Kommentar zu einem Text verfassen?

5 Antworten

Ein Kommentar ist eine journalistische Textgattung, die ihre ganz eigenen Regeln hat.

Das hat mit "Kritik" erst mal gar nichts zu tun, auch wenn das hier alle zu verwechseln scheinen.

http://www.gemeindemenschen.de/system/files/downloads/10-tipps-kommentar-schreiben-gemeindebrief.pdf

Man findet eigentlich, wenn man "Kommentar schreiben" in die Suchmaske des Browser eingibt, recht schnell zahlreiche Anleitungen dazu. Oben zitierte ist kurz und übersichtlich. Was ihr fehlt, ist die positive Handlungsempfehlung, die sich in der Regel am Schluss finden sollte.

Du darfst also ruhig positiv sein und zustimmend.

Es gibt nicht nur negative Kritik, sondern auch positive Kritik. Dann schreib eben eine positive Kritik.

Ein Kommentar "darf" auch zustimmend sein.

;-)

Wo kämen wir sonst hin?

Gruß, earnest


Du hast eine höchst einseitige Vorstellung vom Begriff der Kritik, mit der du allerdings nicht allein bist - im Gegenteil! Aber Recht habt ihr damit mitnichten!

Kritik bedeutet ja nicht, dass man etwas beanstanden muss! Kritik ist ganz einfach und neutral eine Beurteilung anhand bstimmter Maßstäbe. 

 Meinst du du, Immanuel Kant hat ausgerechnet die  Vernunft  und die Urteilskraft schlecht machen wollen, wenn er seine berühmten Werke  "Kritik der reinen Vernunft", "Kritik der praktischen Vernunft", "Kritik der Urteilskraft"   verfasste? Oder denkst du, dass die gesamte  Literaturkritik nur darin besteht,  sämtliche  Mängel aufzuzeigen, die die Dichter und Schriftsteller produziert haben?

Wenn du mit einem Text völlig einverstanden bist, dann überlege, ob du bereits vorher das alles gewusst und gerade so gesehen hattest oder erst durch den Text überzeugt worden bist.  Je nachdem lobe also oder weise nach, dass der Aufbau gut ist, seine Sprache  dem Thema entspricht und verständlich ist, dass die  Argumente sinnvoll. logisch, überzeugend und  lückenlos (oder ergänzbar?) sind. 

Allerdings  bist du natürlich keineswegs gezwungen, diese positive Haltung einzunehmen! Selbstverständlich darfst du bei einer solchen Aufgabe auch die Rolle des Advocatus Diaboli  einnehmen, also die Argumente der Gegenseite vertreten, ohne selbst zur Gegenseite zu gehören. Das kann dann für jeden einzelnen Punkt gelten - alles Positive lässt sich schlecht machen, alles Negative irgendwie ins Licht ziehen. Das ist dann echte Debattierkunst. 

 



Deponentiavogel  29.01.2017, 22:10

Echte Debattierkunst bedeutet dann auch, schlechte Argumente bringen zu müssen und ihre Qualität mit Beiwerk zu verschleiern. Ist eigentlich verständlich, dass man als Schüler Einwände dagegen hat, vorsätzlich Schwachsinn zu verbreiten. 

Oft ist es ja von den Schulen auch so ausgelegt, dass man für eine bestimmte politische Gesinnung zu argumentieren hat: Warum sind Geschlechterrollen schlecht, wie kann man sie aufbrechen? Wie kann man kulturelle Vielfalt fördern, warum hilft sie uns? Warum sind strengere Waffengesetze besser? … … …

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Koschutnig  30.01.2017, 09:46
@Deponentiavogel

In einer katholischen Grammar School in London siegte mein Schwager haushoch als Vertreter des Debattenthemas "This House Does Not Believe In The Existence Of God". Er hat dann übrigens auch in "Divinity" (= kathol. Religionsunterricht) einen seiner 5  GCE A-levels gemacht.

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Dann ziehe dir die Kritik aus der Nase. Also klar ist das dann doof weil man es nicht kritisieren möchte, aber nichtsdestotrotz ist das ja nur eine Schulaufgabe und da kannst du auch deinem Lehrer sagen, dass du das eigentlich nicht kritisieren wolltest, es aber trotzdem gemacht hast um die Anzahl der Wörter zu erreichen. Ausserdem kommt das generell positiv rüber wenn man etwas auch kritisieren kann, was man eigentlich nicht kritisiert.

XxGraciexX 
Fragesteller
 29.01.2017, 17:47

Das Problem ist, dass der Text die postiven und negativen Aspekte gut darstellt und nicht parteiergreifend ist, weshalb ich nicht weiß, was man kritiseren kann

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LolleFee  29.01.2017, 18:17
@XxGraciexX

Dann schreib genau das und begründe und belege es. Und vielleicht gibt es noch einen Aspekt, der nicht berücksichtigt wurde.

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