Lautsprecherkabel verlöten?

5 Antworten

Klar geht das.

  • Stoßverbinder
  • Löten und Schrumpfschlauch drauf
  • Wago 221
  • Klassisch Lüsterklemme und Aderendhülsen

Suche dir was aus :)

Wenn du löten willst: Zwirbel die Adern auf ca. 2-3 cm Länge zusammen und löte dann nur an der Spitze auf max. 1cm Länge zusammen. Sonst bricht es durch Erschütterungen etc leicht, weil Löten bei Litze dazu führt, dass sich die Adern verhärten und da eine potentielle Bruchstelle ensteht. Der unverlötete Teil der Verzwirbelung dient dann als Schutz vor mechanischer Beanspruchung. Danach Schrumpfschlauch drauf.

Woher ich das weiß:Hobby
Von Experte Transistor3055 bestätigt
Kann ich das

Das weiß ich nicht, ob du das kannst, aber grundsätzlich kann man das Lautsprecherkabel auch mit dem anderen zusammen löten. Denk an eine anständige und dauerhafte Isolierung nach dem löten, also am besten Schrumpfschlauch drüber. Isolierband löst sich mit der Zeit und Kurzschlüsse sind vorprogrammiert... Gerade bei den Temperaturen, die im amaturenbrett im Sommer entstehen... Da hält kein Kleber vom Isolierband mehr... Alternativ wieder pressen, aber besser wie die gezeiten Pressstellen... Die sind nicht sauber gemacht...

MegaMann1234 
Fragesteller
 27.05.2022, 19:36

Meinst du die ich jetzt gemacht habe ? Die presstellen

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RareDevil  27.05.2022, 19:43
@MegaMann1234

Weiß ich nicht, ob Du die gemacht hast. Die blauen Pressverbinder auf dem zweiten Bild sind nicht ordentlich. Teilweise schaut der Leiter raus (Isolierung zu lang abgesetzt oder Ader nicht weit genug drin) dann sehen die Pressstellen aus, wie mit der Kombizange gepresst. Die sind so flach gequetscht.. passende Presszangen hinterlassen andere Pressspuren...

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RareDevil  27.05.2022, 19:45
@RareDevil

Und teilweise quer zueinander gepresst... Eig schaut man, dass die Pressrichtung je Verbinder immer die gleiche ist, die gezeigten sind teilweise mal im 90°-Winkel zueinander gepresst...

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MegaMann1234 
Fragesteller
 27.05.2022, 19:50
@RareDevil

Sorry hatte keine Presszange parat. Habe sie jetzt nochmal überarbeitet. Diesmal mit einer Presszange natürlich. Und siehe da, einen ordentlichen Unterschied. Danke für den Hinweis 👍

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RareDevil  27.05.2022, 19:53
@MegaMann1234

Umwickeln = Isolierband? Keine dauerhafte Isolierung, wie geschrieben lösen sich die Kleber durch die Hitze im Amaturenbrett sehr schnell und das Isolierband wickelt sich wieder ab... Schrumpfschlauch wäre die deutlich bessere Wahl...

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MegaMann1234 
Fragesteller
 27.05.2022, 19:54
@RareDevil

Naja jetzt kann ich ja schlecht den Schrimpfschlauch mehr anbringen 🤔?

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RareDevil  27.05.2022, 19:56
@MegaMann1234

Nachträglich, ohne neue Pressstellen zu machen, nicht... Sollte man vorher drüber nachdenken... Versuch es mit Isoband, wenn die Pressverbinder aber jetzt anständig gepresst sind und keine leitenden Aderteile mehr raus schauen, dürfte auch nichts passieren...

Weiß auch nicht, was genau Du wo anlöten willst, da musst Du eh ja anständig isolieren und da würde ich auf jeden Fall Schrumpfschlauch nehmen...

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MegaMann1234 
Fragesteller
 27.05.2022, 19:59
@RareDevil

Stimmt auch wieder ich schneide das Kabel ja jetzt eh wieder auf dann nehme ich direkt Schrimpfschlauch 😂

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Lautsprecherkabel haben feinere Litze. Das macht das verlöten etwas schwieriger, aber wenn man etwas Erfahrung mit dem Lötkolben hat, geht das.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Meister Radio- und Fernsehtechnik

Audiokabel sollten nicht verlötet werden. Bei hohen Frequenzen fließt der Strom nicht im Kupferdraht, sondern eher am Rand. Grundsätzlich sollten Audiokabel verkrimpt werden. Dadurch wird die Tonqualität nicht so sehr beeinträchtigt.

Diese Diskussion hatte ich letzte Woche mit einem der Berufsschullehrer welcher Elektrotechnik studiert hat.

Transistor3055  28.05.2022, 00:40

Der Skin-Effekt spielt bei derartig niedrigen NF-Frequenz (Hörschwelle typischerweise bei ca. 16 kHz) überhaupt keine Rolle. Bei HF ist es viel wichtiger.
https://de.wikipedia.org/wiki/Skin-Effekt

Denn bei 16 kHz ist die Skin-Tiefe immerhin noch 0,5mm, das bedeutet eine Leitung mit Radius von 0,5mm ( d = 1mm Durchmesser) wird nahezu vollständig vom Strom (auch bei 16 kHz) durchflossen.

Eine Leitung

mit 1mm Durchmesser (r=0,5mm) hat eine Querschnitt = r*r*3,1415 = 0,79qmm.

mit 2mm Durchmesser (r=1,0mm) hat eine Querschnitt = 3,14qmm.

Pauschal betrachtet wird bei >=16 kHz das äußere Kupfer 2,35qmm (=3,14-0,79) besser vom Strom durchflossen und nur der innere Kern (0,79qmm) wenige, jedoch auch, vom Strom durchflossen. Pauschal würde ich sagen, aus dem 3,14qmm wird effektiv 3qmm genutzt. Und das nur bei Frequenzen > 16 kHz.

Und im Verhältnis zur Kabellänge (z.B. bei 1m=1000mm) spielt diese Lötstelle von ca. 5mm (=0,5%) Länge kaum ein Gewicht. Denn 99,5% der Kabellänge sind nicht verlötet. Und des Weiteren verdoppelt (bzw. verdreifacht) sich der Querschnitt an der Lötstelle (3,14qmm+3,14qmm+Lötzinn), somit wird der Widerstand an der Lötstelle sogar geringer sein.

Auch werden Audio-Komponenten & Platinen (Endstufen, Verstärker, Signalaufbereitung) weiterhin immer noch gelötet und nicht gequetscht.

Hingegen in der HF-Technik spielt der Skin-Effekt eine spürbare Rolle, sodass Antennen-Leitungen und Drähte häufig aus versilberten Kupfer bestehen (Silber leitet besser als Kupfer).

Ich behaupte mal, es gibt niemanden auf der Welt der den Unterschied zwischen einer gelöteten und gequetschten Lautsprecherleitung "hören" kann.

Es ist ein KFZ und kein Mars-Rover der NASA!

Viel Erfolg!

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