Kostenlos abtreiben als minderjährige?

18 Antworten

In Deutschland ist ein Schwangerschaftsabbruch auf eigenen Wunsch nach der Fristenregelung mit Beratung keine Kassenleistung, jedoch werden die Kosten der ärztlichen Behandlung während der Schwangerschaft und der Nachbehandlung von Komplikationen von der Krankenkasse übernommen.

Hingegen werden die Kosten eines Schwangerschaftsabbruchs, dem eine medizinische oder kriminologische Indikation zugrunde liegt, von der gesetzlichen Krankenkasse getragen.

Verfügt die Frau allerdings über kein oder nur über ein geringes eigenes Einkommen (derzeit 1.142 € netto) kann sie einen Antrag auf Kostenübernahme stellen. Die Kosten werden von dem Bundesland, in dem sie lebt, übernommen, den Antrag muss sie jedoch bei Ihrer Krankenkasse stellen.

In einer Schwangerschaftkonfliktsituation ist in jedem Alter keine Option leicht und jede Entscheidung schwer zu treffen. Da wäre es gut, auch deine Eltern mit ins Boot zu holen. Vielleicht findest du dabei Unterstützung in deiner Familie - z.B. eine Tante, Oma oder Freundin deiner Mutter, mit der du dich gut verstehst. Meist ist die Reaktion gar nicht so "schrecklich" wie befürchtet.

Auch Eltern waren mal jung und naiv und vielleicht sogar ein bisschen leichtsinnig. Nach dem ersten Schock - sicherlich haben sie sich etwas anderes für ihre Tochter gewünscht - wollen sie bestimmt nur dir helfen, dich schützen und unterstützen und nicht deine Zukunft durch eine sehr frühe Mutterschaft gefährdet sehen. Da ist auch von elterlicher Seite der Gedanke an eine Abtreibung naheliegend.

Frauen unter 18 Jahre dürfen einen Schwangerschaftsabbruch aber auch ohne Wissen bzw. Einwilligung der Eltern durchführen lassen, wenn die nötige geistige Reife gegeben ist. Die nötige geistige Reife wird im Allgemeinen ab 16 vorausgesetzt.

Ist die Schwangerschaft durch einen Frauenarzt bestätigt, vereinbarst du am besten einen Termin z.B. bei der

http://www.profamilia.de/fachpersonal/beraterinnen/schwangerschafts-konfliktberatung.html

für eine Schwangerschaftskonfliktberatung. Dieses Gespräch kannst und solltest du selbstverständlich auch ohne den erklärten Wunsch um einen Schwangerschaftsabbruch nutzen. Zudem benötigst du den Beratungsschein für einen etwaigen Schwangerschaftsabbruch.

Dort erhälst du nützlichen, individuellen und unparteiischen Rat und Hilfe bei deiner Entscheidung, wie es denn nun weiter gehen soll.

Nach den gesetzlichen Bestimmungen ist das Gespräch ergebnisoffen zu führen. Natürlich dient die Beratung dem Schutz des ungeborenen Lebens, der jedoch nur mit und nicht gegen den Willen der Schwangeren möglich ist.

Eine Schwangerschaftskonfliktberatung umfasst die Konfliktklärung hinsichtlich der emotionalen, seelischen, partnerschaftlichen und lebensplanerischen Aspekten von Elternschaft bzw. eines Schwangerschaftsabbruchs.

Sie gibt Informationen über staatliche und andere Sozialleistungen und Unterstützungen – Elterngeld, Kindergeld, Unterhalt, Wohngeld, existenzielle Leistungen.

Du erhältst dort eine medizinische Aufklärung hinsichtlich eines operativen oder medikamentösen Eingriffs, eine Erläuterung der Rechtsgrundlage und bekommst die Kosten und Finanzierung eines Schwangerschaftsabbruchs erklärt.

In der Beratung kann auch der Kindsvater, deine Eltern oder eine andere Vertrauensperson anwesend sein, wenn du das möchtest.

In der Beratung müssen keine "Gründe" genannt werden, warum man eine Schwangerschaft nicht austragen möchte. Es gibt niemanden, der diese Gründe gewichtet oder darüber entscheidet, ob die Gründe "gerechtfertigt" sind und ob sie "ausreichend" sind für einen Schwangerschaftsabbruch.

Wenn du dich für einen Schwangerschaftsabbruch entscheidest, hast du das Recht auf umfassende Beratung, angemessene ärztliche Versorgung und respektvolle Behandlung.

Ein Schwangerschaftsabbruch ist für viele Frauen eine schwierige Entscheidung und in jedem Fall eine schmerzliche Erfahrung. Er kann für eine Minderheit von Frauen - wie viele andere schwierige Entscheidungen im Leben - mit Traurigkeit, Reue, Schuld- oder Verlustgefühlen verbunden sein.

Jedoch kann man aus den besten verfügbaren Studien folgern, dass der Schwangerschaftsabbruch, wenn er unter guten Bedingungen durchgeführt wurde, weniger negative psychische Folgen hat, als die Geburt eines ungewollten Kindes.

Alles Gute für dich!

Lara12xxx 
Fragesteller
 11.04.2018, 15:21

Vielen lieben Dank, eine Frage hab ich noch.. als Schülerin habe ich kein eigenes Einkommen.. somit wird es also doch bezahlt oder?

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isebise50  11.04.2018, 15:40
@Lara12xxx

Bitte, gerne!

Lies nochmal:

Verfügst du über kein oder nur über ein geringes eigenes Einkommen (derzeit 1.142 € netto), musst du einen Antrag auf Kostenübernahme stellen. Die Kosten werden von dem Bundesland, in dem du lebst, übernommen, den Antrag musst du jedoch bei der Krankenkasse stellen.

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isebise50  11.01.2020, 21:03
@AgueroKuen011

Jede Frau kann während ihrer rund 35 Jahre Fruchtbarkeit in die Situation kommen, ungeplant schwanger zu werden, ob nun durch Leichtsinn, Naivität, Unkenntnis, Geldmangel, falsche Anwendung von Verhütungsmitteln, Gewalt, unterschwelligen Druck oder Erpressung des Partners oder einfach durch Pech.

Warum sollten dann nur gut situierte Frauen eine Wahl haben?

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AgueroKuen011  11.01.2020, 21:56
@isebise50

,, Jede Frau kann während ihrer rund 35 Jahre Fruchtbarkeit in die Situation kommen, ungeplant schwanger zu werden, ob nun durch Leichtsinn, Naivität, Unkenntnis, Geldmangel, falsche Anwendung von Verhütungsmitteln, Gewalt, unterschwelligen Druck oder Erpressung des Partners oder einfach durch Pech. ''

copy und paste ..

hätten sie sich vorher überlegen müssen

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Mach am besten heute noch einen Termin bei Profamilia in deiner Nähe aus. Du musst auch nicht zum Frauenarzt um die Schwangerschaft bestätigen zu lassen. Wenn du einen positiven Schwangerschaftstest hast reicht das vollkommen.

Hast du den schon einen Test gemacht?

Deine Eltern werden das auf keinen Fall erfahren wenn du das nicht möchtest. Du fragst am besten bei Profamilia nach welcher Arzt in deiner Nähe Medikamentöse Abbrüche durchführt.

Ich rate dir zu einem Medikamentösen Abbruch. Es ist super easy denn du schluckst nur 2 Tabletten und kriegst hinterher starke Blutungen. Wenn du es absaugen lässt ist das zwar auch keine große Sache, aber es ist eben doch eine Art Mini Op.

Besser du machst es Medikamentös. Du schluckst die Tabletten und darfst danach heimgehen. Super Easy!

Lara12xxx 
Fragesteller
 11.04.2018, 15:32

ich bin mir dabei zu 100% sicher, dennoch warte ich die letzten paar Tage bis meine Periode ausbleibt und hole mir dann den Test. Vielen Dank.

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Geh sofort zu Profamilia. Die Eltern müssen es nicht mit bekommen. Ab 14 Jahre braucht man das Einverständnis der Eltern nicht und bezahlt wird es auch.

"gibt es kostenlose Optionen?"

Nein; zwar würden bei dir die finanziellen Kosten von der KV getragen werden; aber die Abtreibung kostet ebenfalls das Leben des Kindes und die Kosten lassen sich nicht vermeiden.

"kostenlos" in dem Sinne könnte es nur dann sein, wenn du eine Lösung für die Situation ohne Abtreibung findest.

Vielleicht einfach der Beratung eine Chance geben, die du sowieso machen müsstest?

Sorry, aber wieso denkt man da nicht vor dem Sex drüber nach ?

Und wenn es eine Verhütungspanne gibt, hat man immer noch die Möglichkeit einer "Pille danach".Wenn man Sex hat, kann man schwanger werden, dass sollte jedem klar sein.

So eine Abtreibung macht man nicht mal so nebenbei. Zuerst solltest du mal zu 100% wissen, DASS du überhaupt schwanger bist. Also geh zum Frauenarzt. Dort erfährst du dann, wo du hin musst für das Beratungsgespräch.

Da es eine OP ist, müssen deine Eltern ihr OK dazu geben

HansH41  11.04.2018, 15:06

Das muss keinesfalls eine Op sein. Mit zwei, drei Pillen geht es auch.

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Woelfin1  11.04.2018, 15:09
@HansH41

Die FS weiß ja noch gar nicht, ob sie überhaupt schwanger ist, von daher kommt es auf den Frauenarzt und die Beratung an.

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