Kohlendioxid? Kohlenstoffdioxid?
Wann ist es eigentlich zum allgemeinen Wandel in der Chemie gekommen, wo man nicht mehr Kohlendioxid sondern Kohlenstoffdioxid sagt?
Als ich in der Schule war (bis Anfang der 90er) war es jedenfalls nur Kohlendioxid.
3 Antworten
Solange es noch Kohlenhydrate statt Kohlenstoffhydrate und Kohlenwasserstoffe statt Kohlenstoffwasserstoffe heißt kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass Kohlenstoffdioxid oder Kohlenstoffmonooxid eher eine Überkorrektheit ist.
Ich schreibe immer Kohlendioxid und sehe das als Zwischenstufe zwischen Trivialname und korrekt statt überkorrekt. Ansonsten variiere ich Namen, benutze z.B. Aceton und Propanon, aber nie Dimethylketon, weil das wohl nur eine Mode war. Zu weit in die Vergangenheit muss man auch nicht gehen, Kupfervitriol kennen nur Fachleute und sonst muss es auch niemand kennen.
Kohlenstoffdioxid ist jedenfalls die korrektere Bezeichnung, aber Kohlendioxid ist wohl eine gebräuchlichere Kurzform, vor allem im Sprachgebrauch. Da ist sogar noch die falsche Kohlensäure in Gebrauch.
Ich glaube, der Trend ist ein ganz anderer:
Die Sprache wird immer schneller. Wenn man jetzt mal die Silben zählt, wird klar:
- Kohlenstoffdioxid = 6 Silben
- Kohlendioxid = 5 Silben
- CO2 = 3 Silben
Der Begriff Kohlendioxid wird also im allgemeinen Sprachgebrauch durch CO2 ersetzt.
Da in der Schule aber Wert auf Fachsprache gelegt wird, ist CO2 im Fachunterricht nicht gern gehört, wohingegen Kohlendioxid noch toleriert werden konnte. Aber das benutzt ja quasi niemand mehr. 😉
VG