Umgangsregelung?

4 Antworten

Die Umgangsregelung treffen in der Regel die Eltern gemeinsam.

Ihr habt euch auf 3 Wochenenden geeignet und die Rückgabezeit des Kindes schien ja auch bislang kein Thema gewesen zu sein.

"Bestehen" kannst du auf gar nichts. Du kannst das sachliche Gespräch suchen, eine andere Umgangsregelung anbieten, dich mit dem Ex und dem Kind gemeinsam an einen Tisch setzen.

Wenn das alles nichts bringt, dann kann man versuchen zusammen mit dem Jugendamt ein Gespräch zu Dritt zu organisieren. Hilft auch das nichts, dann bleibt der Gang zum Familiengericht.

Auch da wird dann beleuchtet werden warum und wieso das Kind nun mehr bei dir sein möchte. Gerade dieser Punkt ist natürlich immer schwer zu bewerten. Kinder neigen auch dazu, sich bei einer Trennung der Eltern verantwortlich zu fühlen. Sie wollen Keinem weh tun und wenn sie das Gefühl haben, dass die Mutter oder der Vater die Erwartungshaltung hat, dass der Umgang geändert werden sollte, dann passiert es eben auch, dass die Kinder diese Einstellung übernehmen. Es kommt eben auch darauf an, ob das Kind in seinem Wunsch bestärkt wird von einem Elternteil oder ob der Elternteil dem Kind gut zuredet es bei der jetzigen Regelung zu belassen.

Das Kind hat abends große Probleme zur Ruhe zu kommen und ist dann teilweise bis 21 h wach.

OK, wann wird das Kind denn nach Hause gebracht? Und welche Gründe liegen tatsächlich vor, dass es nicht zur Ruhe kommen kann? Ist das Wochenende beim Vater so aufregend für das Kind? Hat es Zuhause bei dir keine Zeit mehr für die sonstigen abendlichen Rituale? Was spricht dagegen es eine Stunde früher zu bringen? Was spricht dagegen, dass du es abholst?

Natürlich kann man nicht erwarten, dass beide Eltern exakt die gleichen Zeiten haben für das zu Bett gehen beim Kind. Aber das Kind ist mit 6 schon Schulkind oder geht noch in die Kita. Ausreichend Schlaf sollte es also bekommen. Wann muss es am nächsten Morgen wieder aufstehen?

Vielleicht wird der Kindsvater über das Thema "Schlafbedürfnis" zugänglicher? Bei dir liegt das Kind immer wann im Bett?

Es wäre natürlich schön, wenn Beide ein sachliches Gespräch führen könnten. Geht das bei euch? Blockt er immer ab oder reagiert er ggf. nur auf Vorwürfe? Manchmal kommt man mit der Strategie des guten willens auch zu besseren Ergebnissen... Aber das sind eben alles Dinge die man aus der Ferne nicht beurteilen kann.

Und das Kind hat doch viel Zeit mit und bei dir?! Bekommt es vielleicht durch dein Verhalten das Gefühl, dass du dir mehr Zeit wünschst?

Hannahnana 
Fragesteller
 02.01.2023, 06:30

Danke erstmal für die ausführliche Antwort.

Die Möglichkeit einer unbewussten Beeinflussung meinerseits hatte ich schon in Betracht gezogen. Allerdings ist es so, dass ich durchaus zu schätzen weiß derart viel Zeit zur freien Verfügung zu haben. Ich habe Weiterbildungen am Wochenende, gehe Hobbys nach usw.

Mein Eindruck ist, dass er bei seinem Vater eher angepasst ist. Es sind Situationen aufgetreten die das klar zeigen. Ich denke es strengt ihn einfach mehr an. Zudem ist mein Sohn eher introvertiert und bevorzugt Aktivitäten wie Bücher anschauen usw.

Er wird normalerweise von mir um 18 h ins bett gebracht. Mit vorlesen, umziehen usw. schläft er dann gegen 19 h. Schlafen kann er bis 7 h. Er kommt Sonntags gegen 18:30 h zurück.

Ich weiß nicht wieso er ihn nicht eine Stunde früher bringen möchte. Jeden Sonnntag beschwert der Kleine sich das er direkt ins Bett muss. Es ist meistens so das er meine Anliegen ablehnt. Ich versuche immer wieder das Verhältnis zu verbessern. Manchmal habe ich den Gedanken das er mir die Trennung immer noch übel nimmt. Aber glauben möchte ich das nicht..

Hoffe ich hab alle Fragestellungen deinerseits beantwortet.

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Kessie1  02.01.2023, 14:04
@Hannahnana

Nach deinen Schilderungen liegt es dann eindeutig am Ex, der sich, warum auch immer, quer stellt.

Suche zuerst einmal Rat beim Jugendamt. Frage dort nach, ob man vielleicht mal ein Gespräch zu Dritt führen könnte, da er sich dir alleine komplett verweigert.

Zudem würde ich dem Ex nochmals nachweislich einen freundlichen Brief schreiben. Auf das Kindeswohl hinweisen, darauf, dass es nicht in deiner Absicht liegt ihm Stunden "zu rauben", sondern es lediglich um die Wünsche und Bedürfnisse des Kindes geht. Eine empfohlene Schlafempfehlung für 6 jährige liegt bei 11 Stunden. Da ist es durchaus angebracht, wenn das Kind um 19.00h zur Ruhe kommt.

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Er lässt auch hier nicht mit sich reden.

Das klingt sehr, als ob noch weitere Fragen der Trennung ungeklärt sind (z.B. finanzielles o.Ä.). Eine Mediation, also quasi Streitschlichtung mit professioneller Begleitung, könnte da helfen. Es ist natürlich eine große Herausforderung den Ex auch davon zu überzeugen. Dazu kommen die Kosten der Mediation, die allerdings bei Erfolg die Scheidungskosten erheblich reduzieren können.

Bei meiner Tochter (7 Jahre) haben wir die Umgangsregelung so gestaltet, dass ich sie einmal pro Woche (Dienstag) von der Schule (war im KiGa auch schon so) abhole und sie bis 17:30 Uhr bei mir ist und dazu jedes zweite Wochenende. Ich persönlich halte das für ausgeglichener als drei von vier Wochenenden.

Das Jugendamt kann auch helfen. Evtl. können sie auch mit den Kind sprechen, so dass Dein Sohn die Möglichkeit hat zu erzählen, was er will ohne die Erwartungen eines Elternteils erfüllen zu müssen. Das Jugendamt kann Dir auch helfen bei der Übergabezeit. Wenn ein/e Mitarbeiter/in des Jugendamtes sagt, dass es für das Wohl des Kindes notwendig ist, es zu einer bestimmten Zeit zurückzubringen, macht das einen anderen Eindruck, als wenn es die Ex sagt. Dazu kommt, dass der Konflikt zwischen den Eltern dann außen vor ist.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
Zudem bringt er ihn immer zurück wenn das Kind normalerweise schon im Bett wäre. Er lässt auch hier nicht mit sich reden.

Protokoll führen und mit dem Jugendamt sprechen, ggf. mit deinem Sohn.

Allerdings äußert mein Sohn seit längerem das ihm das zu viel ist und er mehr Zeit zuhause bei mir haben möchte.

Schwierig, da wird der Vater unterstellen, dass du ihm das eingeredet hast, was bei einem 6-Jährigen natürlich möglich wäre. Beratungsstelle, z. B. proFamilia.

auch du hast anspruch auf wochenenden mit dem kind. wenn die bisherige umgangsregelung nicht mehr passt für dich und das kind, dann ändere es auf eine regelung jedes zweite we:

  • 2-3 nachmittage die woche mit einer übernachtung
  • jedes zweite we von fr-so
  • hälftige ferien und feiertage
  • 3 wochen urlaub