Ehemalige Zuchtstute... was sollte man beim Kauf beachten?
Ich habe mir im Januar ein kleinen Fohlenhengst (knapp 3 Monaten) gekauft. Er ist natürlich noch bei seiner Mutter.
Jetzt hat der Züchter urplötzlich die Stute zum Verkauf freigegeben und ich bin am überlegen sie ihm abzukaufen. Schon alleine wegen dem Fohlen.
Sie ist 12 Jahre, Haflinger und war noch nie unterm Sattel. Würde sie wenn (nach absetzen des Fohlens) als Freizeitpferd ausbilden lassen.
Mit dem Stallbesitzer wo bereits mein Pferd steht ist soweit alles abgesprochen und ich bekäme eine Doppelbox (Trennwand wird herausgenommen) mit Paddock neben mein anderes Pferd. Von Mai bis Oktober stehen die Pferde tagsüber auf der Koppel. Aktuell nur bei sonnigen Wetter.
Muss man bei einer Stute, welche bisher nur für die Zucht eingesetzt wurde, noch zusätzlich zu den üblichen Sachen beim Pferdekauf beachten? Wer hat Erfahrung?
6 Antworten
Auf jeden Fall AKU machen lassen, wenn die Stute fit und gesund ist, gibt es eigentlich nichts zu beachten. Wenn sie natürlich bis jetzt jedes Jahr ein Fohlen gebracht hat, dann ist halt fraglich, ob man die dann jetzt noch zum Reitpferd machen muss. Je nachdem, ob das immer komplikationslos ablief, der Rücken evtl. schon etwas desolat ist, etc. Andererseits ist 12 jetzt schon noch ok als Freizeitpferd.
Lol, was für Stapazen hat sie den erlebt? Bitte nicht alles vom menschlichen Standpunkt aus sehen und denken das die Stute Gott weis wie leidet.
wenn die stute im hauptbuch eingetragen ist - und mit was anderem wird beim haflinger aufgrund des 2008 geschlossenen zuchtbuches nicht mehr gezüchtet, hat sie eine stutenleistungsprüfung abgelegt.
gut - beim haflinger kann das auch eine zugleistungsprüfung sein. aber mit der stute ist definitiv schon gearbeitet worden.
worauf du achten solltest... naja... auf alles, worauf du bei jedem anderen reitpferd auch achten solltest. eine grosse AKU ist in jedem fall angebracht. bei einem haflinger unbedingt die zahnstellung beurteilen lassen. besteht auch nur der geringste ansatz zu einem überbiss (karpfengebiss), finger weg.
dann solltest du beachten, dass ein 12jähriges pferd mit der grundausbildung und auch mit der zusammenarbeit schwierigkeiten hat. die wahrscheinlichkeit, dass sie sich in einem normalen reitstall gut eingewöhnt ist ausserordentlich gering. und auch die fähigkeit, sich dem menschen unterzuordnen, was die alltäglichen bedürfnisse betrifft (vom fresen, vom ruhen oder vom beknabbern mit andern pferden wegholen etc...) ist wenn überhaupt nur rudimentär vorhanden.
wenn du noch nie ein pferd ausgebildet hast, lass die finger von der stute.
das fohlen muss natürlich in gut 3 monaten abgesetzt und in eine hengstfohlengruppe gegeben werden. rein rechnerisch wird der kleine hengst am 1. juli ein jährling.
oh - noch was... wegen des fohlens würde ich die stute nicht kaufen. es gibt da eine regelung. der besitzer kann die stute zwar verkaufen - aber er kann sie noch nicht weggeben, solange sie ein saugfohlen führt, das ihm bereits nicht mehr gehört. schon aus gründen des tierschutzes ist es nicht zulässig.
also lass dir keinen druck machen.
ich nehme mal an, dass die stute "urplötzlich" zum verkauf steht, weil sie nicht aufgenommen hat. der komische geburtszeitpunkt deines fohlens lässt sich übrigens auch ganz einfach erklären. seit die stute in der zucht ist, wurde sie immer in der fohlenrosse neu bedeckt. dann wird das nächste fohlen rein rechnerisch etwa 11 monate und +-20 tage nach dem vorherigen geboren. ihr erstes fohlen wurde geboren, als sie 4 war. vermutlich im mai. danach hat sie jedes jahr ein fohlen bekommen - das achte oder neunte kommt dann halt anfang november zur welt... übrigens noch ein grund, eine ehemalige zuchtstute nicht zu kaufen ist, wenn sie jedes jahr ein fohlen hatte. das belastet den stoffwechsel enorm und verringert die lebenserwartung um einige jahre.
ps - ich habe einem andern kommentar entnommen, dass das pferd in der schweiz steht - auch in der schweiz ist das haflinger zuchtbuch geschlossen und selbstverständlich muss eine hauptbuchstute eine leistungsprüfung ablegen.
Ich fahre morgen mit einer Freundin in die Schweiz und hab bereits den Tierarzt, der auch die beiden Pferde von meinem Onkel betreut, aufs Gestüt bestellt.
Möchte auch, dass er neben der Stute sich nochmal das Fohlen anschaut.
Muss zugeben, dass ich mich bereits damals in die Stute verliebt habe und sie sofort zu mir mit ihrem Fohlen gekommen ist. Hatte eigentlich erst ein anderes Fohlen im Auge und da war es aber geschehen.
Scheu Menschen gegenüber scheint sie zumindest nicht zu sein oder sie hat mir sofort vertraut.
Was mich stutzig macht ist der Preis für sie.
Der Stall hat bei uns auch eine Gnadenbrotwiese. Dort stehen allerdings auch jüngere Pferde die nicht mehr reitbar sind. Von etwa Mai bis Oktober stehen die Pferde tagsüber auf der Koppel (außer bei medizinischen Gründen) und in den Wintermonaten sind sie bei gutem Wetter stundenweise auch draußen. Waren heute auch draußen.
Ich muss halt sehen ob ich das Fohlen zu den Jährlingen von dem Stallbesitzer mitgebe oder eine andere Herde suche. Er hat aktuell neben den Shetland Ponys noch 2 Haflinger und ein Mix aus Hannoveraner und ??? in dieser Herde. Das Gute wäre halt, dass er bei mir in der Nähe wäre und ich ihn täglich sehen kann.
Sorry, aber irgendwas stört mich da an den angeblichen Tatsachen gewaltig.
Du hast einen knapp 3 Monate alten Hengst im Januar gekauft. Aha.
Das ist ungewöhnlich, denn in der Regel kommen Fohlen nicht Ende Herbst auf die Welt. Ganz selten, dass es extrem frühe Fohlen gibt, die um die Jahreswende geboren werden. Aber im Oktober/ November? Bei einem erfahren Züchter trifft man so etwas eher nicht an, denn die Decksaison endet allerspätestens mit dem August. Und das ist der eine Faktor, der mich schon mal stutzen lässt.
Ein Fohlen, auch ein Absetzerfohlen, gehört nicht in eine Einzelbox, sondern in eine Jährlingsherde. Je nach Gegebenheiten im Winter in einen Laufstall mit Auslauf, noch besser aber auf weiden. Aber sicherlich nicht in eine Paddockbox alleine und auch nicht auf Dauer in eine Doppelbox mit Mama.
Denn einen kleinen Hengst kann man auch nicht auf Dauer bei der Mutter-Stute lassen. Es ist ja angeblich ein kleiner Hengst und der wird geschlechtsreif und wird dann, auch wenn er noch lange kein Reitpferd ist, ungeachtet der Tatsache dass es sein Mutter ist, lustig versuchen, diese zu besteigen und zu bedecken. Und genau das müsste doch dem angeblichen Stallbesitzer des Reitstalles, in dem Du Deinen Hengst einstallen möchtest, als erfahrenem Pferdemenschen, bekannt sein.
Meine Nackenhaare stehen senkrecht. Ich hoffe wirklich, dass da nicht jemand total Unerfahrenes aus irgendwelchen Wendy-Träumereien heraus, das Opfer eines skrupellosen Pferdevermehrers wurde.
Zur ursprünglichen Frage:
Beim Kauf einer ehemaligen Zuchtstute sollte man auf jeden Fall eine große AKU machen und feststellen lassen, ob es gesundheitliche Gründe gab, warum diese Stute nicht angeritten worden ist. Denn leider ist das oftmals der Fall. Und sollte eine solche Stute gesund sein, sollte man selber erfahren und versiert in der Ausbildung eines Pferdes sein und ein ausgezeichneter Reiter, denn sonst geht so etwas in der Regel komplett in die Hose.
Das Fohlen ist noch bei der Mutter und ist nun mal knapp 3 Monate alt. Muss mich außerdem hier nicht rechtfertigen wann es geboren wurde.
Im übrigen sollte es erstmal bei der Stute bleiben solange es gesäugt wird und dann natürlich in einer Box... was später ist habe ich weder geschrieben noch geht dich das etwas an.
Bin kein naives Dummchen und habe bereits jahrelang ein eigenes Pferd.
Was meinst du eigentlich warum ich die Stute kaufen möchte? Macht es Klick? Genau um das Fohlen die Mutter nicht zu nehmen.
Aber ein Jährling gehört dennoch in keine Box, sondern in eine Jährlingsherde.
Und jetzt gehört er erstmal zur Mutter welche er womöglich verliert wenn ich sie nicht kaufe.
Der Züchter hat mir ein Ultimatum gegegeben... entweder ich hole das Fohlen ohne Mutter oder ich kaufe sie dazu. Hab bis mitte März Zeit mich zu entscheiden.
Da ist Box mit Paddock und der Mutter erstmal die bessere Alternative. Zumal er ja noch gesäugt wird.
Für den Moment ist das sicherlich gut für Mutter und Fohlen, aber auf Dauer sollte die Unterbringung für beide idealer sein. Beide brauchen Bewegung und ein Fohlen auch Spielkameraden, welches eine Paddockbox nicht ideal begünstigt. Der Züchter ist ganz schön skrupellos und ich kann verstehen, warum Dein Herz Dich so einen Schritt machen lässt.
Ich bin momentan in der Zwickmühle und bin froh, dass der Stallbesitzer da mitmacht und selbst die Trennwand rausholt damit beide es größer drin haben. Die Boxen sind eh sehr groß und der Paddock hat bestimmt 30qm (einzeln)... also 60qm zusammen
Es tut mir echt Leid, dass ein skrupelloser "Züchter" so virtuos auf der Emotionstastatur Deines Herzens spielt und Dich in eine solche Lage bringt. Ich wünsche Dir, dass das Ganze am Ende für Dich gut ausgeht und Du dann nicht dastehst, mit weichem Herzen und 3 Pferden - dem bisherigen, dem Hengst und vielleicht Bald-Wallach und seiner Mutter- die Dein ganzes Privatleben auf den Kopf stellen und wenig Raum für anders lassen......
Das bekomme ich irgendwie auf die Reihe.
Das Fohlen war als Nachfolger für mein Pferd gedacht. Er ist bereits 19 und geht früher oder später in Rente. Wobei er aktuell verletzt ist und wir nur leichte Bewegungen absolvieren.
Die Stute werde ich sowieso nicht unter Druck setzen und sollte sie Probleme beim Beritt haben, dann darf sie auf der Koppel und als Schmusebacke ihr dasein genießen. Sie hat schließlich schon genug geleistet in ihrem Leben.
Reite aktuell den 8 jährigen Wallach von den Eltern meines Freundes und den habe ich mehr oder weniger zu Weihnachten von ihnen geschenkt bekommen. Allerdings übernehmen sie alle Kosten.
Das interessiert doch nicht. Mit 5 Monaten kannst du den absetzen und in eine Hengstaufzucht bringen - ist üblich und auch o.k.
Ein Fohlen gehört niemals nie in eine Box - weder als Saugfohlen noch als Jährling oder Zweijähriger.
Der Stutenhalter kann die Stute vor Absetztermin nicht verkaufen wenn du einen Vertrag für die Übernahme hast.
Hab heute erneut mit dem Züchter telefoniert. Entweder ich kaufe die Stute oder sie geht andersweitig weg. Kann mir schon denken wohin.
Der Stallbesitzer züchtet selber Pony's (Shetty's) und da bekommt er Anschluss
Fohlen werden das ganze Jahr über geboren. Z.B. bei den Arabern ist traditionell der Januar mit den meisten Fohlengeburten.
Und jetzt gehört er erstmal zur Mutter welche er womöglich verliert wenn ich sie nicht kaufe.
nein. er kann sie verkaufen, das ist richtig. deine interessen bezüglich des fohlens sind aber vorrangig gegenüber den interessen eines etwaigen käufers der stute.
ich bin grad schwer am überlegen, wo in der schweiz es im januar verschneite koppeln gegeben hat, über die pferde galoppieren konnten...
im januar war es eigentlich überall im tiefland aper. und wo schnee lag, war es kein pulverschnee, sondern eine harsche masse.
und weiter oben... überall tiefschnee und darüber eine eiskruste. optimal zum schneeschuhwandern, aber für pferdegalopp lebensgefährlich...
und jedes gestüt hat mindestens eine matschkoppel oder einen sandauslauf. ist vorschrift.
mit der transportgenehmigung wird das übrigens so eine sache... es gibt da in der schweiz ziemlich rigide vorschriften.
Genauso wie bei jedem anderen Pferd auch auf jeden Fall eine AKU machen lassen. Dabei kann man den TA ja darauf hinweisen dass das Tier vorerst nur in der Zucht eingesetzt wurde, evtl. wird er da dann nochmal etwas genauer hinschauen was den Rücken etc. angeht.
Prinzipiell kann man sie natürlich schon noch einreiten - Allerdings würde ich da dann auf jeden Fall darauf achten dass du sie dann nicht nur ein bisschen ins Gelände bummelst sondern schon auch ordentlich gymnastizierst und Muskulaturtechnisch aufbaust.
Ansonsten spricht doch nichts gegen den Kauf ;-)
Bodenarbeit und Muskelnaufbau steht natürlich auf den Plan. Ich möchte sie nur nicht zu Höhenleistung trimmen. Sie hat schon genug in ihrem Leben gearbeitet.
Bei dem Züchter bin ich mir so langsam nicht mehr sicher und ich hab mich schon damals in sie verliebt.
Bekomme es auch finanziell gehandhabt. Hab es vorab bereits alles durchgerechnet. Kann die monatliche Kosten und auch einen Notgroschen zu Seite legen.
Du solltest auf jede fall eine AKU machen. Warum. Willst du die Stute kaufen? Pferde haben keine Mutterkind Gefühle. Wenn das Fohlen abgesetzt ist, dann wird die Stute nicht mehr seine Mutter sein. Sondern eine Stute die er decken möchte.
Ein Fohlen macht viel Arbeit, du hast dein Pferd 🐴 und eine Stute die nicht eingeritten ist. Du musst dann 2 Pferde einreisen. Musst du wissen ob dir das nicht zu viel wird.
Und das Fohlen sollte auch noch in eine Jungpferde Herde für ein Jahr, bis es 2 Jahre ist.
Sie soll auf gar keinen Fall groß Leistung bringen sondern als Freizeitpferd mal gemütlich ins Gelände gehen. Auch beim Beritt würde ich keinen Druck ausüben, dass es so schnell wie möglich sein muss.
Erstmal das Fohlen absetzen und dann soll sie sich von den Strapazen erstmal erholen.