einem Psychologen diagnostiziert wurde, dann gibt es sicher Wege zumindest ein paar der Vorträge für dich zu streichen. Du solltest mit deinem Psychiater darüber sprechen und an deiner gewählten Hochschule (Vertrauensdozenten, Studienberater oder beim Prüfungsamt) einmal nachfragen, welche Möglichkeiten es da gibt.

Du wirst nicht regelmäßig Vorträge halten müssen, hast aber immer die Möglichkeit etwas vorzurechnen. Gerade deshalb könnte das Studium auch eine Chance für dich sein, dich an deine Angst heranzutasten und vielleicht ein Stückweit zu überwinden. Rede auch da mit deinem Psychiater drüber, wie du das angehen solltest.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Theoretische Physik und Mathematik
verreisterNutzer  11.08.2020, 12:53

Bisher hatte ich einen Nachteilsausgleich in der Schule, bei dem ich den Vortrag entweder nur vor der Lehrerin halten musste oder auf Video aufzeichnen musste, und das wurde dann der Klasse gezeigt. Also drum rumgekommen bin ich irgendwie auch nicht so ganz. Meine Therapeutin hat gesagt sie leitet das über die Sommerferien bei meiner Uni für mich in die Wege, es gibt aber keine Garantie, dass es klappt.

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Najix  11.08.2020, 13:01
@verreisterNutzer

Ich hatte anfangs auch sehr große Probleme mich an die Tafel zu stellen und vorzurechnen. Im Studium habe ich das aber ganz gut gelernt. Nun wird dein Problem sicher noch größer sein als meines damals, aber wenn du von deiner Uni eine Lösung angeboten bekommst, dann könnte das Studium in Verbindung mit deiner Therapie bestimmt gut für dich sein. Hab nur Mut das Problem angehen zu wollen, dann schaffst du es bestimmt! Auch kleine Schritte führen da zum Erfolg und kleine Schritte kannst du sicher gehen, denn so groß sind die Übungsgruppen im Mathestudium meist nicht, da kannst du dich an verschiedene Gruppengrößen herantasten ;-)

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Willibergi  11.08.2020, 13:06
@Najix

Nur mal so als kleiner Hinweis. Das

Ich hatte anfangs auch sehr große Probleme mich an die Tafel zu stellen und vorzurechnen.

ist kein Vergleich zu einer Sozialphobie.

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Najix  11.08.2020, 13:23
@Willibergi

Daher sagte ich auch, dass ihr Problem vermutlich größer ist als meines damals. Aber ich hatte auch schon Vorträge zu denen ich grundlos vorne in Tränen ausgebrochen bin oder gekotzt habe, also klein war mein Problem auch nicht.

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Eigentlich in allen akademischen Berufen kommt man nicht darum herum auch mal Vorträge halten zu müssen. Aber keine Sorge. Da kann man sich trotz Sozialphobie herantasten. Zum Beispiel hast Du ja hier auch schon ein paar wichtige Gedanken geäussert, die die "ganze Welt" mitlesen kann. Vorträge sind ja eigentlich nichts anderes als ein paar hübsch verpackte Gedanken oder Absichtsäusserungen, in denen Du für Deine Sache um Verständis wirbst. Wenn Du sagts "Alle mal herhören. Wer ist dafür dass wir mal kurz durchlüften?" . Dann ist das auch schon ein Minivortrag. Viele grosse Redner hatten anfänglich Probleme damit. Manche hatten sogar lebenslänglich innere Widerstände gegen diese Art von "Tätigkeit". Trotzdem waren sie immer wieder beliebt bei ihren Hörern.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Tuvhub  04.12.2020, 14:27

Bei "Alle mal herhören [...]" hört es für die meisten Menschen mit einer Sozialphobie schon auf. Also keine Ahnung wie du dir vorstellst eine irrationale Angst mit Rationalität anzugehen, aber für die meisten wird das nicht funktionieren. Sollten sie sich eventuell sogar dabei versprechen oder es kommt Gelächter auf, so wird sich die Phobie noch weiter verhärten.

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Ja, das ist üblich würde ich sagen.

Aber schau, dass du das unter Kontrolle bringst. Sonst wirst du es sehr schwer haben mal einen Job zu finden.

verreisterNutzer  11.08.2020, 12:40

Das ist leichter gesagt als getan. Wäre alles was ich bräuchte der Hinweis wäre ich nicht seit 6 Jahren in tiefenpsychiologischer Therapie.

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triopasi  11.08.2020, 12:41
@verreisterNutzer

Ja ich sage nicht, dass es leicht ist. Aber wenn du dir da so Sorgen machst beim Studium, dann wird das im Job noch schlimmer. Und das ist dann nicht gut.

Und im Job wirst du definitiv mit anderen Leuten zu tun haben.

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verreisterNutzer  11.08.2020, 12:47
@triopasi

Aber ich habe bisher die Erfahrung gemacht dass es in Jobs/Praktikum deutlich weniger schlimm ist als bei Vorträgen/Schule. Mit 5 oder 6 Leuten komme ich klar, aber nicht mit einem ganzen Haufen der mich anstarrt

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triopasi  11.08.2020, 12:49
@verreisterNutzer

Sagen wir mal so: das kommt aber im Berufsleben auch vor. Und je nachdem was du danach machst, gehört das dann auch regelmäßig zu deinen Aufgaben.

Du studierst nicht wirklich auf etwas hin, was man danach allein im stillen Räumchen abarbeitet.

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triopasi  11.08.2020, 12:54
@verreisterNutzer

Das ist nicht nur Mathe. Das ist heute eigentlich bei allen "höheren" Positionen so.

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Selten, aber es kann vorkommen. Ich musste im Studium so 3-4 Vorträge halten.

invchanger  14.09.2020, 13:02

Wo genau musstest du Vorträge halten? In Seminaren? Oder wie kann ich mir das Vorstellen?

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Soweit ich weiß ja. Um so weiter du machst sogar auf englisch