Wenn du kein Problem mit Englisch aus den 50ern hast, wird dir Brandon Sanderson sicher keine Schwierigkeiten bereiten. Das weiß ich, obwohl ich das Stormlight Archive nicht gelesen habe.

...zur Antwort

Das weiß eigentlich keiner so genau. Die linke Reichshälfte pickt sich dann immer gerne Details wie einen höheren Bildungsetat und die Einheitsschule heraus, die jedoch – wie der internationale Vergleich zeigt – in keinem relevanten kausalen Zusammenhang mit dem Leistungsniveau etwa bei PISA stehen.

Es wäre auch naiv anzunehmen, dass Probleme dadurch gelöst werden, Problemfelder mit mehr Geld zu übergießen und wieder einmal alles einzuebnen.

Ich kann nur mutmaßen, denke aber, dass es damit zu tun hat, wie die Selbständigkeit der Schulen und Lehrer und deren Ausbildung und Methodik beschaffen ist.

...zur Antwort

Er müsste noch viel mehr sinken, wird aber durch die Agrarsubventionen der Politik davon abgehalten.

Die Ursache liegt in der industriellen Revolution. Durch technologische Fortschritte ist (viel, viel, viel) mehr landwirtschaftliche Erzeugnis möglich als zu vorindustriellen Zeiten.

Dadurch müssen die Bauern an der Zahl weniger werden, damit aufgrund des damit geringer werdenden Angebots deren Verdienst zumindest gleich bleibt.Das wird üblicherweise durch sinkende Einkommen angezeigt und sendet so ein Signal an alle Wirtschaftsteilnehmer, sich aus diesem Wirtschaftszweig fernzuhalten.

Es hätte auch – zwar schmerzhaft, aber immerhin endgültig – zu einer adäquaten Reduktion der Landwirtschaftsbetriebe kommen können, nur haben Politik und Bevölkerung das beinahe Verschwinden des bäuerlichen Standes nicht verwunden und daher beschlossen, den Großteil dessen künstlich durch Steuergelder am Leben zu erhalten.

...zur Antwort

Die Grundübereinkunft des Gemeinwesens ist, dass verbindliche Regeln das Verhalten von dessen Mitgliedern normieren und dass spezielle Einrichtungen des Gemeinwesens damit betraut sind, diese Regeln durchzusetzen und gemeinschaftliche Aufgaben mit dem Geld der Mitglieder zu tätigen.

Kurz:

Ich gebe etwas von meinem Geld und meiner Freiheit.

Dafür erhalte ich etwas für mein Geld und meine Sicherheit wird gewährleistet.

Die Eigentumsordnung ist ein gutes Beispiel. Man zahlt Mehrwertsteuer auf die Produkte, die man erwirbt, die im Gegenzug von schlichtem Besitz zu staatlich durchgesetztem Eigentum aufgewertet werden, d.h. der Staat garantiert mit seiner Rechtsordnung dafür, dass dir dein Besitz nicht willkürlich genommen werden kann.

...zur Antwort

Ein Rechtsstaat ist ein Staat, in dem die Staatsgewalt und die sie ausführenden Organe durch Gesetze gebunden sind.

Für den Bürger gilt: Alles, was nicht durch das Gesetz verboten ist, darf getan werden,

Für den Staat gilt: Nur, was vom Gesetz erlaubt ist, darf getan werden.

Allerdings ist die bloße Gesetzmäßigkeit, also das rechtskonforme Handeln der Verwaltungs- bzw. Vollzugsorgane eines Staates nicht ausreichend für einen funktionierenden Rechtsstaat. Wenn nur die Legalität gegeben ist, spricht auch abwertend von einem ›Gesetzesstaat‹.

Die Perversion des Rechtsstaates ist etwa der Zustand, in dem alles, was die Behörde XY macht, gesetzmäßig ist, weil das Parlament ein Gesetz erlassen hat, das die Behörde XY dazu ermächtigt, mit den Bürgern zu verfahren, wie es ihr beliebt. Im Rechtsstaat aber ist die Staatstätigkeit und das gesamte Leben der Bürger vom Gesetz zwar ständig umgrenzt; allerdings sind die Gesetze jedermann zuvor bekannt (sie sind also Teil seiner Lebensumstände und seiner Lebensplanung), sie sind für jedermann gleich und sie sind abstrakt/allgemein, man kann also nie wissen, wer von diesem Gesetz profitieren und wer unter diesem Gesetz leiden wird. So die Idealvorstellung.

Damit ein Rechtsstaat funktionieren kann, bedarf es unter anderem der Gewaltenteilung, also einer zumindest rudimentären organisatorischen Abgrenzung zwischen den Funktionsweisen von Parlament, Verwaltung und Gerichten. Vor allem die Unabhängigkeit der Gerichte in der Auslegung des Rechts ist essentiell. Außerdem sind Rechtsstaaten grundsätzlich Verfassungsstaaten, das heißt alle Behörden, aber insbesondere auch das Parlament in seiner Gesetzgebung, sind an übergeordnetes oberstes Recht gebunden.

Ein Rechtsstaat muss nicht zwangsweise eine Demokratie sein; historisch bedingt durch die gemeinsame Herausbildung der Rechtsstaatlichkeit und der demokratischen Regierung fallen diese beiden Merkmale aber meist zusammen.

...zur Antwort
Der Unterschied zwischen den Herrschertiteln "Kaiser", bzw. "Zar" und "König"?

Hallo liebe Community,

ich stelle mir schon seit geraumer Zeit die Frage, was einen Kaiser oder Zar von einem König unterscheidet, wobei ich nicht vom Imperator des antiken Roms oder den Kaisern des Heiligen Römischen Reich spreche, welche vom Papst gesalbt wurden, bzw. nicht über ein ganzes Imperium herrschten.

Ich rede viel mehr vom Kaiserreich Abessinien oder vom zentralafrikanischen Kaiserreich. Ich verstehe nicht, warum in Brasilien zunächst zwei Amtszeiten von Königen, danach von Kaisern, bestritten wurden, welches danach erst zur Republik wurde. Auch in Mexiko gab es das erste und zweite Kaiserreich.

Wie kann es sein, dass 1934 Mandschukuo, welches von Japan besetzt wurde, zum Kaiserreich proklamiert wurde, obwohl in Japan der Tennō herrschte?

Wie kann es sein, dass es in Haiti das erste und zweite Kaiserreich gab, bzw. was unterschied dies, von dem Königreich, welches dort auch später existierte?

Ich verstehe, dass ein König tatsächlich das Staatsoberhaupt einer Monarchie darstellt, wobei ein Kaiser im Mittelalter dann, nach Untergang des Römischen Reiches, vom Papst zum ernannten Beschützer des Abendlandes und christlichen Glaubens, wurde, wovon es nur einen zur gleichen Zeit gab. Nur Könige konnten dabei Kaiser werden, wobei der Begriff sich immer noch auf die Macht eines Imperiums (Beispiel: Julius Cäsar) bezog, wobei der Kaiser also nicht nur in seinem eigenen Land die Macht inne hatte, sondern (teilweise) ein riesiges Gebiet beeinflusste, welches durch ihn beherrscht wurde.

Wie kann es aber sein, dass es auch außerhalb Europas so viele Kaiserreiche gegeben hat? Was machte eines zu diesem? Was unterscheidet die Begrifflichkeit von einem anderen Monarchen seit den letzten 200 Jahren? Besonders in Bezug auf meine Fallbeispiele würden mich diese Fragen brennend interessieren.

...zur Frage

Eigentlich ist der Kaisertitel, wie du ja bereits selbst weißt, immer ein Anspruch auf das römische Erbe gewesen bzw. die Fortführung des römischen Großreichs (neben der Verwendung der Minuskel eine weitere lang andauernde Erfindung Karls des Großen). Der Zarentitel ist im Grunde dasselbe.

Wie Indecisive schon ausgeführt hat, beginnt der Missbrauch des Kaisertitels mit Napoleon, der das natürlich ganz bewusst im Sinne seiner Agenda, das Heilige Römische Reich zu zerschlagen, getan hat.

Das Kaiserreich Abessinien hätte man in bezug auf neguse negest (›König der Könige‹) auch Großkönigreich Abessinien nennen können, man fand aber in der Übersetzung den ohnehin schon seiner römischen Bedeutung beraubten Herrschertitel ›Kaiser‹ hübscher.

Das zentralafrikanische Kaiserreich ist ja eine moderne Diktatur gewesen, die sich wohlklingender historischer Begriffe bedient hat (da es sich um ehemaliges französisches Territorium handelt, womöglich in Anlehnung an Napoleon).

In Brasilien entstand das Kaiserreich in bewusster Unterscheidung zum alten portugiesischen Königreich, außerdem ein Jahr nachdem anderswo in Lateinamerika, nämlich in Mexiko, ein Kaiserreich etabliert wurde (in erklärter Nachahmung Napoleons). Das zweite mexikanische Kaiserreich ist wiederum über die Habsburger nach Mexiko gekommen, die sich für ihr Herrschergeschlecht und Österreich nach dem Zerfall des Heiligen Römischen Reiches eine eigene Kaiserwürde vorbehalten haben.

Der japanische Tenno wird selbst oft als Kaiser übersetzt, weshalb die japanischen Eroberungen dahingehend auch Kaiserreiche sein können. Dass hat wie beim chinesischen Kaiser wohl mit der teils sakralen und außerordentlichen Stellung der beiden Herrscher zu tun, für die den Historikern der Königstitel zu profan war.

...zur Antwort

Nein, du hast nur schlechte Argumente.

...zur Antwort
Weitere Inhalte können nur Nutzer sehen, die bei uns eingeloggt sind.