MRT filmen und fotografieren - Gefahr für die Kamera?

3 Antworten

Das wird aus einer Reihe von Gründen nicht passieren:

Du wirst erstens wiederholt darauf hingewiesen, keine elektronischen Geräte in den MRT-Raum mitbringen zu dürfen, und dazu trägst du in der Regel nur einen Krankenhauskittel und Unterwäsche.

Der MRT erzeugt Ströme in den Kameraschaltkreisen, die den Betrieb verhindern. Wenn also dort gefilmt wurde, war das MRT mit 100%iger Sicherheit abgeschaltet.

Eine Kamera enthält mehrere kleine Magnete aus seltenen Erden sowie andere magnetisch anziehbare Teile. Falls diese nicht direkt dazu führen, dass dir die Kamera direkt aus der Hand gerissen und sofort an die Magnete des MRT gezogen werden, würden sie sich erhitzen und die Kamera auf diese Weise zerstören. (Daher können Leute mit Herzschrittmacher auch keine MRTs benutzen, außer es handelt sich um spezielle Herzschrittmacher).

Also ja, die Kamera wird gestört, das System muss abgeschaltet werden, während die Teile entfernt werden, die sich gerade aus der Kamera gelöst haben und ins MRT geflogen sind. Die tatsächliche Nutzung der Kamera also nicht das Problem sein, da sie so oder so nicht nutzbar sein wird.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Fotografiere in Hobby und Beruf seit 2003
ist4000 
Fragesteller
 07.07.2022, 17:23

Sehr bildhaft erklärt. Danke!

Nein, ich muss selber nicht in die Röhre. Es ging nur um die Aufnahmen und ob sie technisch überhaupt möglich sind. Offenbar, nicht.

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Hallo

bei/neben arbeitenten MRT, bei Tokamaks oder im Umkreis vom LHC in CERN wird bei Kleinbild meist mit Leica M1/2/3/4/6/MD, Leica SL2, Contax RF, Voigtländer Bessa R, Robot, Nikon F1/2/FM, Olympus OM1, Pentax K2, MX gearbeitet. Die Pentax LX, Nikon F3 Titan, Olympus OM3 Titan wurden trotz Elektronik für Magnetfeldeinsätze optimiert bzw "Gehärtet" (BZW EMP und Raditionsstrahlungs Härtung).

Für CERN/LHC wurden ab 2005 ein Dutzend MP mit Abrahamson Rapid Winder Federwerkmotor bzw später Leicavit MP gebaut. Das Desy hat auch noch welche bestellt so lange Leica noch manuele Kameras bauen konnte/wollte.

Zenith hat in denn 70er für solche Einsätze eine Vollplastik SLR entwickelt

Es gibt aber auch keinen Grund ein MRT bei der Arbeit zu fotografieren. Das sieht genau so aus wie ein abgeschaltetes

Uneternal hat ja schon vieles erklärt, deshalb nur noch paar Sachen ergänzend.

Das Magnetfeld ist logischer Weise am Gerät am stärksten (meist 1.5 und 3 Tesla) und fällt dann sehr schnell ab. Es wäre ohne Probleme möglich mit einer Kamera an die Tür zu gehen und auch 1-2 Schritte Richtung Gerät. Soll jetzt aber keine Aufforderung dazu sein, hängt natürlich auch davon ab wie viel Platz zwischen Gerät und Tür ist.

Vielleicht reicht das ja schon für ein paar Aufnahmen.

Ein MRT lässt sich leider nicht einfach abschalten. Auch wenn keine Untersuchung läuft ist das Magnetfeld an. Dafür gibt es zwei Möglichkeiten. 1. Ein Techniker fährt das Gerät kontrolliert runter oder 2. man führt einen "Quench" durch. Dabei wird schlagartig das Helium (Kühlmittel) vom Supraleiter abgelassen und das Magnetfeld bricht sofort zusammen. Bedeutet ebenfalls einen Techniker Einsatz sowie eine neue Füllung mit Helium (40.000€ aufwärts).

Woher ich das weiß:Berufserfahrung