Mal ne Frage zum Gottesdienst:

6 Antworten

Meinst du das? -> https://www.youtube.com/watch?v=wFjRByr-aFs

In der hl. Messe wird der Tod Jesu abgebildet, wahrscheinlich deshalb das leidend Weinerliche.

ErnaPrzybylski 
Fragesteller
 15.02.2015, 11:36

ja genau, danke. und warum wird das immer gleich in dieser singsangähnlichen melodie gesungen?

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omikron  15.02.2015, 11:38
@ErnaPrzybylski

Die Melodie ist verbindlich vorgegeben, warum? Vielleicht deshalb, damit die Leute wissen, was sie "zurücksingen" müssen.

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ErnaPrzybylski 
Fragesteller
 15.02.2015, 11:52
@omikron

in dem beispiel im video gehts noch aber oft klingt das halt total schwul.

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Candyman712  15.02.2015, 12:29
@ErnaPrzybylski

Was soll das? Die Melodie ist vorgegeben, damit die Gemeinde ihren Part richtig singt hinterher. Das hat mit schwul gar nichts zu tun. Offenbar hast du nicht viel Ahnung von der Hl. Messe. Ich als Christ fühle mich hier persönlich beleidigt. Wem's nicht zusagt, kann ja zuhause bleiben.

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ErnaPrzybylski 
Fragesteller
 15.02.2015, 12:33
@Candyman712

naja, dafür, dass es sich für mich nun mal oft schwul anhört, kann ich ja nichts. deswegen ja meine frage, ob man es nicht einfach anders singen kann. die gemeinde kann ja weiterhin ihren part so singen wie bisher, bei der klingt das ja normal. und du hast natürlich recht damit, dass ich nicht viel ahnung von der heiligen messe habe. ich geh auch gar nicht in die kirche, aber der gottesdienst läuft sonntag morgens im radio und das hör ich dann halt manchmal ne weile nebenbei mit.

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helmutwk  16.02.2015, 07:06
@ErnaPrzybylski

warum wird das immer gleich in dieser singsangähnlichen melodie gesungen?

Weil das so seit einigen Jahrhunderten üblich ist. Die Melodien stammen noch aus einer Zeit, in der so ein Gesang cool war.

Wenn dir so was nicht gefällt, musst du in eine Kirche gehen, wo die Gottesdienstordnung jünger und/oder weniger festgelegt ist.

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Ich bin selbst Priester und halte die Gottesdienste nach den Regeln der Liturgie. Über die Frage kann ich nur den Kopf schütteln ob soviel Verständnislosigkeit. Die als schwul und weinerlich beanstandete Musik stammt aus dem Altertum, d.h. sie ist etwa 1500 Jhre alt und nennt sich "Gregorianik" auf Deutsch. Damals gab es einen anderen, einen sakralen Musikstil, der mit der modernen und erst recht mit der heutigen Popmusik nichts zu tun hat. Dies war überhaupt die erste abendländische Musik. Kann man die verschiedenen Musikstile nicht mal versuchen zu verstehen und richtig einzuordnen und zu respektieren? Die Gregorianik hat mit Weinerlichkeit überhaupt nichts zu tun, sondern bringt ganz im Gegenteil religiöse Freude und das Lob Gottes in angemessener Weise zum Ausdruck! Und das in lebendiger Tradition seit Jahrhunderten bis heute. Wenn Schwule und andere Kirchenfeinde die katholische Kirche persiflieren und lächerlich machen wollen, greifen sie gerne zu einer Sprechsingweise, die den Kirchengesang nachmachen soll. Vielleicht hast Du das im Ohr und kommst so zu einer Verunglimpfung des Originals. Hilfreich wäre auch, einmal selbst in einen feierlichen katholischen Gottesdienst, z.B. am Sonntag, zu gehen, um einen korrekten Eindruck zu bekommen.

Nadelwald75  16.02.2015, 11:08

Hallo gehado,

DH:)

Kann ich nur bestätigen! - Gregorianik ist eine sehr ernste, strenge Musik, hat aber weitgehend auch ausgesprochen strahlende Momente (siehe erste Neumen bei "Gaudeamus....")

Was der Fragesteller meint, das könnten auch die gesungenen Teile zum Anfang der Präfation, zum Evangelium, das dominus vobiscum sein. Das hat aber jeweils mit weinerlich überhaupt nichts zu tun.

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Eustachio  16.02.2015, 14:37

Ich kann dem als Diakon nur zustimmen, auch wenn ich "diesen"Part nur ein einziges Mal im Kirchenjahr, nämlich in der Heiligen Osternacht, an der Osterkerze, singen darf. Dort wird das Licht besungen,seine Heilswirkung für die Welt erklärt, wie auch sein Zustandekommen durch die Arbeit der Bienen, die Gott zusammenführt.

Nicht anders ist es in der Präfetation zur Eucharistie. "Lasset uns danksagen dem Herrn, unserem Gott/ Das ist würdig und recht." Das ist nicht nur Singsang, oder vielleicht noch besser: Antwortgesang (ja! Gottesdienst ist Dialog!) Es ist vielmehr eine Erklärung, was da geschieht, und warum: Hat man aufgenommen, was für eine kostbare Gabe Gottes das Heil, der Logos, dieser göttliche Heilsplan für uns Christen ist, dann kann man eigentlich gar nicht anders, als dankbar auf die Knie fallen, ihn mit Dreimalheilig anzubeten und Christus wie am Palmsonntag das "Hosianna" entgegenzujubeln.

Dann kommt die Epiklese: es wird der Heilige Geist angefleht, er möge diese Gaben Wein und Brot in Leib und Blut Christi verwandeln. Das hat mit Magie nichts zu tun; genauso sollen wir als NachfolgerInnen zum Leib und Blut Christi werden, bzw. Leib und Blut sein. Das ist KIRCHE, communio. Nirgendwo drücken sich Kirche und Gemeinschaft in einem Augenblick so stark aus wie in diesem Sakrament. Da berühren sich Himmel und Erde! Wie bei der Himmelsleiter, diesem wunderbaren Traum von Jakob im Alten Testament! Die Alte Kirche nahm architektonisch darauf Bezug, indem Altäre einen Baldachin bekamen, wie in der Basilika St. Peter in Rom und vielen anderen römischen Kirchen. (Googel mal Ciboriumaltar)!

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Klaraaha  16.02.2015, 20:07

Ich hätte dir gerne ein DH gegeben, aber mich stört der Satz, den du über Schwule abgelassen hast. Meine Tochter hatte mal einen guten Freund, der schwul war, sich sehr in der Kirche eingebracht hat, sehr religiös war und ein herzensguter, hilfsbereiter Mensch.. Leider ist er mittlerweile verstorben. Ich finde es schade wie du alle über einen Kamm scherst.

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ErnaPrzybylski 
Fragesteller
 16.02.2015, 21:33

naja, klingt in meinen heutigen ohren halt trotzdem schwul und weinerlich.

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Klaraaha  16.02.2015, 22:42
@ErnaPrzybylski

Ich meinte ganz oben den User Gehado, der Schwule als Kirchenfeinde bezeichnet.

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Eustachio  17.02.2015, 00:08
@Klaraaha

Ich würde das mit dem schwul nicht zu hoch hängen. junge Leute benutzen diesen Begriff eher unbefangen für alles, was ihnen nicht gefällt.

Ist taktlos, klar... Aber man kann da ruhig nachsichtig sein und erklären, welche Bedeutung das Wort schwul hat, dass es mal ein Schimpfwort war und heute von Schwulen als Ausdruck schwulen Selbstbewußtseins gebräuchlich ist, wie das englische "gay"...;)

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gehado  10.04.2015, 20:22
@Klaraaha

Hallo Klaraaha, streng formal und grammatikalisch könnte man, wie ich jetzt beim nochmaligen Durchlesen feststellen muss, Deiner Meinung sein wegen des kleinen Wörtchens "und". Aber könntest Du nicht auch erkennen, dass das nur eine Nebenbemerkung war, die mit der eigentlichen Aussage wenig zu tun hat? Muss man eine solche Nebensächlichkeit im großen Zusammenhang so streng bewerten, dass ausgerechnet Du mich dann als jemanden diskriminiert, der Schwule oder Kirchenfeinde oder beide hasst? Das verbietet mir bereits mein Glaube. Also würde ich mir ausbitten, den Gesamtzusammenhang und die Gesamtaussage zu beachten, statt solche Beleidigungen zu konstruieren. Vielen Dank.

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Skeletor  13.03.2015, 02:02

Schade! Ich hätte dir fast einen DH gegeben. Dann habe ich das hier von dir gelesen: > Wenn Schwule und andere Kirchenfeinde die katholische Kirche persiflieren (...) Ein Christ, der homosexuell lebende Menschen per se als "Kirchenfeinde" verteufelt, hat irgendwas in Bezug auf Nächstenliebe und "richte nicht auf das du nicht gerichtet wirst", nicht so richtig verstanden. Umso schlimmer, wenn das aus dem Mund eines Pastors kommt! Ein homosexueller Pastor ist übrigens ein guter Freund von mir –und der ist weiß Gott kein Kirchenfeind! Pauschale Generalisierungen dieser Art dürften es sein, die ein Aufeinanderzugehen von Gläubigen und Kirchenkritikerin erheblich erschweren. Wie gesagt: Wirklich schade!

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Mich12  14.03.2015, 12:47

Schwule und andere Kirchenfeinde

gute Antwort deinerseits, aber das geht gar nicht. Wirklich traurig, wenn das aus der Feder von jemandem kommt, der sich als Priester bezeichnet.

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gehado  10.04.2015, 20:43
@Mich12

Ja, was soll man da machen, wenn zwei Worte in einem Nebensatz etwas missverständlich durch "und" kombiniert werden und dann als tödliche Waffe gegen den Verfasser geschwungen werden? Das ist doch Absicht hier, und keine gute! Bitte auf die Gesamtaussage achten, bevor man jemanden verteufelt und wegen Nebensächlichkeiten diskriminiert. Das ist genau die Methode, die einige Kommentatoren gegen mich  anwenden, obwohl sie sie mir vorwerfen. Damit äußern sie sich nicht zur Sache (ad rem), sondern ad hominem (d.h. verunglimpfend gegen mich persönlich), und das ist in einer echten Diskussion nicht akzeptabel. Bitte, erst nachdenken. Danke.

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Es kommt drauf an, in was für einem Gottesdienst du warst:

  • evangelisch

  • orthodox

  • katholisch (sog. ordentlicher Ritus, Landessprache)

  • katholisch (sog. außerordentlicher Ritus, Latein)

Im evangelischen Gottesdienst nennt man diesen Sprech- oder Wechselgesang "Liturgie". den vollständigen Text kanst du googlen unter Gottesdienstablauf oder Agende für den evangelischen Gottesdienst oder Evangelisches Gesangbuch.

Im katholischen Gottesdienst nennt man diese gesungenen Texte "Ordinarium", aber darüber hinaus wird fast alles gesungen, angefangen bei dem häufigsten Wechselgruß "Der Herr sei mit euch. - Und mit deinem Geist." Die vollständigen Texte kannst du auch googlen unter "Ordo missae" oder Ablauf einer Messe oder Eucharistiefeier oder Gotteslob.

Man muss die Texte keinesfalls "weinerlich" singen, das Singen sollte vielmehr der Feierlichkeit dienen. Darüber hinaus hört man den Priester oder Pastor besser und man erkennt die vertrauten Melodien wieder und klingt beim gemeinsamen Singen eher zusammen als wenn jeder in seinem eigenen Tempo die Antworten spricht.

Das ist der Gegengesang. Ein Abbild des Lebens. Liebe gibt Gegenliebe. Aggression gibt Gegenreaktion. Wie in der Kirche so auch hier :-)

Das ist ein sehr alter Musikstil genannt 'Gregorianik'.

Natürlich könnte er auch anders, aber was willst du von einer Kirche erwarten, die immer noch aus sexistischen Gründen Frauen benachteiligt? Ändern wird sich daran vielleicht etwas, wenn 10% der Weltbevölkerung katholisch sind, aber ich bin mir da nicht so sicher.