Lohnt sich eine Wärmepumpe bei mir?

Das Ergebnis basiert auf 9 Abstimmungen

Brennwert Ölheizung 56%
Wärmepumpe 44%

8 Antworten

Wärmepumpe

Ich würde sie mir auf jeden Fall mal anschauen. Wir haben seit ca. einem Jahr eine Wärmepumpe in einem Haus aus 1977. Das ist zwar an manchen Stellen besser geeignet (gedämmte Außenwände) an anderen aber wieder schlechter (nur zweiglasige Fenster zum teil noch die orginalen, hauptsächlich Radiatoren). Trotzdem hatten wir mit der WP + PV nun im ersten Jahr deutlich weniger Heizkosten gehabt als mit der Ölheizung die zuvor verbaut war. Man hört immer viel negatives, auch uns haben einige Bekannte abgeraten, aber WPs können inzwischen echt viel auch im Bestand und sind definitiv eine Überlegung wert. Ob es auf dein Haus passt kann seriös nur vor Ort berechnet werden, von den Daten die du genannt hast würde ich schätzen es sollte gehen. Hol dir dazu am besten einen Berater der das ausrechnet. Kleiner Tipp am Rand: Die kosten für die Energieberatung kann man bei der Förderung für den Austausch mitangeben und bekommt dann noch ein paar Prozent mehr Förderung.

Brennwert Ölheizung

Mein Bruder hat vor etwa 4 Jahren eine Wärempumpe in ein (ähnliches) Hauseinbauen lassen. Da waren die Kosten schon fast doppelt so hoch wie beim Einbau einer modernen Ölheizung (Brennwert). Die vorher eingebaute Ölheizung war über 25 Jahre in Betrieb, Reparatur lohnte nicht mehr. Durch die Wärmepumpe stiegen die Stromkosten erheblich, dazu wurde Fußbodenheizung (anstatt der alten Flächenheizkörper) notwendig - aber Fußbodenerneuerung war sowieso fällig. Soweit so gut. Aber nun, nach nur ca. 4 Jahren, gibt die Wärmepumpenheizung "ihren Geist auf" Die Gewährleistung betrug nur 2 Jahre. Es gibt für bestimmte Teile keine Ersatzteile mehr! Mein Bruder muß nun (wieder) tief in die Tasche greifen (Kredit) - und lässt eine Niedertemperatur-Brennwertheizung auf Ölbasis einbauen. Er erwartet ähnlich lange Lebensdauer wie bei der alten Heizung (obwohl der Heizungsbauer meinte, das das wohl nicht der Fall sein würde, da "neue Heizungen" aus seiner Erfahrung etwa ein Drittel geringere Lebensdauer gegenüber den alten hätten) - aber die Ölheizung ist weit günstiger als eine neue Wärmepumpenheizung (die alten leeren Ölkessel stehen noch - sein "Glück").

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Wärmepumpe

Prinzipiell kannst Du auch bei ungedämmtem Dach, kaputten Fenstern und mit großen Radiatoren mit Wärmepumpe heizen. Du brauchst halt nur ein echtes Monster von Wärmepumpe, so wie Du auch ne riesen Ölheizung brauchst... die wird dann unglaublich teuer und braucht - wie die Ölheizung auch - ne Menge Energie.

... Fußbodenheizung und gedämmtes Dach ist doch schon mal sehr gut. Wie steht es um die Fenster, Türen, Zugluft und kannst Du die Wände besser dämmen? Vielleicht WP und Solarthermie oder Solarzellen fürs Warmwasser im Sommer?

Ich seh da auf den ersten Blick kein Problem, aber durchrechnen was welcher Raum braucht und welchen Wärmebedarf das Haus hat, das sollte ein Energieberater/in tun. Dann kannst Du sehen wie groß die WP sein muß und bekommt unabhängig Tipps wie Du noch ein wenig Wärme einsparen kannst.

v7Atomic 
Fragesteller
 07.03.2023, 20:11

Danke für deine Antwort.

Ich bekomme 3 - Fach verglaste Fenster.

Ich habe überlegt die Wände von Innen zu dämmen, bin mir allerdings unsicher, da ich auch viel schlechtes gelesen habe.

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matmatmat  07.03.2023, 20:38
@v7Atomic

Dämmen von innen wird nicht so dick gelingen, daß man das gefördrt bekommt aber auch eine günstige Dämmung kann helfen. Das würde ich aber vom Profi (Energieberater, Bauphysiker, etc.) mal durchrechnen lassen, damit Du keine Probleme bekommst. Wird vermutlich auch für die Fenster nötig, denn wenn die Fenster besser dämmen als die Wände hast Du da ein Feuchtigkeitsproblem!

Wir haben hier statt großer Wärmepupe die dann Warmwasser durchs Haus pumpt für die Heizkörper erstmal Klimaanlage eingebaut. Heizt bisher super effizient und zuverlässig... aber das war eine Notlösung weil der "große" Plan mit Flächenheizung und Wärmepumpe nicht machbar war und die alte Heizung kaputt ging.

Vielleicht ist eine Hybridlösung für euch auch was? An den kältesten Tagen mit der bestehenden Heizung zuheizen, in der Übergangszeit mit Klima die Räume warm pumpen nach bedarf? Wie gesagt, Profi fragen der sich das vor Ort anschaut.

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Wenn du eine Fußbodenheizung hast, kann du mit Wärmepumpe heizen. Das wird in Zukunft immer mehr kommen. Öl und Gasheizung sollen ja sogar einmal verboten werden. Aber eine Wärmepumpe ist in der Anschaffung wohl deutlich teurer.

Wärmedämmung ist immer wichtig, dort wo das möglich ist. Und dort wo viel Wärme verloren geht. Dort wo es schon gut gedämmt ist, nützt eine zusätzliche Dämmung natürlich wenig. Zu den Außenwänden kann ich dir keinen Rat geben. Die Kellerdecke würde ich doch Isolieren. Schon 2cm Styropor halbieren den Wärmeverlust.

Wärmepumpe

Also einen Ölkessel würde ich nicht (mehr) einbauen, einen alten für eine Übergangszeit lassen - okay, darüber kann man nachdenken. Insbesondere für kalte Phasen wenn man eine Luftwärmepumpe hat.

Aber aussuchen würde ich mir in so einem Fall eine Kombination aus Wärmepumpe (wenn möglich Erdwärme) und Photovoltaik. Dann heizt die Sonne 🌞

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
theCapsicum  27.02.2023, 09:52

Nur leider scheint die Sonne am wenigsten, wenn man gerade besonders viel heizen möchte.

Die PV-Anlage ist aber trotzdem fast immer eine gute Idee. Nur die Idee, dass man damit relevant Heizstromkosten spart ist eher nicht realistisch.

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Annat75pyz  27.02.2023, 17:03
@theCapsicum

Dann muss die Anlage groß genug sein, so dass es im Winter auch noch reicht. Zusätzlich kann man die Neigung speziell auf Winter ausrichten.

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mineralixx  28.02.2023, 18:22

Oft sind die Dachausrichtung sowie benachbarte Bäume hinderlich.

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Annat75pyz  28.02.2023, 18:31
@mineralixx

Das stimmt leider, deshalb sollte man alle Möglichkeiten in Betracht ziehen. Beispielsweise Fassade, Balkon, Garten(zaun)

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