Literarische Epochen?

gutifragerno  10.06.2023, 22:14

Wieso ist die Romantik eigentlich nicht dabei?

Flipperclipper 
Fragesteller
 10.06.2023, 23:34

Die brauchen wir für die klausur nicht :)

3 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Das funktioniert tatsächlich nicht so. Wie du schon bemerktest, gab und gibt es ein Streben nach Freiheit zu allen Zeiten. Und auch an allen Orten.

Wenn man sich unvoreingenommen einen Text ansieht und die Epochen und Gebutsdaten nicht so gut kennt, kann man ins Zweifeln kommen, ob die Schriftsteller wirklich einer Epoche zuzuordnen sind. Ich kann deine Probleme verstehen.

Epocheneinteilungen entspringen einem Ordnungsbedürfnis der Menschen, die ihre Schubladen für die Übersicht brauchen. Ob sie Sinn machen, ist oft dahin gestellt. Aber gegen diesen Ordnungsdrang kommt man nicht an. Du musst den Kram ebenso stumpf auswendig lernen wie so viel anderes in der Schule auch.

Du musst einfach wissen, in welcher Zeit ein Schriftsteller gelebt hat. Dann wird er automatisch der Epoche zugeordnet. Bzw. einer von zweien, die infrage kommen, weil sie sich überschneiden, oder eben beiden.

Goethe gehört eben einfach zum "Sturm und Drang", weil er zu der Zeit gelebt hat, genau wie Schiller, der sein Zeitgenosse war und weil diese beiden die Epoche quasi ausgelöst haben. Und Heine gehört zur Romantik, weil er in der Zeit gelebt hat und sich mit den Trends auseinandergesetzt hat. Wenn auch auf ironisierende Art und sie damit, wie manche meinen, gesprengt hat.

Usw.

Das ist unmöglich in wenigen Sätzen zu erläutern, weil es naturgemäß keine m.o.w. festen Regeln für Form, Inhalt usw. von Gedichten in den jeweiligen Zeitepochen gibt, an denen man festmachen könnte, ob ein Gedicht z.B. der klassischen oder romantischen Periode angehört. Es gilt hier - leider - das Goethe´sche Wort: "Wenn Ihr´s nicht fühlt, ihr werdet´s nicht erjagen, wenn es nicht aus eurer Seele dringt, und mit urkräftigem Behagen, die Herzen aller Hörer zwingt ..." Es gehört wirklich ein "feeling" dazu, das man sich auch nicht aufzwingen und nur schwer rlernen kann, wenn man an einem Gedicht mit genügender Sicherheit erkennen möchte, wann es entstanden ist und - oft noch schwieriger - wer es verfasst hat. ich hoffe, dass dein Lehrer in der Vorbereitung dieser Arbeit versucht hat, euch dieses "feeling" zu vermitteln. Aber vermutlich war euch das zu langweilig und es ist daher bei euch zu einem Ohr herein- und zum anderen Ohr wieder hinausgegangen. Ich könnte mir denken, dass es Gedichte aus der "Sturm-und-Drang-Periode" sein werden (z.B. Goethes "Mailied"), die sich durch für damalige Verhältnisse "freizügige" und manchmal "wilde" Passagen auszeichen (die aus heutiger Sicht aber "Schlüpfrigkeiten" fehlen lassen.

Du könntest dich jetzt erst mal entspannen, wenn deine Lehrkraft auch entspannt ist. Denn das mit den Epochen ist eine Einteilung der Wissenschaft. Normalerweise hält sich kein Dichter daran. Deshalb ist es auch nicht verwunderlich, dass ein Gedicht Züge der Romantik enthalten kann, aber auch des Expressionismus. Oder der Romantik und des Vormärz.

am besten lernst du nicht nur einzelne Merkmale auswendig, denn es kommt auf die Gesamtanlage des Gedichtes an.

am besten stellst du hier einfach mal ein Gedicht rein, dass dir Schwierigkeiten macht. Und die ganzen Experten hier im Netz geraten sich dann in die Haare (Scherz) oder können wir vielleicht zeigen, worauf es ankommt.