Männer in Pflegeberufe, was denkt ihr davon?
9 Antworten
Bei mir arbeiten mehr Frauen als Männer. Zumindest in der (außerklinischen) Intensivpflege sind Männer eher Mangelware. Eine Freundin hat nur Frauen im Team, was recht einfach ist, wollte ich nun nur Männer haben, wäre das kaum möglich, schließlich muss der Mensch sowohl zu mir und zum Team passen, neben der fachlichen Kompetenz und Sicherheit.
Ich bin ein Leichtgewicht, mit 1,69 m eher klein mit schmächtigem Körper. Trotzdem werde ich mit Tuch umgelagert, mit Lifter aus dem Bett in den Rollstuhl oder sonst wohin gehoben. Es kommen überall Hilfsmittel zum Einsatz.
Meine Assistenz hat mit Behandlungspflege und Grundpflege genügend zu tun bei mir, meine Hilfsmittel sorgen dafür dass sie gesund bleiben, während sie dafür sorgen, dass ich gesund bleibe.
Wir sind um jeden froh, der sich für diesen Beruf entscheidet, ihr seid unsere Hände und Füße, danke!
In der Außerklinischen Intensivpflege wird 1:1 gepflegt und man kümmert sich zusammen um einen Menschen, mich.
Zumindest in den Kliniken in denen ich immer wieder bin, ist es eher mehr psychische Belastung als körperliche.
Universitäts- oder Fachkliniken haben auch ganz andere Hilfsmittel. Dort steht aber natürlich auch etwas ganz anderes als Ziel. Die Erhaltung, der Umgang, die Lebensqualiät.
In den Bereichen in denen ich verkehre, sind hohe Pflegegrade Standard.
Aber ich gebe Dir absolut Recht, im Standard-Krankenhaus sind Hilfsmittel Mangelware und Menschen wie ich Seltenheit.
Wenn ich Verwandte Familie, nichtbehinderte Menschen im Krankenhaus besuche, haben viele der Krankenschwestern und Pfleger jemanden wie mich noch nicht gesehen. Oft kennt man meine Geräte von der Intensiv, dass jemand das alles am Rollstuhl hat und mobil ist aber nicht. Man kommt ins Gespräch. Spezielle Hilfsmittel wie bei mir Standard, gibt es nicht oder kaum. Wenn die einen adipösen bettlägerigen Menschen auf Station haben, ist es ein Kampf den fachgerecht zu versorgen und psychisch sehr belastend, weil der Patient in einer psychischen Ausnahmesituation ist, und sich das auf die Pflegekräfte überträgt. Psychologische Unterstützung für beide, gibt es nicht.
Männer sind zwar körperlich robuster, der psychische Aspekt schlägt aber auch bei ihnen voll durch.
Alles Gute!
So ist es! - Ich wünsche dir auch alles Gute von Herzen und möge es dir möglichst wohl und ohne grosse Leiden ergehen! :-)
Ich bin größtenteils von Geburt an so, mir geht es gut. Aber Dankeschön.
Danke für deine hilfreiche antwort , ich will in dieser Beruf arbeiten , ich muss aber bevor die deutsche Prüfung (b2) bestehen und dann die Ausbildung anfangen .
Es ist sehr anstrengend, ich weiß, aber ich würde nicht nur mein Physik mitbringen, sondern auch emotionale Unterstützung, das wäre die beste .
Als meine Mütter in Krankenhaus wegen ein Tumor war ( ein Woche bevor sie stirbt ) , es gab eine Pflegerin die ein schlechtes Verhältnis hatte, das war wirklich sehr demütigend zu sehen , meine Mutter konnte nur ihre Augen öffnen, und nichts andere . Ich weiß dass ein guter pfleger sollte auch emotionale Unterstützung geben , das ist was ich machen will . Und das wäre auch die beste für mich, um mein schlechtes Gefühl wegzunehmen
Körperlich gesehen sind Männer hier oft die bessere Pflegekraft. Ich kenne viele Frauen, die zu zweit an einem Menschen herumzerren müssen um diesen zu positionieren o.ä.
Ich will damit die Frauen in diesem Beruf nicht schlecht reden, im Gegenteil: Beide würden sich hier super ergänzen und so für Entlastungen und intensivere Pflege sorgen.
Ich kenne viele Frauen, die zu zweit an einem Menschen herumzerren müssen um diesen zu positionieren o.ä.
Das liegt aber eher nicht an den Frauen sondern an fehlenden Hilfsmitteln. Es ist traurig, wenn man Frauen nicht die Möglichkeit gibt, durch geeignete Hilfsmittel die fehlenden Körperkräfte zu kompensieren.
was denkt ihr davon?
Sinnvoll und notwendig.
Als mein Vater ein Pflegefall wurde, hatte er am Anfang große Probleme, dass ihn nur Frauen z.B. gewaschen haben.
Als er ins Pflegeheim musste, war das zwar kein Problem mehr, es war ihm aber "angenehm", dass es auch Pfleger gab.
Vollkommen normal. Oder?
Völlig ok und passend. Ich bin seit 35 Jahren dipl.Krankenpfleger und Sozialpädagoge.
Und danke dir für dein tolles Votum! - Neulich hatten wir ein Ehemaligen - Mitarbeitertreffen aus der Palliativ - care - Station; wir waren 3 Männer und 20 Frauen, da wurde mir wieder mal bewusst wie die Verteilung ist. In meiner Arbeit als Gassenarbeiter als Sozialpädagoge waren die Verhältnisse ausgeglichener aber in der Pflege arbeiten sich vor allem Frauen halb tot, dabei ist diese Arbeit körperlich und psychisch äusserst hart. Zudem arbeitet man meistens mit Personalmangel, chronischer Ueberzeit, immer hart am Limit, viele werden krank, es wird wegen ständiger Ueberforderung auch oft gemobbt und gezickt und dies macht die Arbeit noch übler. - Männer müssen viel stärker an diese Arbeit heran geführt werden, denn es wäre grundsätzlich eine zwar harte aber schöne Arbeit, doch so kann sie zur Hölle werden.