Kuscheln mit fremden Kindern?

9 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Du hast nur zwei Möglichkeiten: du kannst das richtige tun, oder du kannst sichergehen, dass dir niemand nachsagt ein Perverser zu sein.

Das beste ist, du schätzt die Eltern ein: Sind sie besonders kinderlieb, dann haben sie meist Verständnis dafür, dass du die sexuelle Selbstbestimmung des Jungen als Maßstab nimmst. Sind sie aber sehr autoritär oder auch sonst schädlich in ihrem Erziehungsverhalten, dann kannst du davon ausgehen, dass es in ihrer Welt gar nicht vorkommt, dass jemand fremde Kinder oder überhaupt Kinder gern haben kann. Die einzige Erklärung, die in der Welt solcher Eltern übrigbleibt, ist die, dass du wohl vorhättest, den Jungen zu missbrauchen. Solche Eltern erwarten von anderen Erwachsenen auch tendenziell, dass sie dabei mithelfen, Kindern beizubringen, dass körperliche Nähe etwas böses sei, wollen dich also zum Mittäter machen bei ihrem psychosexuellen Kindesmissbrauch.

Ich persönlich tue grundsätzlich das richtige. Aber das muss jeder selber Wissen.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Psychologie, Erziehung
Amadeus2000  25.10.2022, 16:25

Danke für den Stern :o)

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Ich denke es ist der Freund deiner Tochter? Warum kommt er überhaupt zu dir? Warum beschäfftigst du dich mit ihm allein?

Es mag besondere Situationen geben in denen ein Kind fast schon zur Familie gehört und quasi inoffizell adoptiert ist - in so einem Fall wäre der Umgang wie mit einem eigenen Kind denkbar. Dass sind aber Extremsituationen und scheint hier nicht der Fall zu sein.

Ich würde dir raten hier mehr Distanz zu wahren und keinen Körperkontakt mehr zuzulassen.

TheJudgement  24.10.2022, 13:32

Nachdem der Sachverhalt zu der genauen Dauer der Freundschaft zwischen den Kindern und die Verhältnisse zwischen den Familien schweigt, lässt sich darüber auch keine Aussage treffen.

Ebenso schweigt der Sachverhalt zu den Familienverhältnissen des Jungen. Sodass auch diesbezüglich alles möglich ist: ein fehlender Vater (sodass der Vater der befreundeten Tochter als "Ersatzvater" gesehen wird), ein vorhandener Vater, der seinen Sohn aber nicht so behandelt, wie der Sohn sich das wünscht. Eine Familie, in der er insgesamt zu wenig oder keine (emotionale) Zuwendung erhält, schlecht behandelt wird etc.

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5432112345  24.10.2022, 13:38
@TheJudgement

Würde es sich um eine solche "er ist wie ein Sohn für mich" Situation handeln, dann hätte er das sicherlich geschrieben. Daher gehe ich erstmal vom Normalfall aus - der Junge hat Eltern die auch mehr oder weniger für ihn sorgen.

Wenn ich von einem Extremfall rede, dann meine ich von den eigenen Eltern vollkommen verwahrlost und vernachlässigt.

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TheJudgement  24.10.2022, 13:59
@5432112345

Primär macht sich der FS Sorgen, dass ihm - wie hier online - etwas sexuelles unterstellt wird, was er gerade nicht beabsichtigt. Solche Unterstellungen können jedoch auch in einer "er ist wie ein Sohn für mich"-Situation geschehen. Sogar, wenn es sein eigener Sohn wäre. Vielleicht kam es - aus Sicht des FS - auf diese Details deshalb auch nicht an, sondern er hat sich auf das Kerngeschehen konzentriert.

Abgesehen von o.g., besteht auch die Möglichkeit, dass der Junge derartige Zuwendungen gerade von seiner eigenen Familie gewohnt ist, und sie deshalb auch bei der Familie bzw. den Menschen sucht, der bzw. denen er vertraut oder als Zweitfamilie wahrnimmt. Wie wäre es denn zu beurteilen, wenn der Junge genau das Gleiche bei der Frau des FS tun würde?

Wie genau soll der FS dem Jungen erklären, d.h. begründen, dass er körperliche Berührungen unterlassen soll?

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5432112345  24.10.2022, 14:34
@TheJudgement
Primär macht sich der FS Sorgen, dass ihm - wie hier online - etwas sexuelles unterstellt wird, was er gerade nicht beabsichtigt.

Und das zu Recht. Er muss keinen körperlichen Kontakt zu dem Jungen haben und er gehört auch nicht zu dem engen Personenkreis die ein Recht auf diese Umgangsform hat.

Solche Unterstellungen können jedoch auch in einer "er ist wie ein Sohn für mich"-Situation geschehen. Sogar, wenn es sein eigener Sohn wäre.

In der Situation hätte man aber eine Rechtfertigung und eine bessere Chance auf Verständnis. Hier mit "Unterstellung" zu hantieren ist sowieso falsch, es geht nicht darum ob oder ob nicht, sondern nur um dass vielleicht... Solche Risiken geht man nicht ein um dann hinterher die Tatsache festzustellen.

Abgesehen von o.g., besteht auch die Möglichkeit, dass der Junge derartige Zuwendungen gerade von seiner eigenen Familie gewohnt ist, und sie deshalb auch bei der Familie bzw. den Menschen sucht, der bzw. denen er vertraut oder als Zweitfamilie wahrnimmt.

Es gibt viele mögliche Szenarien in denen es vielleicht ok ist, für die Risikoabwägung zählen aber nur die, die nicht ok sind...

Wie wäre es denn zu beurteilen, wenn der Junge genau das Gleiche bei der Frau des FS tun würde?

Auch komisch. Die Frau hätte nur den Bonus, dass bei ihre das Risiko pädophile Hintergedanken zu haben wesentlich geringer ist.

Wie genau soll der FS dem Jungen erklären, d.h. begründen, dass er körperliche Berührungen unterlassen soll?

Der Junge ist 12, man kann ihm die Wahrheit sagen.

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spanferkel14  26.10.2022, 16:32
@TheJudgement

Da muss er gar nichts erklären. Er muss sich dem nur entziehen. Weder als ich selbst ein Kind war noch mit Freunden meiner Kinder haben sich solche Situationen jemals ergeben. 1. Wir Kinder haben miteinander gespielt, und auch meine Kinder haben mit ihren Freunden gespielt. 2. Wenn die Eltern meiner Freunde mit uns und dann später wir als Eltern unserer Kinder mit deren Freunden etwas gemeinsam machten (kochen, backen, basteln, Ausflüge), kamen Kuschelsituationen überhaupt nicht vor. Kein Kind hatte jemals dieses Bedürfnis, und wenn, dann hätten wir das ohne viel Aufhebens zu vermeiden gewusst.

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Das, was du schreibst, ist sehr ungewöhnlich und könnte, wenn der Junge zu Hause darüber berichtet, für dich negative Folgen haben. Ich kann dir nur dringend (!) raten, diesen Körperkontakt zu unterlassen und auch die Besuche des Jungen wöchentlich einzuschränken. Wir leben heute in schwierigen Zeiten, wo der gute Ruf eines Menschen schnell beschädigt wird.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
TheJudgement  24.10.2022, 13:02

Der 12-Jährige besucht die Tochter des FS - nicht primär ihn. Warum sollte er dann den Besuch einschränken? Die Tochter würde das als Strafe wahrnehmen, ohne zu wissen, warum sie bestraft wird.

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Anmerkung  24.10.2022, 13:10
@TheJudgement

sie können sich bei den Eltern des anderen Kindes treffen , da wird er nicht betatscht!

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TheJudgement  24.10.2022, 13:22
@Anmerkung

Glückwunsch, so viele Unterstellungen in einen einzigen Satz zu packen, ist ja auch eine Leistung. ;-)

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Anmerkung  24.10.2022, 13:34
@TheJudgement

ok , lass Du mal Deinen Sohn den Kopf in den Schoß eines Vaters legen und sich dabei streicheln lassen , alles klar

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TheJudgement  24.10.2022, 13:42
@Anmerkung

Vielleicht kommst du ja noch darauf, welche Unterstellungen in dem einen Satz enthalten sind. ;-)

Nicht alles, was sich in deiner - anscheinend sexuell eingefärbten Fantasie - abspielt, findet auch außerhalb deines Kopfes statt. Manches sogar gar nicht. ;)

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Amadeus2000  24.10.2022, 19:31
@Anmerkung

Das ist ein billiger und manipulativer Artikel. Eine Zeitung und eine Handvoll "Experten", der Trick funktioniert doch immer. Wenn ich jetzt berühmte Forschungen metaanalytisch in Zusammenhang bringe und auf die Fragestellung zuschneide, wird dich das vermutlich gar nicht interessieren. Die Experten in der Zeitung haben gesagt Bla und Bla...

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TheJudgement  28.10.2022, 11:01
@Anmerkung

Ein interessanter Blogbeitrag.

Fragt sich natürlich, inwieweit er hilfreich sein sollte, wenn schon der Autor höchstselbst am Ende resümiert, dass er nun aber auch nicht wisse, wie er zukünftig reagieren solle.

Die dort wiedergegebenen Thesen - freilich alle ohne weiteren Beleg der Richtigkeit oder auch nur journalistischer Einschätzung bzw. Überprüfung, ob das nicht vielleicht bloß krasse Mindermeinungen sind oder ob es andere Auffassungen gibt - schwanken zwischen Pathologisierung des kindlichen Verhaltens ("Distanzlos", "Bindungsstörung", "Grenzüberschreitend") und Pathologisierung von Erwachsenen.

Dabei wird auch empfohlen, sich zu fragen: "Was ist meine Motivation, mich mit den Kindern abzugeben?". Warum gerade diese Formulierung verwendet wird, ist fraglich, da sich "mit jemanden abgeben" bereits tendenziös negativ wirkt. Diese Formulierung weist der Duden als meist abwertend aus.

Die weiteren aufgestellten Thesen (unbedarfter Nähe) versuchen einen "Ausgleich" zwischen "was ist in Ordnung, was nicht" zu schaffen. Der misslingt jedoch in weiten Teilen, weil die Argumentation bereits in sich unschlüssig ist. Kinder werden zudem anscheinend nicht als Subjekt wahrgenommen, wenn am Ende behauptet wird, dass "es ist nicht am Kind," sei "den passenden Grad der Nähe zu bestimmen".

Wie dem auch sei: du findest den Artikel ja anscheinend treffend.

Wenn jedoch gilt:

"Welche Nähe oder welche Distanz passend ist, hängt auch vom persönlichen Hintergrund des Kindes ab."

aufgrund welcher Tatsachengrundlage kannst du dann überhaupt den Sachverhalt des FS bewerten, nachdem du genau diesen Hintergrund nicht kennst, da sich der Fragesteller dazu nicht geäußert hat und auch nicht davon auszugehen ist, dass der Sachverhalt schriftlich erschöpfend dargestellt worden ist?

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Holy sh... Würde ich erfahren das irgendein Erwachsener, der nicht mit uns nahe verwandt ist, es wagt so nahe mit meinem Nachwuchs umzugehen.... Ich würde durchdrehen.

Aus meiner Sicht: Es ist okay zu kabbeln. Aber raufen - das passt eher zu Geschwistern, Kumpels, Cousins.... nicht zu dem erwachsenen Vater einer guten Freundin.

Und all das andere? Kopf auf den Schoß/ die Beine legen, Haare streicheln/ Beine streicheln..... nope.

Kennst du den Begriff "grooming"? Genau das kann dir vorgeworfen werden wenn ein Verwandter dieses Jungen (oder Lehrer etc) es als inakzeptabel einstuft was da läuft.

Oh und nur vorab, für den Fall das der Gedanke aufkommt "Wir vereinbaren einfach das niemand darüber reden darf". Auch das wird nicht funktionieren. Früher oder später sickert es durch. Durch Geheimniskrämerei verschlimmert man alles nur. UND es wär eine sehr sehr schlechte Lektion für die Kinder wenn sie lernen "Ich muss ein Geheimnis für mich behalten, egal wie es mir jetzt oder irgendwann damit geht, ich darf nicht mal mit Mama darüber reden". Das ist eine Art, die den Kindern ihr komplettes restliches Leben versauen kann. Denn dieser Gedanke über Geheimnisse, dieses "sich nicht anvertrauen wollen weil man ein schlechtes Gewissen bekommt" wird in ihrem Unterbewusstsein festkleben und sich auf ihre späteren Sozialkontakte auswirken.

Ich fürchte, der Eindruck, der da entsteht, ist sehr richtig, ICH würde mein Kind fern von dir halten, aber sehr fern,