Monatliche Kosten eines Fohlens?

4 Antworten

In der Fohlenaufzucht kostet ein Fohlen ca. die Hälfte von dem was ein Reitpferd im Normalstall kostet.(Monatlich)

Ich zahle in der Fohlenaufzucht 150 Euro incl. Futter.

Hufschmiedtermine, Impfungen, Wurmkuren fallen auch beim Fohlen regelmäßig an.

Bei einem Hengst kommt vermutlich irgendwann das Legen noch mit dazu.

Haftpflichtversicherung, evtl. OP Versicherung.

Dann kommen Beritt bzw. Ausbildungskosten noch mit hinzu.

Da ich meine Jungpferde auch noch selber ziehe, kommt bei mir noch Trächtigkeitskosten und Geburtskosten bis zum 6ten Lebensmonat noch hinzu.

Alles in allem kostet mich ein Fohlen von 0 bis 4 Jahre ca. 12000 Euro - 15000 Euro, das aber auch nur, wenn das Fohlen keinerlei Krankheiten oder Verletzungen hat.

Private Fohlenaufzucht ist sehr teuer.

Nicht viel weniger als für ein Reitpferd.

Klar, ein Fohlen braucht keinen Reitstall mit Halle, Solarium und Führanlage. Das stimmt schon.

Aber ein Fohlen braucht viel Platz und eine kenntnisreiche Aufzucht. Bei uns im Stall habe ich es bei jetzt fünf Leuten erlebt, dass sie ein Fohlen großgezogen haben.

Allle, wirklich alle, haben ihr Fohlen nach dem ersten Winter, bzw. während des ersten Winters von der Aufzuchtstelle weggeholt, weil die Bedingungen so erbärmlich waren. Es ist zwar richtig, dass Fohlen robust aufwachsen sollen, aber viele Aufzüchter verwechseln robust mit knietiefer Matsche im Winter.

Wenn man einen guten Aufzuchtstall nimmt, wo die Fohlen im Winter trocken stehen können, wo viel Platz ist, wo es Pferdegesellschaft gibt, muss man schon einiges dafür hinlegen.

Für die Matschweiden bezahlt man in meiner Region ca 180 Euro. Hinzu kommt eventuell noch Kraftfutter. TA natürlich auch, Wurmkuren, Hufpfleger.

Für einen guten Aufzuchtplatz bezahlt man in meiner Region ab 250 Euro. Aber regelmäßig hinfahren und kontrollieren, ob alles ok ist, muss man trotzdem. Gerade im Winter, wenn das Wetter besch...eiden ist.

Timbolino98 
Fragesteller
 05.10.2016, 12:18

Ich würde das Fohlen zu mir stellen, wo mein jetziges Pferd auch steht. 

Dort stehen 4 Wallache im Offenstall. 

Zur Matsch-/Winterzeit stehen sie in einem überdachten Auslauf. 

Das Fohlen würde auch mit einem anderen Fohlen aufwachsen und professionelle Hilfe würden wir auch suchen. 

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Dahika  05.10.2016, 12:20
@Timbolino98

das klingt ja ganz gut. Dann musst du halt mit dem SB verhandeln, was er dafür nimmt. Allerdings.... überdachter Auslauf. Klingt erst mal gut, aber beim näheren Nachdenken kommt Zweifel auf. Ist der Auslauf dann auch groß genug? Man kann ja schlecht 1000 qm überdachen.

Und man muss gucken, ob das Fohlen bei vier erwachsenen Pferden nicht untergeht. Es bringt ja nichts, wenn es einen schönen Offenstall gibt und die erwachsenen Pferde dem Kleinen sagen: "Und du bleibst draußen."

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Timbolino98 
Fragesteller
 05.10.2016, 12:53
@Dahika

Naja der ganze bereich ist natürlich nicht überdacht, allerdings stehen die Pferde nicht metertief im matsch. Da wird regelmäßig geglättet.. 

Das fohlen würde mit einem anderen Fohlen gemeinsam aufwachsen.

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Naja ein Fohlen sollte auf der Weide mit anderen Fohlen aufwachsen. Ob es dann reitbar ist, weiss man eigentlich nie sicher. Der Sinn eines Fohlenkaufs erschliesst sich mir nicht wirklich.

Timbolino98 
Fragesteller
 05.10.2016, 12:22

Das Fohlen würde mit gleichaltrigen aufwachsen.

Ich möchte mir ein Fohlen kaufen, da ich dann dem Fohlen alles beibringen kann und es mir so ziehen kann, wie ich es gerne hätte. 

Natürlich trotzdem mit ser Unterstützung von erfahrenen Personen.

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Goodnight  05.10.2016, 12:53
@Timbolino98

Ja so ist das eine schöne Sache. Aber dann kannst du ja einfach im Stall fragen, was der Unterhalt kostet.

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Timbolino98 
Fragesteller
 05.10.2016, 12:55
@Goodnight

Das Pferd steht bei mir Privat. 

Ich teile mir mit einer Freundin einen Offenstall.

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Gut, die Einstellkosten musst du ja selber klären, dass habe ich den bereits gegebenen Antworten entnehmen können.

Ansonsten hast du doch bereits seit 11 Jahren ein Pferd. Welche Kosten fallen da an ? Und bis auf mögliche Unterschiede bei der Haftpflichtversicherung genau das selbe. Hufbearbeiter, Tierarzt alles wie bei einem erwachsenen Pferd.

Unser Absetzer hat "im Unterhalt" fast genauso viel gekostet wie ein erwachsenes Pferd. Mit dem Unterschied, dass dieses Pferd dann in der Ausbildung alles, was wir uns an Anschaffungskosten und "günstigeren Einstellkosten" "gespart" haben, enorm wieder "aufgeholt" hat.

Wir haben auch gedacht, wir kriegen die Ausbildung mit der tatkräftigen Unterstützung unserer Stallbesitzer, die selber bereits mehrere Fohlen gezüchtet haben, hin....

Hat nicht geklappt. Wir haben uns professionelle Hilfe geholt im Sinne von die Pferde in Beritt gegeben und die Ausbildung einem Profi überlassen haben, der das ganze in Ruhe und sehr gründlich vorgenommen hat. Ergebnis: zweimal Pferdchen, die viel Freude bereiten.

Ergebnis bei unseren Bekannten, deren Absetzer mit unserem aufgewachsen ist: Pferd mittlerweile verkauft, weil sich das ganze dann offenbar nicht so entwickelt hat, wie man sich das vorgestellt hat. Die Leute waren auch nicht unerfahren, blickten auf über 20 Jahre als Pferdehalter zurück und haben dann bemerkt, dass Pferdeausbildung doch ein bißchen was anderes ist als Pferde "nur" zu reiten.

Langer Rede kurzer Sinn: Schau, dass du dir ein finanzielles Polster für die mögliche "professionelle" (im Sinne von zu bezahlender) Unterstützung bei der Ausbildung anschaffst. Brauchst du es nicht, weil du es selber hinkriegst, ist immerhin die dann notwendige Ausrüstung quasi aus der "Portokasse" finanziert....

Timbolino98 
Fragesteller
 05.10.2016, 19:59

Vielen dank für deine antwort! 

Dass es nicht leicht wird und man bei einem jungen Pferd natürlich nie sagen kann wie es sich entwickelt ist mir bewusst. Habe winen ähnlichen Fall im Bekanntenkreis erfahren.

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sukueh  05.10.2016, 21:10
@Timbolino98

Ich habe insgesamt die Erfahrung gemacht, dass man die Pferdeausbildung jemanden überlassen sollte, der wirklich schon ausreichend Erfahrung damit hat und auch in ausreichend Zeit investieren sollte, weil man ansonsten - ist eben in meinem Bekanntenkreis passiert - so eine Art "Stückwerk" hat. Zuerst selber versucht, dann der "übliche 3-Monats-Beritt" in einem Ausbildungsstall, Ausbilder quasi nur nach "günstig" und nicht nach "gut" ausgesucht. Pferd kam wieder heim, man kam nicht zurecht, ließ noch einen anderen Reiter zur Hilfe drauf, hat auch nicht klappt, erneuter Beritt wieder bei einem anderen Ausbilder, wieder (meiner Meinung nach) zu kurz, dann wieder heimgeholt, wieder - weil auch nur kleiner Privatstall ohne ausreichende Möglichkeit, dauerhaft mit dem Pferd zu arbeiten, herumgebastelt. Letzten Endes wurde das Pferd dann verkauft.

Mich hat das gelehrt "Augen auf bei der Wahl des (richtigen) Ausbilders" und "ausreichend Geld in die Hand nehmen, dass a) Zeit vorhanden ist und b) Pferd und Reiter zusammen lernen können". Dieses "ziehen wie ich es mir möchte" von Laien halte ich zwar für einen nachvollziehbaren Ansatz, aber warum soll ausgerechnet das eigene Pferd als "Crash-Test-Dummie" herhalten. Sogar mein Ausbilder gibt zu, dass er bei seinen ersten Ausbildungspferden sicherlich ettliche Fehler gemacht hat. Wenn der das schon als "Profi" sagt, dann will ich mir gar nicht vorstellen, was ich als Laie alles anrichten kann. Zumindest habe ich bei uns im Stall ausreichend Gelegenheit, solche Pferde kennenzulernen, weil die Besitzer sie letzten Endes dann doch oft zum Profi stellen. Die Pferde haben es dann ungleich härter, weil sie teilweise oft erst mal "grunderzogen" werden müssen in einem Alter, wo das kein Thema mehr sein müsste.

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Goodnight  05.10.2016, 22:41
@sukueh

Kommt noch dazu, wer verkauft schon ein vielversprechendes Fohlen?!

Die meisten Fohlen gehen zum Metzger weil sie eben nicht so gebaut sind, dass sie sich zum Reiten eignen.

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trabifan28  06.10.2016, 14:13
@Goodnight

Gibt es schon einige... aber die kosten dann mal eben an die 10.000€.

Wenn man so viel Geld für ein Fohlen ausgeben möchte... Kommt ja immer noch einiges dazu. Bis das Tier dann mal ausgebildet und ausgewachsen ist, zahlt man sich ja dumm und dämlich.

Und letzten Endes stellt man vielleicht fest "oh, das Pferd ist gar nicht das was ich wollte". Kann man das Geld gleich beim Fenster rauswerfen.

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sukueh  06.10.2016, 15:30
@trabifan28

In der heutigen Zeit gibt's durchaus schon günstigere Fohlen bzw. Absetzer. Erstens mal die ganzen "Schlachtfohlen", die man günstig(er) erwerben kann und die durchaus nicht alle nur "Ausschuss" sind und dann gibt's auch noch die ganzen Feld-Wald-Wiesen-Vermehrer, die den Hengst X über die Stute Z lassen und aus dem "Produkt" dann einen gewissen Gewinn schlagen, weil irgendein "Dummer" find sich schon, der den Absetzer kauft. Zugegebenermaßen besitze ich gleich zwei solcher Pferde (einmal ehemaliges Schlachtfohlen sowie Feld-Wald-Wiesen-Mix), weshalb ich ziemlich genau Vorstellungen von den Kosten solcher Pferde habe (und auch der "möglichen Un-Sinnhaftigkeit" einer solchen Anschaffung :-))

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