Müssen Christen die Gesetze Mose einhalten?

17 Antworten

Das Neue Testament ist nicht als Ersatz für das Alte Testament aufgeschrieben worden. Jesus hat dieser Vermutung und Vorstellung deutlich einen Riegel vorgeschoben. Es gibt den Willen Gottes im Christentum nicht mit beschränkter Haltbarkeit oder in einer Light-Version nachdem Gott Mensch wurde. Letztlich geht es in beiden biblischen Büchern um Gottes heiligen Willen im Gesetz und deren Erfüllung in Jesus Christus. Wer das nicht sieht und anerkennt oder abschwächen will, versucht im Grunde nichts anderes, als sich seinen Platz im Himmel zu verdienen. Paulus schreibt der Gemeinde in Rom: ''Denn sie erkennen die Gerechtigkeit nicht, die vor Gott gilt, und suchen ihre eigene Gerechtigkeit aufzurichten und sind so der Gerechtigkeit Gottes nicht untertan. Denn Christus ist des Gesetzes Ende; wer an den glaubt, der ist gerecht'' (Römer 10, 3-4). Schlimm wäre es um Menschen gestellt, der einerseits Gottes Gesetze anerkennen und sich darunter beugen, aber andererseits im Sohn Gottes nicht ihren persönlichen Heiland, Sündenvergeber und Gesetzeserfüller sehen. Zu solchen Menschen (die auch noch meinen Gott zu dienen) müsste der HERR am Tag des jüngsten Gerichts sagen: ''Ich habe euch nie gekannt; weicht von mir ihr Übeltäter'' (Matthäus 7,23)! Es werden diejenigen ins Himmelreich kommen, die den Willen des himmlischen Vaters tun - Jesus sagte, daß er nicht gekommen ist um aufzulösen sondern zu erfüllen.

Wenn die Gesetze vom Sohn Gottes für uns erfüllt werden, dann ist es dringend logisch und nachvollziehbar, daß unser Glaube ausschließlich auf Jesus Christus ausgerichtet sein muss. In Jakobus 2,10 lesen wir: ''Denn wenn jemand das ganze Gesetz hält und sündigt gegen ein einziges Gebot, der ist am ganzen Gesetz schuldig''. Jesus selbst bestätigte immer wieder, daß nur er dazu in der Lage ist (Johannes 14,6). Gott sucht Gerechtigkeit und findet sie in seinem eingeborenen Sohn (Johannes 3,16). Wer an den Sohn glaubt ist gerecht! Warum ist Jesus in die Welt gesandt worden? Nicht um uns zu richten oder das Gesetz aufzulösen, sondern um uns zu retten und das Gesetz zu erfüllen (Johannes 3, 17-18). Der Glaube bestätigt das Gesetz und hebt es nicht auf (Römer 3,31). Darum gilt für uns, daß wir die Gerechtigkeit, wie Gott sie meint und versteht, erkennen und annehmen sollen, um darüber froh und dankbar zu werden - jeden Tag neu! Es ist auch genau diese Art von Dankbarkeit, die uns dann zur Frucht des Geistes führt (Galater 5, 22-23: ''Die Frucht aber des Geistes ist Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Keuschheit; gegen all dies ist das Gesetz nicht'').

Jesus sagte in Matthäus 5, 17-20: "''Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen bin, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen aufzulösen, sondern zu erfüllen. Denn wahrlich, ich sage euch: Bis Himmel und Erde vergehen, wird nicht vergehen der kleinste Buchstabe noch ein Tüpfelchen vom Gesetz, bis es alles geschieht. Wer nun eines von diesen kleinsten Geboten auflöst und lehrt die Leute so, der wird der Kleinste heißen im Himmelreich; wer es aber tut und lehrt, der wird groß heißen im Himmelreich. Denn ich sage euch: Wenn eure Gerechtigkeit nicht besser ist als die der Schriftgelehrten und Pharisäer, so werdet ihr nicht in das Himmelreich kommen.''

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung
Takinene  09.06.2022, 08:48

Genau, so konnte der Paulus, ein studierter des jüdischen Glaubens sagen, dass das jüdische Gesetz nach Jesu Tod für ihn "Abfall" geworden ist. Doch den Grundsatz findet ein Christ auch in der Bergpredigt

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Kurze Antwort: Nein!

Ausführlichere Antwort:

Christen stehen nicht unter dem Gesetz des Mose, das allein dem Volk Israel gegeben wurde und dem das Volk am Berg Sinai auch ausdrücklich zustimmte.

Die 5 Bücher Mose enthalten insgesamt 613 Gebote und Verbote, die dem Volk Israel von Mose gegeben wurden. Wer eines dieser Gesetze bricht, bricht das gesamte Gesetz:

  • "Denn wer das ganze Gesetz hält, sich aber in einem verfehlt, der ist in allem schuldig geworden" (Jakobus 2,10).

Jesus hat das Gesetz erfüllt:

  • "Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen sei, um das Gesetz oder die Propheten aufzulösen. Ich bin nicht gekommen, um aufzulösen, sondern um zu erfüllen!" (Matthäus 5,17).

Was erfüllt worden ist, müssen andere nicht mehr einhalten. Es ist erfüllt!

Jesus ist das Ende bzw. Endziel des Gesetzes des Mose:

  • "Denn Christus ist das Ende des Gesetzes zur Gerechtigkeit für jeden, der glaubt" (Römer 10,4). 

Deshalb stehen Christen nicht mehr unter diesem "Lehrmeister":

  • "So ist also das Gesetz unser Lehrmeister geworden auf Christus hin, damit wir aus Glauben gerechtfertigt würden. Nachdem aber der Glaube gekommen ist, sind wir nicht mehr unter dem Lehrmeister" (Galater 3,24-25).

Darum ist es kein Widerspruch, wenn Paulus schreibt, dass der Sabbat nicht gehalten werden muss:

  • "So lasst euch von niemand richten wegen Speise oder Trank, oder wegen bestimmter Feiertage oder Neumondfeste oder Sabbate" (Kolosser 2,16).
  • "Dieser hält einen Tag höher als den anderen, jener hält alle Tage gleich; jeder sei seiner Meinung gewiss!" (Römer 14,5).

Oder Lukas schreibt, dass Christen alle möglichen Tiere essen dürfen, die nach dem Gesetz des Mose verboten waren. In Apostelgeschichte 10,9-15 steht:

  • "Am folgenden Tag aber, während jene reisten und sich der Stadt näherten, stieg Petrus um die sechste Stunde auf das Dach, um zu beten. Er wurde aber hungrig und verlangte zu essen. Während sie ihm aber zubereiteten, kam eine Verzückung über ihn. Und er sieht den Himmel geöffnet und ein Gefäß, gleich einem großen, leinenen Tuch, herabkommen, an vier Zipfeln auf die Erde herabgelassen; darin waren allerlei vierfüßige und kriechende Tiere der Erde und Vögel des Himmels. Und eine Stimme erging an ihn: Steh auf, Petrus, schlachte und iss! Petrus aber sprach: Keineswegs, Herr! Denn niemals habe ich irgendetwas Gemeines oder Unreines gegessen. Und wieder erging eine Stimme zum zweiten Mal an ihn: Was Gott gereinigt hat, mach du nicht gemein!"

Beim Aposteltreffen in Jerusalem wurde darüber diskutiert, welche Gesetze aus dem Gesetz des Mose für Christen aus den Nationen gelten sollen. Jakobus, der Halbbruder von Jesus, Autor des Jakobsbriefes und Leiter der Urgemeinde in Jerusalem fasste zusammen:

  • "Darum urteile ich, dass man denjenigen aus den Heiden, die sich zu Gott bekehren, keine Lasten auflegen soll, sondern ihnen nur schreiben soll, sich von der Verunreinigung durch die Götzen, von der Unzucht, vom Erstickten und vom Blut zu enthalten" (Apostelgeschichte 15,19-20).

Dabei ist auch zu bedenken, dass das Gesetz des Mose nicht schon vor Mose galt. Also weder Henoch noch Noah, Hiob, Abraham, Jakob oder Josef haben sich an das Gesetz des Mose gehalten.

Auf jeden Fall gelten die Noahidischen Gesetze. Die gelten grundsätzlich für alle Überlebenden der Sintflut. So haben die Juden auch Fremde, die sich bei ihnen im Land aufhielten, eingestuft, diese Gesetze zu brechen geht gar nicht.

Im Talmudtraktat Sanhedrin 56a/b werden die folgenden sieben noachidischen Gebote definiert:[3]

adelaide196970  23.07.2022, 22:55

das stimmt natürlich nicht. Die mosaischen Gesetze gelten nur für das Volk Israel. Es waren 613. Für Christen gelten die 10 Gebote und das Gebot der Nächstenliebe ist vorrangig.

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heikemargret  24.07.2022, 06:47
@adelaide196970

Alle Menschen stammen von Noah ab. Grundsätzlich gelten die Noahidischen Gesetze nach jüdischem Recht für alle Menschen. Es geht immer wieder in Debatten mit Moslems darum, warum Christen als jüdische Sekte nur einen Teil der Gesetze einhalten. Zur Zeit von Paulus war das die Rechtslage: Für jüdische Christen gelten vollumfänglich alle Gesetze weiter (Ich bin nicht gekommen, das Gesetz aufzuheben, sondern es zu erfüllen, sagt Jesus) Für nichtjüdische Christen gelten die Gesetze, die du beschreibst. Speisegebote, Beschneidungsgebot und ein Gebot zur Verschleierung fallen für nichtjüdische Christen eindeutig weg.

Da sich die Gesetze nach Noah und die 10 Gebote sowieso fast völlig gleich sind, außer der Sache mit dem Fleisch von lebenden Tieren halten Christen sich sowieso daran. Weil hierzulande anders als in China nie lebende Tiere gegessen werden.

Was immer gerne vergessen wird, ist, dass anfangs 100% aller Christen Juden waren, Gottesdienste in Synagogen abgehalten wurden und erst nach einigen Jahren begonnen wurde, auch nichtjüdische Menschen Teil der Christenheit anzuwerben. Und erst ab da gab es die Debatte, welche Gesetze von wem wie einzuhalten sind. Der Herr sagt: Matthäus 5. Kapitel:

17»Denkt ja nicht, ich bin gekommen, um das Gesetz und die Propheten außer Kraft zu setzen. Ich bin nicht gekommen, um sie außer Kraft zu setzen, sondern um sie zu erfüllen.

18Amen, das sage ich euch: Solange Himmel und Erde bestehen, wird im Gesetz kein einziger Buchstabe und kein Satzzeichen gestrichen werden.

Alles muss geschehen, was Gott geboten und verheißen hat.

19Keines der Gebote wird außer Kraft gesetzt, selbst wenn es das unwichtigste ist. Wer das tut und es andere Menschen so lehrt, der wird der Unwichtigste im Himmelreich sein. Wer die Gebote aber befolgt und das andere so lehrt, der wird der Wichtigste im Himmelreich sein.

20Denn ich sage euch: Eure Gerechtigkeit muss größer sein als die der Schriftgelehrten und Pharisäer. Sonst werdet ihr niemals in das Himmelreich kommen.«

Die Gesetze gelten bis ans Ende aller Tage. Alle. Wenn Gott einen Bund mit Noah schließt, dann gilt dieser für alle Nachkommen Noahs. Für immer. Was wie gesagt außer der Sache mit der Blutwurst und dem Blut oder Lebendiges essen überhaupt kein Problem ist, weil sich sowieso jeder, der die 10 Gebote einhält auch an den Bund mit Noah hält. Automatisch.

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"3. Mose Kapitel 11 führt Ernährungseinschränkungen auf, die Gott dem Volk Israel gegeben hat. Diese Einschränkungen per Gottes Gesetz verbaten Schweinefleisch, Schalentiere, die meisten Insekten, aasfressende Vögel und verschiedene andere Tiere. Diese Regeln waren nie für jemand anderen, als die Israeliten, gedacht. Der Grund für diese Ernährungsgesetze war es, das Volk Israel von den anderen Nationen abzusetzen. Nachdem dieser Zweck nicht mehr nötig war, hat Jesus alle Lebensmittel als rein erklärt (Markus 7,19). Gott gab Apostel Petrus eine Vision, in der Gott erklärte, dass frühere unreine Tiere gegessen werden können: „Und die Stimme sprach zum zweiten Mal zu ihm: Was Gott rein gemacht hat, das nenne du nicht verboten.“ (Apostelgeschichte 10,15) Als Jesus am Kreuz gestorben ist, erfüllte Er das Gesetz des Alten Testaments (Römer 10,4; Galater 3,24-26; Epheser 2,15). Dies beinhaltete auch das Gesetz in Bezug auf reines und unreines Essen...
Im neuen Bund der Gnade ist die Bibel viel mehr bedacht, wieviel wir essen, als was wir essen. Unser körperlicher Appetit ist eine Analogie zu unserer Fähigkeit der Selbstkontrolle. Wenn wir nicht in der Lage sind, unsere Essgewohnheiten zu kontrollieren, können wir höchst wahrscheinlich unsere anderen Gewohnheiten, wie die der Gedanken (Lust, Eifersucht, Hass, Zorn) auch nicht kontrollieren, und wir werden zudem unseren Mund in Bezug auf Klatsch und Zank nicht beherrschen können. Wir dürfen uns nicht von unserem Appetit kontrollieren lassen; im Gegenteil, wir sollen ihn kontrollieren (5.Mose 21,20; Sprüche 23,2; 2. Petrus 1,5-7; 2. Timotheus 3,1-9; 2.Korinther 10,5)."

https://www.gotquestions.org/Deutsch/essen-lebensmittel-bibel.html

Es ist auch verrückt, wie viele die unsinnigsten Speisegebote halten, aber in dem, was Gott/Jesus wirklich wichtig ist, versagen sie: Barmherzigkeit, Vergebung, Nächstenliebe

Was bringt es, auf Schweinefleisch zu verzichten, aber den Früchten des Fleisches zu folgen:

Unzucht, Unsittlichkeit, Ausschweifung, 20Götzendienst, Zauberei, Feindseligkeiten, Zank, Eifersucht, Zerwürfnisse, gemeine Selbstsucht, Zwietracht, Parteiungen, 21Neid, Trunksucht, Schwelgerei - Galater 5

Wie dankbar wäre Gott, wenn der Mensch hier mehr auf sein Verhalten achten würde.

Takinene  09.06.2022, 11:28

Genau.. Ich sprach neulich mit Konfirmanden - alle toll angezogen zum Fest. Als ich auf Jesu Gebote kam und sagte dass Sex vor der Ehe ein absolutes Nogo wäre, grinsten sie alle, als ich wegging, lachten sie darüber. Ich sei ein altmodischer Typ

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Wenn nicht an diese Grundwerte, dann wirds albern.

Gib dem Kaiser, was dem Kaiser ist (halt die Schnauze und Zahl Steuern)

Wenn ihr nicht werdet wie die Kinder (hört das denken auf, wir sagen euch, wo's lang geht)

Halt die andere Wange hin (ich chef, du nix)

marylinjackson  07.07.2022, 20:40

Es gelten diese "albernen" Regeln sogar noch heute. Laizismus, Bildung und Toleranz.

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