Martingal, Ja oder Nein?

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Das Martingal ist ein passiver Hilfszügel. Die Ringe, die an den Zügeln sind, wirken nach unten, wenn das Pferd den Kopf hochreißt, du hast also eine Hebelwirkung über den Zügel am Pferdemaul. Gedacht ist soetwas für Pferde die gerne den Kopf hochnehmen und dem Reiter unter dem Hintern davonpreschen. Sie die Zügel normal lang wirkt das Martingal gar nicht. Nur wenn es zu kurz geschnallt ist kann es zu Problemen führen, da es dann dauerhaft im Maul zerrt. Stell dir die Zügellinie vor, also der Zügel wie er zwischen Reiterhand und Maul verläuft. Ist die Linie normal, dann hängt das Martingal richtig verschnallt nur dran. Nimm das Pferd den Kopf hoch, so hast du durch die Martingalringe einen Zug nach unten, also quasi einen Knick drin. Dadurch wird die Kraft am Zügel verstärkt, das Gebiss wird heftiger nach unten gezogen. Es wird gerne bei Pferden verwendet die heftig sind, viele schnallen das Martingal aber auch nur zum Springen oder ins Gelände ein. Es wird nichts passieren wenn sie damit weiter reitet, insofern es korrekt verschnallt ist. Wenn sie es weglässt wird auch nicht mehr passieren.

Meiner Erfahrung nach bringt das Martingal trotzdem nicht viel. Die Pferde, die wirklich so heftig waren, dass sie ein Kandidat dafür waren, waren aber schon wieder so heftig, dass sie das einfach ignoriert haben. Ob du denen mit 5 oder mit 50kg in den Zügeln hängst ist denen auch schon egal. Pferde, die dauernd mit falsch verschnalltem Martingal geritten werden, werden stumpf im Maul, sie haben Verspannungen im Unterkiefer, da sie die Zähne zusammenbeißen um dem dauerhaften Druck stand zu halten und diese Verspannung zieht sich über das ganze Genick bis in den Hals hinein. Beiß einfach mal ganz feste die Zähne aufeinander, dann weißt du, was ich meine. Ich selbst verzichte gerne auf so etwas, lieber übe ich an der Führigkeit meines Pferdes. Es muss anders lernen, dass es nicht einfach durchbrennen darf, egal mit welchem Gebiss oder mit welcher Zusatzverschnürung.


Wenns lang genug eingestellt ist, also die Zügel bei "normaler" Länge & Kopfhaltung nicht beeinflusst, dann schadet es zumindest nicht. 

Es mach halt vom Prinzip her einen "Knick" in die Zügel, d.h. Wenna Pferd den Kopf oben hat und man an den Zügeln "zieht", dann wirkt der Zügel von unten auf das Gebiss statt von hinten. Somit muss das Pferd mit dem Kopf runter kommen. Wenns Pferd den Kopf nicht hochreißt und nicht hitzig wird, dann ist es überflüssig. Allgemein sind Zügel ja nur eine temporäre Hilfe, die den Reiter unterstützt, etwas zu lernen... Also sollte man auf Dauer davon weggkommen. Wenns aber wie oben beschrieben eingestellt ist, dann schadet es zumindest nicht.

Huhu,

ein Martingal hat den ursprünglichen Zweck, dass die Zügel bei einem Sturz nicht über den Kopf des Pferdes rutschen und sich in den Beinen verfangen. Es besteht aus einem Riemen, der vom Sattelgurt aus zwischen den Beinen durch einen Schlaufe in einem lockeren Halsriemen geht, sich in zwei Teile gabelt und in zwei Ringen endet, durch die die Zügel geführt werden. Ein Bild kann man ganz einfach auf Google finden. Oft wird es leider zu eng verschnallt und übt dann dauerhaften Zug auf das Gebiss auf, wenn das Pferd den Kopf hoch trägt. Das führt keinesfalls zu einer besseren Haltung beim Pferd, sondern zu Gegendruck und auf dauer zu Rückenschäden und einem ordentlichen Unterhals. Wird es allerdings korrekt locker und lang verschnallt ist es, besonders im Gelände um im Springsport sinnvoll.

Liebe Grüße


WesternCalimero  31.03.2015, 12:36

Das gilt ausschließlich für das irische Martingal ( ! ) und nicht für das normale.

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also eigentlich ist ein martingal dafür da das wenn der reiter fliegt die zügel nicht über den kopf rutschen und das pferd dann reintritt nur heute wird es meist als hilfszügel benutzt


MissDeathMetal  30.03.2015, 22:05

Wenn das wirklich die ursprüngliche Verwendung ist, dann wundert mich das ._. Bei uns ist mal ein Pferd im Gelände durchgegangen, die Reiterin ist geflogen. Das Pferd stand mit einem Bein im Zügel, als wir es gefunden haben, das Gebiss hatte es einmal glatt durchs Maul gezogen, das Pferd hatte nur noch das Backenstück im Maul, das Gebiss hing seitlich knapp unter dem Auge. Noch dazu war es blutig im Maulwinkel und ein Zahn hatte ein Stück verloren, vermutlich vom Gebiss. Wäre das Martingal nicht gewesen hätte es den zügel wohl nur seitlich runtergezogen und fertig, aber durch das Martingal blieb er auf dem Hals und hat dem Pferd so das Gebiss durch die Gosch gezogen ... Wenn es wirklich für das Obenbleiben der Zügel konzipiert ist, dann ist da was falsch gelaufen O_o

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LyciaKarma  31.03.2015, 08:15
@MissDeathMetal

Ist es aber. Du musst dir vorstellen, was passiert wäre, wenn das Pferd auf die Zügelschlaufe getreten wäre.. da kann es locker den Kiefer brechen.

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MissDeathMetal  31.03.2015, 10:36
@LyciaKarma

Da hätte es den Zügel einfach durchgerissen, die haben ja eine Sollbruchstelle. Habe schon oft miterlebt dass ein Zügel schnell reißt, bei einigen reicht es ja schon, wenn man Pferd nur kurz drauf tappt. Aber bei dem Ausritt, das war echt heftig. Anscheinend reißen die Zügel nur bei einem Ruck, durch das Martingal war aber dauerhaft Druck drauf. Ich halte irgendwie immer noch nichts von den Dingern ._.

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Hi, martingal wird eigentlich zum springen und gelände benutzt. Jahrelang ist schade, da es ein hilfszügel ist, und dieser nur eine vorrübergehende hilfe sein sollte. Anscheinend hat deine freundin nichts dazugelernt in den jahren... Sinn macht er nur, wenn das pferd permanent den kopf raushebelt. Naja, sinn... Ich finde hilfszügel sowieso überflüssig, aber wer es braucht;) auf jeden fall schadet ein martingal nicht, außer man reitet mit permanent kurzen zügeln...

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Langjährige Arbeit/ Ausbildung verschiedenster Pferde.