Muss ich man sich Vorwürfe machen, wenn man nicht in der traditionellen Familie aufgewachsen ist?
Also mit Vater und Mutter zusammen, kein alleinerziehendes Elternteil.
Die soziale Herkunft entscheidet ja in Deutschland mit.
Das Ergebnis basiert auf 8 Abstimmungen
4 Antworten
Wie kommst du denn auf diese Idee?
Du kannst doch nichts dafür, dass deine Mutter sich entschieden hat, nicht mit dem Mann zusammenzuleben, der dein Vater ist. Vielleicht haben sich ja auch beide so entschieden, weil sie z. B. noch vor deiner Geburt gemerkt haben, dass sie nicht so gut zusammenpassen und dass die gegenseitige Liebe nicht groß genug ist. Egal, deine Mutter wird bzw. beide werden ihre Gründe gehabt haben.
Und überhaupt, was hat das mit der sozialen Herkunft zu tun? Die Zeiten, wo "biedere Leute" Geschiedene schräg anschauten und über ledige Mütter die Nase rümpften, sind zum Glück lange vorbei. Das war teilweise noch in der Generation meiner Eltern der Fall (in der piefigen Nachkriegszeit), in meiner aber nicht mehr, und ich bin über 70.
Wow! Ich hatte aber wirklich gerade erst auf Absenden gedrückt, da kam schon das Hilfreich. Ich war richtig erschrocken🤯😂!
🙏🏻 Danke auch für dein Kompliment!
Nicht dafür und gern geschehen 😌
Ich dachte, dass die Gesellschaft uneheliche Kinder immer noch schief anschaut und die Vorurteile überwiegen..
Liebe Grüße und einen schönen Abend noch!
Ich habe ja keine Ahnung, in was für ner Umgebung du lebst, aber ich kenne solche seltsamen Leute zum Glück überhaupt nicht. Im Kreis meiner früheren Kollegen waren x alleinerziehende Frauen und auch im Freundes- und Bekanntenkreis sind einige. Darüber macht sich niemand irgendwelche Gedanken. Übrigens geht es allen Kindern gut, aus allen ist "was Ordentliches" geworden, viele haben selbst schon wieder Kinder. Es sind auch alleinerziehende Mütter darunter. Von den anderen (mit Partner) sind, wenn ich das kurz überblicke, etwa die Hälfte nicht verheiratet. Also, mach dir mal keinen Kopf deswegen.
Wenn du dich mit deiner Mutter gut verstehst und du kein männliches Wesen (als Ratgeber in Männerfragen + zum Fußballspielen) vermisst, dann ist doch alles paletti.
Auch dir noch nen schönen Abend. Tschüß Span🐷
Auf keinen Fall.
Es kommt darauf an, was man aus sich selbst macht, man kann der Herkunft nicht immer die Schuld zuschieben.
Ich bin aus verschiedenen Gründen bei meinem Opa aufgewachsen, stand immer dazu - es wusste ja sowieso jeder - und stehe immer noch dazu und auch dazu, warum es so gewesen ist. Ich schäme mich nicht dafür, mache mir keine Vorwürfe und weiß nicht, warum ich mich dafür rechtfertigen müsste.
Immer wieder erinnere ich mich bis heute auch an ein Gespräch, das die Situation so wie sie war noch heute gut aufzeigt: Mir hat mal eine sehr gute Freundin gesagt, als wir so 15/16 waren und in der neunten Klasse zusammen vom Mittagsunterricht heimliefen ... sag mal, dein Opa ist doch dein Papa, oder? Und ich so ohne groß zu überlegen: Ach ja, biologisch nicht, aber menschlich schon. Dazu würde ich heute noch stehen. Es war schon okay, mir ging es gut und ich bin dankbar, er war auch ein ruhiger Mensch und kein Schreier, es fiel nie ein böses Wort, die Atmosphäre war offenherzig, aber auch irgendwie bleiern und dienstlich, wenn man so zurückdenkt, so eine Art verblasstes Wirtschaftswunder in den 90ern und frühen 2000ern - aber es war in Ordnung und ich bin auch durch ihn ein durch und durch solider Erwachsener geworden.
Natürlich hatte ich als Kind auch so Phasen, wo ich mich fragte, warum alle anderen bei Mama und Papa leben, wo alles so cool, elegant und modisch ist, und ich bei meinem Opa lebe, wo es wie in den 80ern aussieht und man Schlager hört und Opel Senator fährt - aber das ist denke ich normal und richtige Vorwürfe von wegen, das mit dem Opa sei wohl so, weil ich ein schlechtes, nicht folgsames oder böses Kind gewesen sei, habe ich mir nicht wissentlich gemacht. Mir wurden auch nie Vorhaltungen gemacht und es hieß immer, das habe nichts mit mir zu tun, wenn ich fragte - ich weiß auch, dass es gestimmt hat und die Ursache mit meinen Eltern zu tun hat, nicht mit mir oder mit meinem Opa. Es war halt so, wie es war und ich habe zwar gewusst, warum das so war, aber nicht damit gehadert oder gebrochen, im Gegenteil - es war schon gut so.
Nein. Vor allem wieso sollte das Kind niemals Vorwürfe dafür bekommen, da kann am allerwenigsten was dafür. Außerdem ist es mittlerweile schon normal, wenn die Eltern zum Beispiel getrennt sind
So schnell, wie du "hilfreich" angeklickt hast, kann kein Mensch lesen.