Milcheinschuss und Zwischenblutung: Was ist da los?
Ich bin 46, kinderlos, und leide seit mehr als 20 Jahren an Hormonstörungen, die bis vor 4 Jahren auch behandelt wurden und in sie soweit im Griff hatte.
Einen Hypophysentumor hatte ich zu keinem Zeitpunkt.
Ich hatte 23 Jahre lang keinen Einsprung. Im August diesen Jahres hatte ich plötzlich wieder einen Eisprung. Danach nicht mehr.
Ich nehme keine Pille und habe keinen Partner bzw. keinen Sex.
Gestern ist mir die Milch in die linke Brust eingeschossen, die Brust schmerzt, und heute (letzte Periode am 08.10.2020) habe ich Zwischenblutungen bekommen.
Ich bin grad ziemlich ratlos, was ich machen soll.
Mein früherer Frauenarzt hat meine Hormonstörungen nicht ernst genommen und hat sie unter "psychisch ausgelöst" eingeordnet, ich hätte halt einen Kinderwunsch. Ähm, ich habe keinen Kinderwunsch mehr, ich bin schließlich schon 46.
Was mache ich jetzt? Ich kann doch nicht 3 Monate auf einen Termin beim Endokrinologen warten?
2 Antworten
Häufigste Ursache eines einseitigen Milchflusses der Brustdrüsen ist ein Prolaktinom, ein Prolaktin sezernierender Tumor. Ein erhöhter Prolaktinspiegel senkt das Östrogen, demzufolge Zwischenblutungen auftreten. Kleine Prolaktinome lassen sich nicht immer bildgebend darstellen. Mit jährlichen Kontrollen der Bildgebung des Gehirns über zwei Jahre soll sichergestellt werden, daß kein schnell wachsendes Prolaktinom übersehen wird.
Seltenere Ursachen des nicht durch mechanische Stimulation bedingten einseitigen Milchflusses sind:
- Endometriose
- Intrauterinspirale
- Schilddrüsenunterfunktion
- Nierenfunktionsstörungen
- gutartige Milchgangstumore
- akuter Stress
- schwere manifeste psychiatrische Erkrankungen
- Hormonbildender Nebennierentumor (Phäochromozytom)
- Brustkrebs bei blutigem Milchfluss
Mit einem pharmakologischen Stimulationstest wird geprüft, ob unter der Anwendung von Metoclopramid eine latente oder manifeste Erhöhung des Prolaktins im Blutserum vorliegt.
Bei hinreichendem Ausschluß von Ursachen mit abwendbar gefährlichem Verlauf sollte der Patient für ein beobachtendes Vorgehen gewonnen werden.
Du könntest vom Alter her in die Wechseljahre kommen. Rede mal mit dem Frauenarzt darüber.