Meinung zu Martin Rütter?

10 Antworten

Ganz ehrlich? Ich halte tatsächlich nicht all zu viel von ihm.

Er ist definitiv bei weitem nicht der schlechteste Hundetrainer, vorallem nicht im Fernsehen - das ist wohl Cesar Milan. Bei dem steht's mir schon bis zum Hals. Aber er ist leider auch weit davon entfernt der beste zu sein. Denn Rütter arbeitet immer nach "Schema F". Heißt er kommt auch nur mit Hunden klar welche sich auf die Tour trainieren lassen. Jeder Hund der da nicht mit macht, weil - oh Schreck Hunde sind ja Individuen, wird dann als Problemhund und/oder untauglich betitelt. Das wird auch sicher nicht ausgestrahlt (;

Natürlich hat jeder seine Grenzen. Es wird keinen Hundetrainer geben der alles kann. Aber Rütter ist in dem Sinne doch einfach sehr auf sein Wissen beschränkt. Er scheint auch keine Anstalten zu machen sich weiter zu bilden. Mit den Methoden steckt er noch weit in der Vergangenheit. Das sind alles so Dinge welche ich kritisiere. Ich weiß dass er mit meinem Hund z.B absolut überfordert wäre...

Ich möchte den Mann hier aber nicht all zu schlecht reden. Er hat sich immerhin vieles aufgebaut. Er weiß wie er sich verkaufen soll, wie William sagte bringt er auch viele richtige Dinge humorvoll rüber. Und natürlich konnte er auch einigen Leuten helfen - soweit die Hunde mit "Schema F" kooperiert haben. Rütter arbeitet ohne Gewalt, was ich sehr gut finde. Er ist Businessmann. Ganz einfach. Aber ich respektiere das, auch wenn ich einiges Kritisiere.

Er ist meiner Meinung nach also weder schlecht, noch ist er leider aber wirklich gut.

LG

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Sinnvollerweise besuchst Du einfach mal die Hundeschulen bei Dir in der Umgebung und guckst Dir da die Welpen-/Junghundstunden an.
Dabei kannst Du ein Gefühl für gut, mittel oder schlecht entwickeln und lernst enorm viel mehr als in einer mehr oder weniger sinnvoll zusammengeschnittenen Fernsehsendung (egal von welchem Trainer).

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Hallo

Als Komiker fand ich ihn bei seinen ersten Shows ganz unterhaltsam. Im TV glänzt er leider immer wieder mit mangelndem Fachwissen und lässt dort auch keine andere Meinung zu. Das spricht nicht für ihn. Die vorgestellten Trainingswege sind immer die selben und wenig individuell, was sehr schade ist.

Silanor  22.04.2023, 05:53

Da stimme ich dir vollkommen zu! Ich finde es auch traurig dass er immer nur mit "Schema F" versucht zu arbeiten. Sobald ein Hund nicht damit kooperiert, ist das direkt ein Problemhund oder schlicht weg untauglich.

Sehr schade ...

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Hey Hariiii,

ich würde Martin Rütter jetzt nicht als "den besten Trainer" sehen. Es gibt aber sicherlich ein paar Dinge die man sich abgucken kann.

Du solltest nicht glauben das auch nur ein Hundetrainer den du triffst in allem Experte ist, alle machen Fehler (und oft gibt es nicht nur schwarz und weiß).

Viele Trainer kannst du auch online anschauen wie Cesar Millan. Diesen würde ich gerade mit zahlreichen harten Aktionen nicht uneingeschränkt empfehlen, aber darum gehts nicht beim Zuschauen.

Es ist als würdest du ein Kind erziehen:

Du schaust was andere Eltern, Menschen im Sektor etc. machen, aber du entscheidest selbst wo die Reise hingehen soll.

Erziehung funktioniert am Besten mit einem Plan: Klar der Plan kann sich dann nochmal individuell ändern und anpassen im Verlauf und sollte abgestimmt auf das jeweilige Tier sein (einen festen Plan überstülpen der nicht individuell ist kann nur früher oder später zu Frustration führen auf beiden Enden der Leine).

Das Plan beginnt schon beim Kauf.

Was für ein Hund für welche Anforderungen brauche ich? Rassemäßig kann man da schon Empfehlungen aussprechen, auch das Geschlecht, woher der Hund stammt, individueller Charakter etc. nimmt da Einfluss. Ein guter Züchter/ Tierheimmitarbeiter/... hilft dir auch einen passenden Hund zu wählen.

Erziehung selbst muss nicht nur zielgerichtet sein, sondern benötigt auch Bindung, daher bin ich persönlich (eigentlich) gegen Gewalt. Schlage ich einen Hund weil er ein Reh jagen gegangen ist sobald er zurück kommt, dann wird er nach dem Reh jagen entweder nicht mehr zurück kommen oder sich evtl. nicht anleinen lassen (die sind ja nicht blöd). Du musst Sicherheit bieten: Wenn es donnert möchte ich nicht das mein Hund panisch nach Hause rennt, sondern er verkleinert seinen Radius um von der Ruhe des Rudels zu profitieren.

Du solltest Sendungen schauen von möglichst vielen Trainern, aber differenzieren was für dich vertretbar ist. Wenn du mehrere Trainer in vergleichbaren Situationen gesehen hast kannst du besser beurteilen was für dich machbar und moralisch ist.

Sobald du mit der Praxis zu tun hast wirst du auch besser verstehen was individuell für deinen Hund hilfreich ist. Unseren Border Collie erziehe ich ganz anderst als meinen Schäferhund. Auch die Hunde aus meinem Familienumfeld sind gefühlt nochmal ganz anderst. Charakter ist sehr individuell. Es wird immer Herausforderungen geben, aber das ist auch das Schöne daran.

Zum Einstieg finde ich toll wenn man das Prinzip der Konditionierung verstanden hat und das diese nicht nur Leckerlis bedeutet. Das richtige Timing lernst du auch in der Hundeschule im Regelfall schön.

LG und wenn du Fragen hast darfst du dich gerne an mich wenden :)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Hariiii772jw 
Fragesteller
 22.04.2023, 00:23

Hey, erstmal vielen Dank für deine Antwort :) Du hast erwähnt das du einen schäferhund hast... Das ist auch meine Traumrasse. Darf ich fragen ob du mir einen schäferhund "empfehlen" kannst als Anfänger? Natürlich weiß ich das Schäferhunde tendenziell nicht als Anfängerhunde geeignet sind, trotzdem habe ich das Gefühl mit viel Wissen und professioneller Hilfe könnte das was werden... Ich möchte gerne die Meinung von jemanden hören, der selbst diese Rasse besitzt. Vielen Dank schonmal :)

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Jalowdog  22.04.2023, 02:35
@Hariiii772jw

Mein Schäferhund ist mein Ersthund. In meiner Familie gab es keine Hunde, bin als Kind nur ab & zu mit Tierheimhunden spazieren gegangen. Meinen Partner hab ich ein halbes Jahr bevor ich den Schäferhund gekauft habe kennen gelernt, der hatte damals schon seinen Border Collie (damals knapp 3 j.). Da dachte ich mir: "ich wollte schon immer einen Hund, jetzt holst du einen auf einen Hund mehr o. weniger kommts später nicht drauf an" (nicht ganz richtig gedacht bzgl. Erziehung , trainier mal zwei Hunde gleichzeitig bei Fuß zu laufen etc. xD). Konditionierung war mir im groben von zahlreichen and. Haustieren bekannt.

Ich hab gerade mein Abi nachgeholt & war deswegen auch mal bis zu 9 Stunden weg, also musste der Hund das bereits können. Hab dann auf eBay Kleinanzeigen nach einem Schäferhund ab 8 Jahren geguckt (keine bock gehabt 3 Stunden zu laufen & keine Zeit) der anfängertauglich ist (meiner hat Malianteil oder ist ganz einer, die als anfängertauglich zu bezeichnen klingt immer irgendwie falsch selbst bei nem älteren, aber glaub meiner ist auch aus einer Arbeitshundelinie, der ist vllt. krass😅).

Da kamen viele Herausforderungen, auch mehr Aufwand als ich dachte, aber ich würde es immer wieder so machen (liegt auch daran das ich mich in DIESEN Hund so verliebt habe). Ich wohnte damals noch allein & hab mich (bis darauf das mein Vater nach nem halben Jahr dem Schäferhund auch mal etwas vertraut hat & mal für ein paar Stunden nahm) komplett allein um ihn gekümmert (crazy). Der Border Collie meines Freundes ist süß & irgendwo auch ein Arbeitshund, aber einfach nicht das gleiche wie MEIN SCHÄFERHUND den ich wollte seit ... gefühlt schon immer.

Ich pflegte bevor ich jetzt mit meinem Partner zusammen gewohnt hab aber auch wirklich ne Ehe mit dem Hund🤣Das erste viertel Jahr durfte er nicht aufs Bett (was erst verbieten & dann später auf Kommando zulassen ist was ganz anderes als Privelegien entziehen^^), aber ab da schliefen wir auf dem Bett ein, kuschelten gemeinsam auf dem Sofa, gingen regelmäßig zur Hundeschule, etc. Musste mir für ne Beziehung mit nem Typen der nur nen Hund hatte, weil seine Ex ihn mit ihrem Hund sitzen lassen hat echt das enge beinander abgewöhnen beim Zusammenziehen. Aber wenn du nen WIRKLICH treuen Partner möchtest hol dir nen Hund keinen Menschen, den Hund kannst du notfalls anleinen 🤣

Wenn ich meine Familie besuche ist mein Hund dabei, verhält sich da auch wieder direkt enger orientiert an mir (Gewohnheit). Meine Familie mochte keine Hund, die hatten alle schieß, keiner hätte es erlaubt, hätte ich gefragt (hab ich aber ja nicht🤣), jetzt sind sie alle verliebt.

Er war mit in meinem Praktikumsbetrieb (Soziale Arbeit, B.A.) & lässt sich über Augenkontakt bedingt zu Personen lotsen (ideal um jemanden aufzumuntern). Daher das er einen starken Apportiertrieb hat muss man nur immer gucken das er nichts apportiert (auch ne Haselnuss ist apportierbar für so einen apportierstarken Hund & ja auch eine 1/4 Haselnuss🤣). Nach viiielen blauen Flecken vom übermütigen schnappen (Spiel) hat er zwar den Unterschied zwischen Hand und Stock verstanden, aber der reagiert so schnell das hat man nicht 100% im Griff. Wenn man ihm was zuwirft random ist seine Fangquote übel hoch, aber er wird nicht unbedingt gucken ob ne Hand zwischen ist.

Ich möchte keinen Welpen mehr (wollte ewig lang nen Welpen, gerade vor meinem Schäferhund) da ich keine andere Rasse mehr möchte & mit meiner eigenen Hüftdysplasie und Faulheit mich nicht adequat um ihn kümmern könnte. Mein Schäferhund ist aufgrund seiner hohen Arbeitsbereitschaft auch mit 12 noch taffer als manch ein Hund jemals (Glück).

Einziges Ding ich hab wirklich gelernt was es bedeutet für jemanden (ja ich bezeichne ihn sogar als jemand so verrückt bin ich nach 4 Jahren🤣 (zumindest einem Hundefreund gegenüber)) da zu sein und alles für ihn zu machen, wenn der Mal nicht mehr ist weiß ich glaub nicht mal mehr was ich mach wenn ich mal traurig bin😅

Aber man kann nicht erwarten das es SO wird es hätte sowas von genauso schief gehen können. Meine Familie hat diesen Hund anfangs als gefährlich eingestuft obwohl er nichtmal mit Absicht daneben schnappte etc. & denen hatte ich nichtmal meinen damals mit blauen Flecken übersäten Bauch gezeigt.

Ich hab Angst gehabt ihm sein Spielzeug wegzunehmen, weil er anfangs geknurrt hat und dran gezerrt hat und ich ehrlich gesagt planlos war wie das geht. Beim Vorbesitzer sah es so einfach aus😅 (bei Problemen gern PN).

Er ist jeden blauen Fleck wert & das obwohl er mich wahrscheinlich nicht so liebt wie ich ihn 🤣

WENN DU EINEN WILLST HOL IHN DIR, ABER ICH SCHWÖRE DIR DU WIRST DICH OFT VERFLUCHEN :D

Aber vllt nimmt man auch nicht gleich den triebstärksten Hund (gibts viele Schäferhundrassen bzw. versch. Linien).

Will man nicht vllt im Grunde einen der stärksten, cleversten Hunde, weil man die Herausforderung liebt?

Vergiss bitte nicht wie viele dieser Hunde wegen Überforderung 1- oder 2 jährig verkauft werden, daher denk wirklich drüber nach.

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Vorneweg, ich hab nur seine Standup-Comedy-Shows gesehen... Aber ich fand es toll, wie er dort mit Irrglauben in der Hundeerziehung aufgeräumt hat. Denn das will man doch als zukünftiger Hundebesitzer wissen: Wo die Stolperfallen liegen, das Halbwissen, die Fehler, die in der Vergangenheit passiert sind.

Es wird in Büchern, auf Webseiten, in Foren wie diesem hier usw. so viel Quatsch zum Thema Hunde und Hundeerziehung verbreitet. Da finde ich es persönlich sehr gut, dass jemand wie Herr Rütter darüber aufklärt. (Zum Beispiel, dass junge Hunde nicht automatisch "Welpenschutz" / Narrenfreiheit bei älteren haben, man also ein Auge drauf haben muss. Oder dass man dem Hund das Kommando "Bleib" nicht beibringen kann, wenn man es mit einem anschließenden "Komm" bzw. "Bei Fuß" kombiniert.)

denn er verwendet keine Gewalt oder setzt die Hunde unter Druck und Stress.

Finde ich auch absolut einleuchtend. Mit Gewalt oder Unter-Druck-Setzen erreicht man höchstens, dass der Hund Angst vor einem bekommt. Und wenn aus der Angst Beißen wird, dann bekommt natürlich der Hund die Schuld... kennt man.