Muss ein Autor intelligent sein, um intelligente Charaktere zu schaffen?

Das Ergebnis basiert auf 17 Abstimmungen

Phantasie reicht aus 59%
Der Autor muss genauso intelligent sein 41%

12 Antworten

Der Autor muss genauso intelligent sein

Ich finde es schlüssig, dass die geschaffenen Charaktere nach der Vorstellung des Autors handeln. Von daher ist auch logisch, dass ein intelligenter Autor intelligente Charaktere schaffen kann.

Die Frage ist, wie genau du Intelligenz definierst. Ein Charakter/Autor kann vielleicht intelligent erscheinen, tatsächlich aber keinen überdurchschnittlichen IQ besitzen, wer weiß?

Im Grunde stimmen beide Antworten in gewisser Weise, die zweite jedoch, dass der Autor genauso intelligent sein muss, ergibt am meisten Sinn.

AgentZero38  09.03.2019, 19:36

Letztendlich dreht man sich ewig im Kreis bei dieser Frage, da ein Charakter ja den Vorstellungen, also der Fantasie, des Autors entspricht, dieser aber eben auch eine gewisse Vorstellung von Intelligenz hat, je nach dem wie intelligent er selbst ist.

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Der Autor muss genauso intelligent sein

Phantasie allein reicht beim Schreiben selten. Deutlich mehr kann man mit gründlicher Recherche abfangen. Die kann dir aber ab einem gewissen Grad auch nicht mehr weiterhelfen. Wie willst du die Denkweisen eines intelligenten Menschen für den Leser anschaulich beschreiben, wenn deine eigenen schon viel früher Grenzen gesetzt sind? Zumindest am Protagonisten wird man so scheitern.

Mit einem Nebencharakter kann man da noch durchkommen, so lange er aus der Perspektive anderer Charaktere gesehen wird. Ein paar clevere Aussagen nach viel Recherche, bei denen man nicht schildern muss, wie sie zustande kommen, das kann noch gutgehen. (Wobei man gerade bei Spezialistenwissen am besten Fachleute hinzuzieht, und sei es nur, um sie die entsprechenden Seiten mal lesen zu lassen. Das könnte so oft verhindern, dass Leser die Hände über dem Kopf zusammenschlagen.)

Der Autor muss genauso intelligent sein

Das "Werk" eines Menschen - egal ob Buch, Erfindung, Programm,... kann niemals intelligenter sein als der Erschaffer.

Phantasie reicht aus

Solche Geschichten lassen sich ganz gut rückwärts erstellen. Du beginnst, um mal bei Sherlock Holmes zu bleiben, mit einem Mordfall. Dazu denkst du dir ein detail aus welches den Mord unmöglich Erscheinen lässt .Eine verschlossene Tür zum Beispiel.

Jetzt überlegt man sich also wie man den schlüssel weit in den Raum bekommt nachdem man die tür Abgeschlossen hat. Angelschnur und Klebeband zum Beispiel. jetzt brauchen wir natürlich noch die kleinen spuren die den Täter überführen. Sherlock kann das klebeband am schlüssel, ein kleines loch im stuhlbein neben dem der schlüssel lag und eine winzige kerbe an der unterkante der Tür finden. dazu fiel ihm ein leichter Einschnitt in den fingern eines Verdächtigen auf.

Sherlock Holmes wirkt intelligent weil dem Leser die Denkprozesse (und einige spuren) vorenthalten werden. So fühlt der Leser sich bei der Auflösung dann, ähnlich wie Watson, Blind und Dumm das man doch nicht selbst auf die Lösung kam.

Es ist von Vorteil, jedoch keine Grundvoraussetzung. Es ist einfach wichtig sich lyrisch ausdrücken zu können.

Sir A.Conan Doyle war tatsächlich hochintelligent. Er besass einen Intelligenzquotienten von 135 (~120-150), eine herausragende chirurgische Ausbildung als Arzt und war bei der Polizei als Berater bei Mordfällen tätig.

Die Bücher von Sir A. Conan Doyle entsprechen nicht meinem persönlichen Geschmack, weil Sie mir zu anspruchslos erscheinen.