Mindestzeitraum (Trocknungszeit) zwischen Estrich und Fliesen?

13 Antworten

Estrich Trockenzeit bei Zementestrich und Anhhydritestrich

Bei beiden Estricharten ist vor der Verlegung eine Feuchtigkeitsmessung zu empfehlen. Diese wird mit einem CM Feuchtigkeitsmessgerät ermittelt.

Für die Belegreife bei der Verlegung sind bei Anhydritestrich 0,5% und Zementestrich 2.0% die Grenzwerte der Restfeuchte einzuhalten.

WICHTIG: Die Estrich Trockenzeit Fausformel „Nach 28 Tagen ist der Estrich getrocknet“ ist überholt und wurde früher angewendet. Denn je nach Umgebung wird der Zementestrich und auch Anhydritestrich unterschiedlich trocknen. In der Regel reichen die 28 Tage NIE aus. Auch sollte man während der Trockenzeit unbedingt Zugluft vermeiden.

Wenn ihr das beschleunigt, könnte er Risse bekommen oder sich andere nette Dinge einfallen lassen (Wellen, Schrumpfung an den Seiten, ...). Die Gewährleistung der Handwerker bzw. die des Herstellers besteht dann in keinem Fall mehr, weil ihr außerhalb der empfohlenen Parameter gearbeitet habt (sowohl zeitlich, als auch von der Temperatur und Raumluftfeuchte her).

Ich empfehle stark, die Herstellerhinweise -anwendungsrichtlinien zu lesen und einzuhalten. Sowohl, was das Mischverhältnis angeht als auch die Mindest-"Trocknungs"zeit. Estrich, Beton, Mörtel, Zement, die trocknen nicht, die binden ab. Der Unterschied liegt darin, dass das zugesetzte Wasser nicht verdunstet, sondern chemisch gebunden wird. Es wird Bestandteil des Estrichs. Bei falschem Mischverhältnis oder gewaltsamer Trockung wird der Estrich bröselig und instabil. Der chemische Abbindevorgang eines Zementestrichs endet bei Temperaturen zwischen 10-25°C in der Regel nach 28 Tagen. Es ist hoffentlich auch jemandem wichtig, dass der Estrich neben einer verlegereifen Trockenheit auch die gewünschte Festigkeit aufweist. Der Restfeuchtegehalt ist vor Verlegen irgendwelcher Beläge vom jeweiligen Bodenleger zu messen. (Prüfung des Untergrundes). Die zulässige Restfeuchte zum Zeitpunkt des Belagsaufbringung unterscheidet sich bei Fliesen / Teppich / Lino / Parkett (geht aus den Herstellerrichtlinien hervor, die sollte man lesen) und sollte nicht überschritten werden. Künstliche Trocknung? Zugluft? Durchheizen? Siehe oben.

Hallo Smart71,

Beschleunigen kann man das vor allem beim Verlegen: Meist werden Mörtel, Estrich und Beton zu feucht angemischt. Das Zu Viel an Anmachwasser muss dann verdunsten, das bruacht seine Zeit und hinterlässt vor allem (gerade bei tragenden Betonbauteilen ungewollte) Luftporen zurück! Aber viel hilft ja bekanntlich viel! *kopfschüttel*

Ist der Estrich erstmal (zu feucht) verlegt, hilft nur noch warten. Sanfte Unterstützung durch Wärme ist ok, aber nicht volle Pulle heizen! Denn dann verdunstet das Anmachwasser, das zum Abbinden des Estrichs erforderlich ist ggf. zu schnell und der Mörtel wird bröselig oder bekommt auf Grund der hohen Spannungen noch Schwindrisse!

Viel Spaß und Erfolg beim Heimwerken wünscht das Team von selbst.de

Hi Smart71,

Ein Fbh Estrich wird nach einem vorgesehenen Protokoll ausgeheizt.

Da gibt es ein bestimmtes Prozedere, wie z,B, die Vorlauftemperatur täglich um 5°C anheben Dann bei 40°C eine Woche heizen und dann wieder in den 5°C Schritten auskühlen lassen.

Das dauert dann so ca. 17 Tage.

Das Ausheizen des Estrichs ist vorgeschrieben. Es ist darüber auch ein Protokoll anzufertigen, und dem Bauherren zu übergeben.(Gewährleistung).

Der Bodenleger muss vor dem Verlegen ohnedies ein CM Messung durchführen, um die Belagsreife seines Untergrundes zu überprüfen.

Unterlasst er das könnte er sich ins eigene Knie schießen, da es dannbei zu hoher Estrichfeuchtigkeit passieren kann, daß sein Baden schüsselt oder Blasen bildet-je nach Belag. 

Woher ich das weiß:Berufserfahrung