Mein Pony lässt sich nicht von der Weide holen!?

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Pferde können Gedanken lesen, weil sie an deiner Körperhaltung erkennen, was du vor hast und werden sich entsprechend verhalten.

Ich hätte zwei Ansätze für dich.

Methode Nr. 1:

du gehst auf die Weide mit dem Führstrick in der Hand, denn du willst sie ja holen. Sie wird dich ansehen und weggehen, dabei nur so viel Platz zwischen euch lassen, dass du sie gerade eben nicht greifen kannst - und weitergrasen.

Das machst du ihr unbequem, in dem du forsch auf sie zugehst. Nicht böse, nicht enttäuscht, nicht ärgerlich, aber fleißigen Schrittes. Sie muss den Abstand wieder vergrößern.

Du folgst ihr - unentwegt, du störst sie quasi beim bequemen Grasen. Stell dich darauf ein, dass es eine Stunde dauert, ehe sie genervt stehen bleibt. Mache dann den Führstrick dran. Ohne Aufregung, ohne großes Tamtam ohne großes Loben. Einfach Führstrick dran und gehe mit ihr zum Weidetor.

Dort lobst du sie überschenglich und gibst ihr was zu fressen. Streichel sie, sag ihr dass sie ein tolles Pferd ist - UND MACHE SIE WIEDER LOS.

Das musst nur wenige Male wiederholen. Du kommst dann zwar nicht zum Reiten, aber du erziehst dein Pferd. Es lernt nämlich, dass es keinen Sinn macht wegzulaufen, weil du hartnäckiger bist und auch nicht böse wirst, wenn es lange dauert...

Methode 2:

Das geht nur, wenn du in einer kleineren Herde bist und dabei kein Pferd übergriffig wird. Du stopfst dir die Taschen voller Leckerlis. Nimm reichlich. Dann gehst du auf die Weide und fütterst die Pferde. Du fütterst alle - ABER NICHT DEINS! Ganz im Gegenteil: Wenn dein Pferd ankommt und sagt - oh, es gibt Leckerlis, dann schickst du es sogar weg. Du schenkst ihm sonst gar keine Beachtung. Es wird bald so neugierig und entrüstet sein, dass du die fremden Pferde fütterst, dass sie förmlich darum bettelt, dazugehören zu dürfen.

Nach einer guten Weile lässt du dich erweichen, nimmst sie ans Halfter, führst sie zum Tor. Dort gibt es Leckerchen - und sie darf wieder zurück.

Mit beiden Methoden dauert es nur zwei oder drei Tage, bis das Problem gelöst ist. Bleibe freundlich und gelassen, sei nicht enttäuscht, wenn es nicht gleich beim ersten Mal klappt.

Viel Glück und berichte doch mal, ob du es versucht hast!

Ist jetzt vllt ein bisschen her, aber vllt haben ja andere das selbe Problem, an die ich mich hiermit wenden kann...

Wenn das Pferd auf der Weide die Ohren anlegt und wegrennt oder auch nur wegläuft, ist das ein Zeichen dafür dass dein Pferd einerseits genervt von dir sein kann, oder dass es denkt, dass du es jagst, da du wahrscheinlich gerade auf dein Pferd zuläufst und es somit einschüchtern könntest. Egal aus welchem dieser Gründe das Pferd vor dir wegläuft, solltest du deinem Pferd trotzdem klarmachen, dass es positiv ist, wenn du kommst und es sogar auf dich zugeht (Mein Pony hatte diesen Tick selbst anfangs). Ich kann dir raten, einen Clicker (3/4 Euro) und eine Leckerlietasche oder ähnliches (man kann auch sein schließbare Jackentasche nehmen) zu besorgen. Dann solltest du, immer wenn du dein Pferd holst, ein paar Leckerlies dabei haben. (nein, leckerlies sind kein Gift, wenn sie in Kombination mit einem Clicker richtig eingesetzt werden; Wer arbeitet schon gerne, wenn er nicht bezahlt oder belohnt wird?) Anfangs würde ich noch ohne Clicker arbeiten und zum Beispiel einen Apfel mitnehmen, damit es dem Pony / Pferd auch schon von weitem auffallen kann, dass ihr etwas Leckeres dabei habt. Den gebt ihr dann eurem Pferd. Am besten ist es wenn das Pferd schon ein paar Schritte Richtung Apfel geht. Die Nächsten Tage wiederholt ihr das. Bevor ihr richtig mit dem Clicker arbeitet, sollte euer Pferd den Sinn des Clickers verstanden haben. Das zeigt ihr eurem Pferd, indem ihr mit dem Clicker klickt und dem Pferd sofort (innerhalb 2 Sekunden; am besten so schnell wie möglich) ein Leckerlie gebt. Das wiederholt ihr so oft, bis ihr meint, dass euer Pferd weiß, dass es immer wenn es klickt belohnt wird (Pferdeverständnis: "klick" = gut gemacht). Dann könnt ihr euer Pferd auch auf der Weide trainieren. Das heißt, euer Pferd sollte durch die Äpfel den Gedanken haben, dass es wieder etwas bekommt, wenn ihr es holen wollt. Wenn ihr dicht bei eurem Pferd seid, könnt ihr es vllt rufen, schnalzen oder anderes tun, damit die Aufmerksamkeit bei euch ist (nicht nötig wenn das pferd bereits guckt). Anschließend könnt ihr ein wenig mit eurer Leckerlietasche rascheln, damit euer Pferd in eure Richtung kommt. Sobald es einen Schritt in eure Richtung kommt, wird einmal geklickt und ein Leckerlie rausgekramt werden. Viele Pferde merken sich fürs nächste Mal, was sie tun müssen, damit die Leckerlietasche aufgeht. Trotzdem sollte vorübergehend weiterhin geklickt werden. Mit Clickern kann man sehr viel erreichen und das Pferd zur Arbeit motivieren, denn wenn man ihnen einen Grund dafür gibt, sind sie auch bereit etwas für einen zu machen! ;D

Lari26 
Fragesteller
 15.03.2016, 02:54

Hallo!

Trotzdem Danke für die antwort!!!!

Wir haben unser problem schon gelöst, aber es wird sicherlich auch noch anderen helfen, denn wie inzwischn festgestellt habe machen das relativ viele pferde......

Das hauptsächlich problem war die rangordnung, sie ist alpahastute und seit dem sie klein ist wurde das von ihren vorbesitzer toleriert...... ich habe mit bodenarbeit und Parelli angefangen, ich weiss nicht genau was ich gemacht habe aber plötztlich hat sie mich akzeptiert und jetzt folgt sie mir scshon ohne strick im gelände usw. ich bin echt glücklich!  Gerade erst gestern ist sie das erste mal ganz alleine von so 60m entfernung auf mich zugekommen als ich sie gerufen hab......(ich habe ihr das KOMM HER als trick beigebracht, inzwischen versteht sie es eher als eine einladung)......  ich bin echt whansinnig glücklich seit dem das alles klappt!!!! Auch hänger, wasser usw. kein thema mehr.....

Danke trotzdem!

Lg Lari26

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Pferde sind da ganz unterschiedlich. Manche kommen gerne, manche nicht. Wenn du dich zwischen ausruhen und Arbeit entscheiden könntest, würdest du auch sicher nicht kommen ;b Am besten ist du holst sie immer mal wieder zum Grasen oder Spazieren gehen. Dann merkt sie: Holen heißt nicht immer Arbeit!

Dass sie beim Reiten "lauffreudig und schnell" ist, heißt nicht unbedingt, dass sie Spaß hat. Es kann auch ein Entziehen sein, evtl. auch aufgrund von Schmerzen.

Wir kennen ja euch und ihre Vorgeschichte nicht, aber wenn sie sonst immer nur zum Reiten geholt wurde, das ihr vielleicht auch noch unangenehm war oder gar wehgetan hat, oder um eingesperrt zu werden, dann ist es ja klar.

steht sie an eurem Wochenendhaus allein auf der Wiese? Das wäre dann auch nicht so günstig für euer Vertrauensverhältnis (ständig die Herde wechseln finden die auch nicht so lustig, jedes Mal nimmst du ihr die gewohnte Sicherheit)

Ansonsten: lass ihr einfach Zeit! Hock dich auf die Wiese zu ihr und warte, bis sie kommt. Dann nimmst du sie ganz selbstverständlich und gehst los... zum putzen, zum spazierengehen oder eben auch zum Reiten und gib ihr die Zeit zu merken, dass es mit dir Spaß macht und angenehm ist!

Das Pferde sich nicht von der Koppel holen lassen entsteht meistens durch  Kommunikationsprobleme oder Missverständnisse aus denen sich dann irgendendwann ein konditioniertes Verhalten entwickelt. Pferde sind sehr sensible Tiere und spüren jede Stimmung und nehme jede Veränderung deiner Körperhaltung wahr. Lass dich doch einfach mal dabei filmen wie du auf die Weide gehst (einmal, wenn du nur mit dem Pferd kuscheln willst und einmal wenn du es zum Reiten von der Weide holen möchtest), du wirst merken dass du bei unterschiedlichen Motiven, verschiedene Körperhaltungen einnimmst. Mittlerweile hast du dich daran gewöhnt dass das Pferd weg läuft und gehst schon mit dieser Einstellung auf die Wiese.

Ich bin zwar kein Freund von der Methode, aber bei dem Pferd einer Freundin hat das gut funktioniert (- für andere Varianten sollte man sich professionelle Unterstützung suchen/ bzw. selbst entspreched Erfahrung haben, sonst können Experimente wie wegschicken, etc. schnell nach hinten los gehen). Versuche doch erst mal wieder Vertrauen in die Situation zu bekommen. So wie ich das verstanden habe trägt dein Pferd druchgehend ein Halfter. Befestige am Führring des Halfters einfach ein kurzes Seil das dauerhaft dran bleibt (Das Seil muss so lang sein dass du es festhalten kannst und so kurz, dass das Pferd nicht drauftreten kann). Gehe doch einfach nur mit der Absicht auf die Koppel, überhaupt an der Pferd ran zu kommen. Stecke dir eine leckere Möhre in die Tasche und gehe zu deinem Pferd. Wenn du dort angekommen bist streichel es, nehme es 2-3 Schritte an dem Seil mit, lobe das Pferd als hätte es die tollste Leistung überhaupt vollbracht, dann führst du es noch mal 2-3 Schritte, fütterst die Möhre, drehst dich um und gehst. (Ohne das Pferd überhaupt weiter zu beachten). Am nächsten Tag das gleiche Spiel. Das machst du einfach mal 3-4 Tage hintereinander -nichts anderes und nach dem Leckerchen ohne weitere Beachtung weggehen.                                                                                   

Dann biginnst du damit das Pferd vor die Weide zu führen, lobst es übermäßig, gehst wieder auf die Koppel, Leckerchen rein und wieder gehen. Das machst du auch noch mal 1-2 Tage.

Am nächsten Tag holst du dir dein Pferd zum Putzen runter, nach dem Putzen wieder auf die Koppel.

Am darauf folgenden Tag holst du das Tier und gehst mit ihm spazieren. Arbeite so mit dem Tier, dass es an der Arbeit Freude hat und lernt, das wenn du es holst nicht immer gleich langweilige, anstrengende Arbeit wartet. (Bring Abwechslung ins Training. Angefangen von einfacher Führarbeit, spazieren gehen, rumtüddlen, freispielen, longieren, Arbeit an der Doppellonge, usw. - aber nicht zu viel verschiedenes Anbieten um das Tier nicht zu überfordern)