Kondenswasser am Fenster: Schimmel auf dem Teppich?

12 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Ob es definitiv Schimmel ist, kann ich von hier aus nicht sagen, aber wenn es nur ein verschmutzter Bereich wäre, dann nicht so unmittelbar nur dort. Dieser Bereich ist - zumindest bei älteren Gebäuden - meist nicht frei von Wärmebrücken (oder Kältebrücken, je nach dem wie man es sieht). Rein vorsorglich würde ich den Teppich in dem Bereich mit hochprozentigem Alkohol einspühen und mit einem Schwamm wegwischen. In der Folgezeit ggf. mehr lüften (2-3 x 5 Minuten am Tag Fenster GANZ auf) und auch dann immer heizen. Weiterhin einen Hygrometer kaufen um die Luftfeuchtigkeit im Raum zu überwachen.

Schimmel – nasse Wände? Probleme mit dem Vermieter/Eigentümer?

Wasser an der Innenseite von Fensterscheiben wird festgestellt, wenn sich diese Feuchtigkeit aber in/an der Tapete/Wand festsetzt, wird der Folgeschaden als Schimmel erst deutlich später feststellbar.

Warum kommt es zu Feuchtigkeit in den Räumen?

Generell ist durch die Ausatmung, die Verdunstung von Blumenwasser, Kochwasserdampf … immer eine Verdunstung von Wasser in den Räumen vorhanden. Nachts verliert jede Person bis zu einem Liter Flüssigkeit durch Schwitzen, Atmung …

Warum schlägt sich die Feuchtigkeit an den Fenstern/Wänden nieder?

Je nach Lufttemperatur kann die Raumluft nur bestimmte Wasserdampfmengen aufnehmen. Bei 0 Grad sind das etwa 4 Gramm, bei 20 Grad etwa 17 Gramm pro Kubikmeter. An kalten Flächen (z. B. Fenstern) schlägt sich die Raumfeuchtigkeit dann nieder. Das gleiche passiert, wenn man gegen einen Spiegel ausatmet: er beschlägt.

Jeder kann sich an Erzählungen seiner Großeltern erinnern, die davon berichten, dass man im Winter noch Eisblumen an der Innenseite der Fenster hatte. Damals wurden dicke Decken vor die Fenster gehängt. Oft froren die Decken dann an den Fenstern fest. Auch konnte durch dicke Vorhänge, die abends zugezogen wurden, die Kälteausstrahlung der weitgehend ungedämmten Fenster verringert werden.

Heute hat kaum jemand noch dicke Vorhänge vor den mehrfach verglasten Fensterscheiben, deren Fläche auch erheblich größer geworden ist als früher. Die Innentemperatur an den Mehrfachverglasungen ist so in vielen Fällen deutlich über den (in Altbauten) weniger gedämmten Außenwänden. Daher sollte die Temperatur an allen Innenflächen der Räume bei recht kalten Wänden (mit einem Infrarotthermometer) überprüft werden.

Was ist zu tun?

In kleinen Schlafräumen (unter 14 m² und 2,45 m Raumhöhe) reicht die Luftmenge von ca. 35 m³ gerade einmal, um bei einer Raumtemperatur von 15 Grad die Menge von 400 ml Verdunstungsflüssigkeit aufzunehmen. Bei 50 % Luftfeuchtigkeit sind aber schon 200 ml in der Luft vorhanden, bevor man dort schlafen geht! Der Rest (alles, was über die weiteren 200 ml verdunstet wird,) muss sozusagen an das Fenster oder an/in die Wand. Dort wird er bei einer verputzten Innenwand auf den ersten Zentimetern der Wand aufgenommen, wenn die Tapete, Farbe dampfdurchlässig ist. Bei 2 Personen kommen schon Feuchtigkeitsmengen von mehr als einem Liter zusammen! Dann ist höchste Vorsicht geboten! Im Laufe des Tages dann wird diese Feuchtigkeit dann – nur bei ausreichender Belüftung – fast vollständig wieder abgegeben.

Es kann also nur eine ausreichende Stoßlüftung am frühen Morgen für eine Lufterneuerung und damit eine deutliche Senkung der Luftfeuchtigkeit (unter 55 %) sowie eine angemessene Beheizung von mindestens 15-16 Grad über den ganzen Tag Abhilfe schaffen. Eine permanente Abluftanlage verbraucht nicht mehr als 20 Watt/Std. (also ca. 10 Cent/Tag) und ist z. B. bei innenliegenden Bädern die richtige Lösung!

Das Führen eines Heiz-/Lüftungstagebuchs ist erforderlich. Dazu sind die Temperaturen in Raummitte (einen Meter über dem Boden), die Temperaturen an den Wänden/Decken und am Fenster zu messen und die Lüftungszeiten sowie die Luftfeuchtigkeit im Raum (vor und nach dem Lüften) zu notieren.

Nur mit solchen Aufzeichnungen könnte ein Vermieter davon überzeugt werden, dass ein Baufehler vorliegen kann. Für Baufehler und deren Abhilfe ist der Eigentümer zuständig – für die auf falsche Lüftung/Heizung zurückzuführenden Beschädigungen zahlt der Mieter!

Andysechszwei  15.01.2013, 12:55

Ein Baufehler scheint nach dem Foto zu beurteilen nicht vorzuliegen. Der trockene Rand zwischen Schimmel und Wand weist eher darauf hin,das der von der Scheibe abgekühlte, nach unten gerichtete und von der Fenstereinfassung abgelenkte Luftstrom für den Schimmelfleck verantwortlich ist.

0

Hallo and84,

das was du uns da zeigst und schilderst, lässt nicht zwangsläufig auf Schimmel schliessen.

  • Hast du den Teppich bei Einzug mit übernommen?
  • Kannst du den Teppich an der betroffenen Stelle etwas anheben, um mal drunter zu schauen?
  • Wenn ja, ist der schwarze Fleck durchgängig?

Evtl. war in dieser Nische früher ein Heizkörper montiert und im Bereich der Flecken liegen noch die alten Leitungen?! Versuch macht kluch!^^

Da unangepasstes Heiz-/Lüftungsverhalten als Ursache für Schimmelbefall hier immer wieder ein Thema ist, habe ich hierzu mal einen Tipp verfasst. http://www.gutefrage.net/tipp/schimmel-vorbeugen-und-beseitigen Dort findest du auch einen Link mit hilfreichen Ratschlägen vom Umweltbundesamt.

Gruß Yorgos

and84 
Fragesteller
 15.01.2013, 14:01

ja ich habe den teppich übernommen und die schwarzen flecken waren von anfang dort... eine heizung schließ ich aus da dies direkt am fenster ist und die beiden heizkörper sich rechts daneben befinden... ich werde einfach mal probieren das ganze mit teppichreiniger / schimmelentferner zu reinigen... anheben kann ich den teppich dort leider auch nicht...

0

Da sich in diesem Bereich des Fensters keine Heizung befindet, findet auch keine Warmluftkonvektion Richtung Fenster statt. Somit wird die Scheibenoberfläche nicht erwärmt, diese kühlt ab und es kommt zu Kondensation. Abgelaufenes Wasser kann sich im Teppich sammeln und zu Schimmelbildung führen. Ob es sich hierbei tatsächlich um Schimmelpilze handelt, wird dir zweifelsfrei nur ein Labor sagen können.

Es besteht die Möglichkeit, seine Wohnung einem Check zu unterziehen, bei welchem nach Feuchtigkeit in den Wänden geschaut wird, Lufttemperatur und Luftfeuchtigkeit gemessen wird und die Wandoberflächentemperatur. Mit diesen Daten können Schwachstellen der Gebäudehülle oder ein negatives Raumklima ermittelt werden.

Grüße vom Team Schimmelberatung Hannover

Es könnte Schimmel sein. Teppichreiniger ist ne Möglichkeit, das wegzumachen.

Vielleicht hast du dort in der Ecke ne Kältebrücke, daher das häufige Schwitzwasser. Versuche trotz deiner Miniwohnung ausreichend zu lüften und zu heizen. Auch wenn Durchzug vermutlich nicht möglich ist. Diese Ecke nicht zustellen, so dass immer genügend Luft rankommt.