Meine Mutter kommt nicht damit klar, dass ich kein Mädchen bin?
Hey, Ich bin Ash, 14 Jahre alt und ein Trans junge (bzw. bin Genderfluid, aber etwa 95 % der Zeit identifiziere ich mich als männlich)
Ich habe meinen Eltern einen Brief geschrieben, wo ich mich als nicht binär geoutet hab. (Mir war damals noch nicht klar, dass ich Genderfluid bin)
Mein Vater hat es akzeptiert, meine Mutter hat es totgeschwiegen, ich habe darum gebeten eben genderneutrale Begriffe zu nutzen, also statt Mädchen oder Tochter eben einfach Kind. Haben Sie sich nicht dran gehalten.
Ich hab meine Haare jetzt kurz schneiden lassen und werde jetzt immer wieder für einen Jungen gehalten (also für das richtige Geschlecht, mit dem ich mich wohlfühle) ich liebe es und hätte ich noch einen Binder wär so alles gut.
Meiner Mutter passt das irgendwie gar nicht, sie ist immer genervt, wenn man "mich für n Jungen hält" und wenn ich sage, dass ich kein Problem damit habe, kommt immer nur ein sehr genervtes "Ja des denke ich mir"
Außerdem versucht sie mir immer wieder Kleider anzudrehen (ich trage seit circa 5-6 Jahren keine Kleider mehr) oder eben allgemein feminine Kleidung (ich weiß, dass Kleidung kein Geschlecht hat, aber das, was die Gesellschaft eben als klassische Frauenkleidung sehen würde) sie weiß, dass ich das nicht tragen möchte, ist aber jedes Mal, wenn sie sowas in einem Geschäft sieht, mir zeigt und ich es nicht haben möchte irgendwie sauer und genervt
Ich bin offiziell nicht geoutet und ich hab jetzt bissel Angst, dass sie es nicht akzeptiert, es wieder tot geschwiegen wird und ich wieder nicht glücklich werde.
Meint ihr, ich bilde mir das nur ein und sobald ich mich oute akzeptiert sie das oder denkt ihr, das würde es schlimmer machen?
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11 Antworten
Irgendwann bist du vielleicht soweit, dass die Welt es wissen soll egal wie deine Mutter darüber denkt. Dann ist es Zeit für ein outing. Aber mache es wenn dann für dich und nicht für deine Mutter. Die muss damit so oder so klar kommen lernen. Was halt leider für manche Eltern sehr schwer ist. Ich wünsche dir alles Gute. Und viele andere Personen in deinem Leben, die dich unterstützen.
Ich würde an deiner Stelle versuchen irgendwie einen Therapeuten zu finden (am besten einen Experten auf dem Gebiet), um das ganze auch bestätigen zu lassen, oder eben herauszufinden, wer du wirklich bist. Solltest du eher ftm sein, wirst du ja auch irgendwann eine weiterführende Behandlung wollen, dazu brauchst du sowieso ein Gutachten von einem.
Er/Sie kann dir dann sicher bei einem Gespräch mit deinen Eltern weiterhelfen und dir zur Seite stehen, wenn sich das alles bestätigt.
Man braucht für sowas keine Überweisung vom Hausarzt. Die Therapeuten machen meistens ein Klärungsgespräch und beantragen die Therapie bei der Krankenkasse. Hattest du in den letzten 2 Jahren keine Therapie wird der Antrag immer durch gewunken.
Warum hast du es sooo eilig, dich outen zu wollen?
Wenn du vor der Reaktion der aneren Angst hast, dann bist du noch nicht so wiet, mit einem Outing klarzukommen.
Noch bist du bei deinen Eltern mitversicvhert, warte bis dd Volljährig bist, dann kannst du zum Arzt, zum Psychologen gehen und musst keine Rechenschaft ablegen.
Du wirst nciht für immer bei deinen Eltern Leben und solltest Konflikte lieber erstmal vermeiden. Es wird besser. Aber jetz kannst du nur das beste aus der Situation machen.
Ohne selbst transgeder zu sein würde ich dir bei derartigen Identitätskonflikten ganz allgemein dazu raten, dein Glück nicht davon abhängig zu machen, was andere über dich denken oder ob du ihre Erwartungen erfüllst. Versuche zu akzeptieren, dass deine Mutter dich als Mädchen / junge Frau sieht. Es ist nicht an dir, ihr eine andere Wahrnehmung aufzuzwingen. Sie war 14 Jahre lang Mutter einer Tochter. Das wird sich möglicherweise nie ändern. Habe Geduld mit ihr. Mit 14 bist du alt genug, selbst zu entscheiden, wie du dich kleiden möchtest und das tust du ja auch. Du könntest um Verständnis werben, indem du deiner Mutter sagst, dass es dir leid tut, dass du ihre Erwartungen nicht erfüllst, dass du dich aber in weiblichen Kleidern unwohl fühlen würdest und sie mit einer unglücklichen Tochter wohl auch nicht glücklicher wäre.
Das geht jetzt ein bisschen an der Frage vorbei, aber genderfluid und 95% ein Junge... was bedeutet das denn für dich konkret, ein Junge zu sein? Sind es andere (Rollen)Erwartungen, Vorbilder, Freunde, Interessen? Was unterscheidet dich von einem burschikosen Mädchen / Tomboy ?
Es sind auch die Rollenerwartungen (der Gesellschaft eben, grade der etwas verkemmteren Leute) Vorbilder sowieso, hatte fast immer nur männliche Vorbilder, aber mir ist nie bewusst geworden, dass ich imprinzip das gleiche Geschlecht habe wie sie. Freunde nicht wirklich, ich hab einen männlichen Freund und komme mit paar anderen Jungs/ Männern gut klar, seien es Kumpel von ihm oder auch Freunde von meinen Eltern. Interessen gebe ich kein wirkliches Geschlecht. Aber ich fühl mich in meinem Körper einfach so falsch und auch mit dem Fakt, dass ich biologisch weiblich bin
Danke für deine Antwort. Ich würde gerne nochmal nachfragen. Du musst nicht antworten; ich bin nur neugierig.
Hast du eine Idee, wie die Unzufriedenheit mit deinem Körper entstanden ist? Du scheinst ja schon immer männlichen Rollenbildern gefolgt zu sein. Meinst du, die Unzufriedenheit mit deinem weiblichen Körper kommt daher, dass dein Körper daran "schuld" ist, dass dir weibliche Rollenerwartungen entgegengebracht werden, die dir nicht entsprechen? Oder ist es andersherum und die weiblichen Rollenerwartungen stören dich nur deshalb, weil sie dich daran erinnern, dass dein Körper weiblich ist?
Was meinst du damit, dass du das gleiche Geschlecht wie deine Vorbilder hast? Wie ist dir das bewusst geworden / woran hast du das gemerkt?
Es ist beides aber eher dass Leute von mir eher weibliches Verhalten erwarten. Gemerkt habe ich schon ziemlich früh, dass ich nicht in das weibliche Rollenbild passe und auch nicht passen möchte und dass ich mich on einem männlichen Umfeld etwas wohler fühle als in einem weiblichen. Dass ich im falschen Körper bin, hab ich erst so richtig vor ein Jahren verstanden, als die weiblichen Geschlechtsmerkmale eben zunehmend sichtbar und spürbar wurden
Über Probleme zu reden kann vieles klären!
Sowas hab ich mir auch schon länger überlegt, aber ich weiß nicht wie ich das angehen soll. Frag ich da meinen Hausarzt? Nee oder? Such ich aktiv im Internet nach nem Therapeuten für Trans*Personen? Wie geht das?