Lohnt es sich in die Gaming Branche einzusteigen?

4 Antworten

Also zunächst einmal: Ohne Studium als Programmierer in die Spielebranche einsteigen ist praktisch hoffnungslos. Solltest du es doch schaffen wirst du größtenteils belächelt und bekommst noch weniger Gehalt als ohnehin schon.

Nun zu dem "lohnt es sich". Lohnen impliziert ja erst mal Geld. Damit wäre die Antwort NEIN! Mit einem Informatikstudium als Programmierer verdienst du fast in jeder Branche mehr als im Bereich Spiele. Ich bin nun 5 1/2 Jahre dabei und verdiene ENDLICH ganz ordentlich.

Die ersten 2 Jahre verdienst du meist so wenig das du froh bist wenn du 0 auf 0 raus kommst am Ende des Monats. Dann kommen meist 2-3 Jahre wo man sich zwar gut über Wasser halten kann aber nicht wirklich viel sparen kann. Ein kleiner Urlaub pro Jahr ist mal drin.

Dazu kommt: Überstunden (unbezahlt) sind nicht unüblich. Die Branche ist in vielen Firmen das absolute Chaos. Erwischst du die falsche ist es ziemlicher Horror. Urlaub ist meist dicht am gesetzlichen Minimum. Und dein Job kann jeden Moment wegrationalisiert werden wenn Projekte eingestellt werden.

Warum macht man das also? Nur aus dem Grund das man Idealist ist und Spaß an Spielen hat. Die Kollegen sind häufig cool und untereinander hat man oft sehr viel Spaß. Erwischt man das richtige Unternehmen und ein entsprechendes Projekt, kann man eine gute Zeit haben.

Die Branche ist fast durchgehend jung. Diejenigen welche nicht im Management landen, wenn sie älter werden, wenden sich meist genervt hab und gehen in andere Branchen. Denn sobald man Haus, Frau und Kinder hat will man Zeit und Geld haben.

Last but not least: Die Idee mit dem Game Design. Ein Unternehmen braucht pro Projekt 1-2 Game Designer. Das sind entsprechend fast immer Leute mit Vorerfahrung in anderen Bereichen (Level Design, QA, etc.) und entsprechenden Hobbies in diesem Bereich. Direkt dort einsteigen ist SEHR selten.

Den einzigen Game Designer den ich bisher habe direkt einsteigen sehen als solcher wahr ein Absolvent der Games Academy. Von der Schule (Abi) direkt als Game Designer arbeiten ist EXTREM unwahrscheinlich. Da müsstest du privat schon einiges vorweisen können (private Projekte).

Zuletzt noch das wichtigste: Da die Games Branche entsprechen quasi ausschließlich mit Idealisten gefüllt ist, muss man um dort überleben zu können, nicht nur einer sein, sondern auch SEHR viel Durchhaltevermögen aufweisen! Durchhalten und hoffen das es besser wird ist alles!

Solltest du noch Fragen haben bezüglich der Games Branche, komm gerne auf mich zu ;-).

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Ich war 7 Jahre in der Spielebranche als Entwickler tätig
NeuesProfil 
Fragesteller
 29.04.2017, 14:18

Das hört sich ja nicht so spaßig an 😄
Könnte man denn mehr Geld verdienen wenn man eigene Projekte gründet und sich selbstständig macht?

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kesux  29.04.2017, 22:49
@NeuesProfil

Eigene Projekte sind noch riskanter und mit noch weniger Entbehrungen verbunden. Vor allem brauchst du da (eigenes) Kapital, einige gute Leute und einiges an Erfahrung.

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DanielDewald  30.04.2017, 11:56
@NeuesProfil

Ich befürchte du bist dir da nicht darüber im klaren was so etwas kostet. Entweder du müsstest das ganze als Indie Projekt starten (sprich Leute finden die für deine Firmenbeteiligung statt Gehalt arbeiten), oder du hast irgendwo ~1 Mio Euro rumliegen und kein Problem damit das als Risikokapital in ein Unternehmen zu pumpen. Die 3. Möglichkeit wäre Crowd Funding. Das ist allerdings mit sehr viel Druck und Stress verbunden. Und wie kesux schon sagt: Als Anfänger reiner Wahnsinn. Denn am Ende musst du das Spiel ja auch vermarkten können. Und dafür braucht es Erfahrung und Kontakte.

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NeuesProfil 
Fragesteller
 29.04.2017, 14:18

Studieren würde ich sowieso damit hätte ich kein Problem 😊

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kesux  29.04.2017, 22:46

Dass man nur 1-2 Game Designer pro Projekt braucht stimmt so nicht. Es gibt Projekte mit 6-7 Game (System) Designer, einigen Level Designern usw. Kommt halt auf die Komplexität des Spieles an.

Und Direkteinstieg ist auch ohne Games Academy & co möglich. Da müssen halt Hobby- und/oder Studentenprojekte vorhanden sein, die entsprechende Skills nachweisen können.

Dem Rest schließe ich mich aber so an.

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Was ist dir wichtig? Viel Geld? Dann lass die Finger von der Branche. 

Die meisten werden aus Leidenschaft Spieleentwickler. Warum möchtest du es machen?

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Tätig als Game Designer
NeuesProfil 
Fragesteller
 29.04.2017, 01:03

Ich möchte Spaß an meinem Leben haben und ich finde es interessant. Geld spielt bei mir aber auch schon eine wuchtige Rolle
Will mir auch was leisten können

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NeuesProfil 
Fragesteller
 29.04.2017, 22:37

Nicht am Leben sondern der Arbeit 😄

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kesux  29.04.2017, 22:42
@NeuesProfil

Ich würds mir trotzdem überlegen. Erstmal als Hobby ausüben und schauen, ob das was für dich ist. Viel Geld machst du nämlich wirklich nicht oft.

Die Beschreibung von DanielDewald trifft zu. Ich bin auch nur eingestiegen, weil ich viel Erfahrung aus dem Hobby habe und so punkten konnte.

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Ich würde eher normal informatik lernen, damit kannst du dann auch in den game-bereich einsteigen, hast aber ncoh viel mehr möglichkeitne offen! Falls dir gamedesign privat Spaß macht, wäre es möglich, dass die die Freude vergehen würde, wenn du das gezwungenermaßen jeden tag tun musst, daher kann es sich auch emotional als negativ herausstellen, wenn man das hobby zum Beruf macht.

Also lohnen tut sich jeder Beruf irgendwie :D. Es ist eben so eine Sache, da in der Gaming-Branche die Entwickler aus Deutschland gar nicht in Deutschland so richtig arbeiten können, da es kaum Entwicklerstudios gibt. Musst damit evtl rechnen, dass du mal in England arbeitest, mal in Russland oder in anderen Ländern auf relativ kurze Zeit beispielsweise 5Jahre, halt so lange wie da spiel entwickelt wird. Daher musst du entscheiden ob du das wirklich willst ;D