Mein Pferd bekommt 1KG Hafer am Tag?
Hallo,
Mein Pferd bekommt 1 KG Hafer am Tag. Ist das zu viel?
Zu ihm :
Er ist 1,75 M groß
Wiegt 650 KG
Ist ein Hannoveraner Wallach
10 Antworten
Ist das jetzt eine Frage, oder weisst du wie viel Hafer du fütterst?
Die Regel ist 500 g pro Stunde schwerer Arbeit - also brauchst du nur zu überlegen, ob du das Pferd jeden Tag 2 Stunden schwerer Arbeit leisten lässt.
Schwerer Arbeit ist: Springreiten, schwerer Geländestrecken, Rennen, Zugarbeit, hohe Dresurabeit (das geht aber niemals für 2 Stunden).
Das kommt nicht auf seine Größe an, sondern auf die Gesamtkonstellation aus Größe, Alter, Stoffwechsel (eher leicht- oder schwerfuttrig), Arbeit, ...
Sehr viele Warmblutpferde brauchen kein Kraftfutter, denen reichen 2 kg Raufutter pro 100 kg Körpergewicht. 650 kg ist für ein 1,75 großes Pferd nicht zwingend wenig, kommt auch auf den Körperbau an. Mein 1,73 großes Pferd hätte bei 650 kg Körpergewicht 100 kg Übergewicht, der ist recht schmal gebaut. Für andere, "rumpfige" Pferde ist das vielleicht normal. Das wissen wir hier nicht. Das Idealgewicht stellt man aber erst mal (sofern möglich, ist nicht einfach, wenn man nicht individuell, z.B. über Futterautomaten, füttern kann) über das Raufutter her. Hat man beispielsweise nur eine Raufe für die komplette Herde und kann dem schwerfuttrigen nicht so viel geben, weil die leichtfuttrigen sonst übergewichtig werden, kann man einen Teil per Kraftfutter beisteuern. Wenn ein Pferd zwar ideal vom Gewicht her ist, aber bei der Arbeit nicht genug Energie hat, kann man auch einen Teil des Raufutters durch Kraftfutter ersetzen, z.B. ein Kilo Heu durch ein Kilo Hafer ersetzen. Aber wie sollen wir das beurteilen können?
Du wirst ja hoffentlich jemanden in Deinem direkten Umfeld haben, der sich mit der Fütterung auskennt, wenn Du selbst keine Ahnung davon hast? Das Pferd wird ja nicht bei Dir hinterm Haus stehen? Sonst hol Dir jemanden, der Dich dahingehend berät.
Für mein Pferd, das recht schwerfuttrig ist, wäre ein Kilo Hafer zu wenig. Für unser zweites Pferd, das eher leichtfuttrig ist, wäre es der sichere Weg, an EMS zu erkranken. Beide sind ziemlich gleich schwer und vom Körperbau her auch nicht so unähnlich. Deshalb muss man das immer individuell betrachten. Wir haben sie in Aktivstallhaltung, wo es zum einen eine Zugangstür zur Raufe gibt, die man dem einen freigeben und dem anderen sperren kann, zum anderen Heudosierer, in denen der eine eben 400 Minuten innerhalb 24 Stunden, der andere nur 200 Minuten fressen kann und es gibt auch eine Kraftfutterstation, die dem einen 2,5 Kilo Kraftfutter ausgibt, dem anderen 500 Gramm. Das ganze wird dann auf die 24 Stunden verteilt. Sie können etwas "ansparen", wenn sie beispielsweise auf der Koppel sind, aber nicht alles auf einmal abholen, selbst, wenn sie 23 von den 24 Stunden auf der Koppel gewesen wären. Das heißt, sie fressen nie zu große Portionen. Mehr als 200 Gramm von dem Kilo Kraftfutter würde ich nämlich definitiv nicht auf einmal geben, das beinhaltet immer auch Kolikgefahr. Wenn es nicht möglich ist, das auf mehr als 3 Portionen zu verteilen, dann ist danach eine gute Stunde Ruhen angesagt. Bewegen darf sich da ein Pferd nur so viel, wie es selbst will, vom Menschen wird es nicht bewegt.
Das sind sie auch nicht alle. In jeder Warmblutzucht gibt es welche, an die man nichts dran bringt, egal, wieviel man füttert und es gibt das Gegenteil. Genauso gibt es eben Körperbau, wo sie mehr wiegen, wenn sie normalgewichtig sind und leichteren. Ebenfalls in jeder Regional-Warmblutzucht. Ich schreib ja deshalb, wenn er so ist wie meiner, dann hat er 100 kg Übergewicht. Deshalb könnten wir hier nur Kaffeesatz lesen.
hm... der gute ist mit 650kg sowieso zu schwer.
der braucht gar keinen hafer, es sei denn, er ist ohne hafer zu schlaftablettig.
ausser hafer kriegt er sicher noch das übliche füllfutter, damit er es nicht zu sehr runterschlingt.
pferde sind zellulosefresser. die effizienz von hafer liegt bei 90% beim pferd - aufgrund der kurzkettigen kohlenhydrate. die belasten die bauchspeicheldrüse. zu wenig volumen sorgt für irritation im verdauungsapparat.
hafer müsste im ganzen gefüttert werden und nur in kleinen mengen. 10-15 haferrispen inklusive halm pro tag sind für ein grosspferd ausreichend und werden unters heu gemischt. nötig ist das aber nicht.
das "moderne" einstreustroh enthält sehr viel ungedrocschenes korn - weizen. kein mensch streut heute mehr gerstenstroh ein, obwohl es sinnvoll wäre, weil es koliken vermeiden hilft, gerste einzustreuen und weizen als futterstroh zu verwenden.
na - euer futtermeister wird schon wissen, was er tut. falls dein pferd temperamentsprobleme hat, muss das kraftfutter reduziert, bzw. weggelassen werden.
Und keinerlei Aussage über Haltung und was er arbeitet oder nicht arbeitet. So kann doch niemand sagen, ob das zu viel ist oder nicht. Und niemand hat das Pferd vor Ort mal gesehen.
Wenn dein Pferd zu temperamentvoll ist, könnte man es mal mit weniger probieren, macht ja Sinn. Ist es zu schlapp, braucht es mehr Energie. Logisch, oder?
Hast du denn niemanden, der dich da vor Ort beraten kann? Der Stallbesitzer möglicherweise?
Hast Du fürs Pferd schon mal eine Futtermittel Berechnung durchgeführt?
Vermutlich wirst auch Du mit dem Hafer über den Gesamtbedarf liegen.
Hier findest du eine Anleitung dazu
pferd ist ja auch nicht gleich pferd.
bei uns stehen 2 schwerfuttrige. die stute bekommt etwas hafer, den sie aufgrund hoher arbeitsleistung auch in muskulatur umsetzt. wer dem wallach hingegen auch nur eine handvoll hafer gibt, spielt mit seinem leben, so dreht er dann auf.
hannos sind leichtfuttrig. das pferd der fs ist für einen hanno dieser grösse mit etwa einem zentner zuviel unterwegs.